Hallo Tony,
es gibt so viele gute, kleine Weine aus großen Jahren, da braucht man nicht unbedingt in den kleinen Jahren nach den großen Weinen zu schauen. Beispiel:
- Chateau Margaux 1984, 87 PP, 238 € bei Unger
- Rausan-Ségla 1983, 90 PP, 90 € bei no-time-for-bad-wine
Grüße
Hartmut
P.S. Erst 20 Jahre bist Du mit Bordeaux befasst , ich dachte in der Schweiz gibt es den Stoff schon im Vorschulalter .
Bordeaux 1984
- Tony11
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Re: Bordeaux 1984
Servus Harti
Die "guten" Weine sind doch alle schon mehr oder weniger bekannt.
Da ist es bei dem Jahrgang 1984 für mich die Herausforderung und vor allem die Neugier, die mich zu solchen Experimenten abseits der ausgetrampelten Pfade treibt.
Daneben haben diverse mir bekannte jüngere Freaks dieses Jahr als ihr Geburtsjahr stehen.
Aber Du hast schon recht, meine letzten Flaschen Margaux 1984 habe ich auch Ende letztes Jahr verkauft. Haut-Brion, Ducru oder Comtesse habe ich noch im Keller. Mal schauen...
Mit den besten Grüssen
Die "guten" Weine sind doch alle schon mehr oder weniger bekannt.
Da ist es bei dem Jahrgang 1984 für mich die Herausforderung und vor allem die Neugier, die mich zu solchen Experimenten abseits der ausgetrampelten Pfade treibt.
Daneben haben diverse mir bekannte jüngere Freaks dieses Jahr als ihr Geburtsjahr stehen.
Aber Du hast schon recht, meine letzten Flaschen Margaux 1984 habe ich auch Ende letztes Jahr verkauft. Haut-Brion, Ducru oder Comtesse habe ich noch im Keller. Mal schauen...
Mit den besten Grüssen
Tony Eleven
Soll ich Dir mal was sagen... ? Die nächste Flasche wartet !!!
Soll ich Dir mal was sagen... ? Die nächste Flasche wartet !!!
Re: Bordeaux 1984
Hallo Jungs,
solltet ihr, was ich allerdings bezweifle, tatsächlich auf einen guten 84er stossen, so gebt mir Bescheid (mein Sohn iist aus diesem Jahrgang).
Nach meinen Recherchen kann man jetzt nur noch Brauchbares in Kalifornien finden.
Gruss
dylan
solltet ihr, was ich allerdings bezweifle, tatsächlich auf einen guten 84er stossen, so gebt mir Bescheid (mein Sohn iist aus diesem Jahrgang).
Nach meinen Recherchen kann man jetzt nur noch Brauchbares in Kalifornien finden.
Gruss
dylan
- Tony11
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Pichon-Longueville-Comtesse-de-Lalande 1984
Hallo Leute
Heute Abend im Glas eine Pichon-Longueville-Comtesse-de-Lalande 1984 aus meinen wohlbehüteten Kellerbeständen. Die Flasche war letztes Jahr von mir gekauft worden aus einem Schweizer Keller wo sie fast 25 Jahre am gleichen Ort gelagert wurde. Füllstand IN !!!
Die andere 84er Comtesse die ich noch in Weiden gelagert habe hat sogar Füllstand HF !!!
Es geht bei gereiften Bouteillen nichts über die Vorgeschichte und Lagerung. Ein absolutes Muss ! Diese Flasche ist mit hunderten anderer Kollegen in einem Keller gelagert worden und niemand hat sich jahrzehntelang darum gekümmert. Der ehemalige Besitzer ist nämlich Mitte der 80er Jahre verstorben und erst letztes Jahr wurde der Keller aufgelöst.
- Mittlerer Wasserand mit ersten Reifereflexen an der Kante. Sanft schimmerndes Ziegelrot aussen wird in der Mitte zu Dunkelrot.
- In der Nase meine Comtesse. Leicht rauchig und verrucht. Sündiges Gemisch aus Black-Currant, Cassis, Holunderstrauch mit dem typisch leicht grünlich frischen Blattwerk. Sinnliche Anflüge von vollreifen Pflaumen und frischem Edelholz.
- Im Gaumen bestätigt sich der nasale Eindruck. Die Comtesse schwingt und singt lässig mit einer immer noch präsenten Adstringenz und Leichtigkeit. Sie ist im besten Sinne frisch und süffig leicht. Im Finale kommt wieder dieser leicht grünlich typische Comtesse-Geschmack der schwierigen Jahre durch. Die gute Madame hatte es ja nicht so mit Ertragsbeschränkungen gehabt und wenn der Cabernet auch mal nicht so ausgereift war, eh egal, wir haben ja genug reifen Merlot drin.
Dies merkt man auch diesem ausgereiften Wein an. Er hat einen schönen grazilen Körper und der finessige Schmelz kommt vom satten Merlot-Weinfett darin. Auch diese leichte Schokonote rührt sicher daher und macht den Wein noch eine Spur interessanter. Der Tanzpartner auf der anderen Seite ist aber klar ein wenig zu viel grüner Cabernet Sauvignon. Die sicher sehr gute Kellerarbeit und ein tolles Barrique-Toasting haben viel ausgeglichen, aber hexen konnten die Jungs auch damals nicht. Vor allem wenn das Glas zu lange steht und viel Luft bekommt, schleichen sich feine Geranioltöne ins Glas und in den Gaumen.
Was aber bei dem Saft so toll eingebunden und harmonisch ist, das sind die abgerundeten Tannine. Die sind wunderbar in der blättrigen Frische und der leichten roten Beeren-Frucht verpackt. Ganz klar ist diese Comtesse ein Nasentier und macht so richtig schön mit ihrem Bouquet an. Auf der Zunge und im Finale kann sie aber ihr Problem mit der Magersucht trotzdem nicht verheimlichen. Wenn auch mit zuwenig Fleisch an den Rippen hat diese Flasche enormen Charme und ihr Flair gefallen mir so gut, dass ich hier 88 Punkte zücke.
Mit den besten Grüssen
Heute Abend im Glas eine Pichon-Longueville-Comtesse-de-Lalande 1984 aus meinen wohlbehüteten Kellerbeständen. Die Flasche war letztes Jahr von mir gekauft worden aus einem Schweizer Keller wo sie fast 25 Jahre am gleichen Ort gelagert wurde. Füllstand IN !!!
Die andere 84er Comtesse die ich noch in Weiden gelagert habe hat sogar Füllstand HF !!!
Es geht bei gereiften Bouteillen nichts über die Vorgeschichte und Lagerung. Ein absolutes Muss ! Diese Flasche ist mit hunderten anderer Kollegen in einem Keller gelagert worden und niemand hat sich jahrzehntelang darum gekümmert. Der ehemalige Besitzer ist nämlich Mitte der 80er Jahre verstorben und erst letztes Jahr wurde der Keller aufgelöst.
- Mittlerer Wasserand mit ersten Reifereflexen an der Kante. Sanft schimmerndes Ziegelrot aussen wird in der Mitte zu Dunkelrot.
- In der Nase meine Comtesse. Leicht rauchig und verrucht. Sündiges Gemisch aus Black-Currant, Cassis, Holunderstrauch mit dem typisch leicht grünlich frischen Blattwerk. Sinnliche Anflüge von vollreifen Pflaumen und frischem Edelholz.
- Im Gaumen bestätigt sich der nasale Eindruck. Die Comtesse schwingt und singt lässig mit einer immer noch präsenten Adstringenz und Leichtigkeit. Sie ist im besten Sinne frisch und süffig leicht. Im Finale kommt wieder dieser leicht grünlich typische Comtesse-Geschmack der schwierigen Jahre durch. Die gute Madame hatte es ja nicht so mit Ertragsbeschränkungen gehabt und wenn der Cabernet auch mal nicht so ausgereift war, eh egal, wir haben ja genug reifen Merlot drin.
Dies merkt man auch diesem ausgereiften Wein an. Er hat einen schönen grazilen Körper und der finessige Schmelz kommt vom satten Merlot-Weinfett darin. Auch diese leichte Schokonote rührt sicher daher und macht den Wein noch eine Spur interessanter. Der Tanzpartner auf der anderen Seite ist aber klar ein wenig zu viel grüner Cabernet Sauvignon. Die sicher sehr gute Kellerarbeit und ein tolles Barrique-Toasting haben viel ausgeglichen, aber hexen konnten die Jungs auch damals nicht. Vor allem wenn das Glas zu lange steht und viel Luft bekommt, schleichen sich feine Geranioltöne ins Glas und in den Gaumen.
Was aber bei dem Saft so toll eingebunden und harmonisch ist, das sind die abgerundeten Tannine. Die sind wunderbar in der blättrigen Frische und der leichten roten Beeren-Frucht verpackt. Ganz klar ist diese Comtesse ein Nasentier und macht so richtig schön mit ihrem Bouquet an. Auf der Zunge und im Finale kann sie aber ihr Problem mit der Magersucht trotzdem nicht verheimlichen. Wenn auch mit zuwenig Fleisch an den Rippen hat diese Flasche enormen Charme und ihr Flair gefallen mir so gut, dass ich hier 88 Punkte zücke.
Mit den besten Grüssen
Tony Eleven
Soll ich Dir mal was sagen... ? Die nächste Flasche wartet !!!
Soll ich Dir mal was sagen... ? Die nächste Flasche wartet !!!
Re: Bordeaux 1984
dylan hat geschrieben:Hallo Jungs,
solltet ihr, was ich allerdings bezweifle, tatsächlich auf einen guten 84er stossen, so gebt mir Bescheid (mein Sohn iist aus diesem Jahrgang).
Nach meinen Recherchen kann man jetzt nur noch Brauchbares in Kalifornien finden.
Gruss
dylan
Bescheid! Siehe meine Eingangs-VKN.
Das Leben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken.
Re: Bordeaux 1984
Hi Tom,
wenn die Comtesse schon an Schwindsucht leidet...?
Gruss
dylan
wenn die Comtesse schon an Schwindsucht leidet...?
Gruss
dylan
- vanvelsen
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Re: Bordeaux 1984
Hi Tony,
das ist doch wunderschön zu lesen, deine Eindrücke. Vielen Dank dafür. Auch wenn die 84er Dame nicht ganz an die 85er-Erfahrung von letzter Woche rankommt, scheint der Spassfaktor doch da zu sein.
Ein Prost auf mittelmässig bis schwache Jahr und auf eine baldige gemeinsame Flasche - die darf natürlich auch aus gutem Jahre sein
Adrian
das ist doch wunderschön zu lesen, deine Eindrücke. Vielen Dank dafür. Auch wenn die 84er Dame nicht ganz an die 85er-Erfahrung von letzter Woche rankommt, scheint der Spassfaktor doch da zu sein.
Ein Prost auf mittelmässig bis schwache Jahr und auf eine baldige gemeinsame Flasche - die darf natürlich auch aus gutem Jahre sein
Adrian
Re: Bordeaux 1984
dylan hat geschrieben:Hi Tom,
wenn die Comtesse schon an Schwindsucht leidet...?
Gruss
dylan
Der Potensac ganz und gar nicht... der strotzte noch vor Kraft. Schau dir auch mal die Bilder von der Comtesse und dem Potensac an. Die Comtesse geht schon ins bräunliche über, während der Potensac ein dichtes bilderbuchmäßiges Rubinrot aufweist. Wie gesagt... ich war völlig überrascht einen Wein von derartiger Contenance vorzufinden. Und das für einen Preis von um die 15 EUR... da lass ich doch ne alte verschrumpelte Comtesse glatt links liegen.
Gut, daß ich noch ne Flasche davon hab... auch die werd ich mir genüßlich zu nem schönen Wildbraten reinziehen.
Das Leben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken.
Re: Bordeaux 1984
Dionisos hat geschrieben:
Gut, daß ich noch ne Flasche davon hab... auch die werd ich mir genüßlich zu nem schönen Wildbraten reinziehen.
Tom, bitte warte, bis ich mal wieder in Berlin bin , ich kanns einfach nicht glauben
Ungläubige Grüsse
Thomas ääh dylan
- Tony11
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Re: Bordeaux 1984
Hallo Jungs
Habe nichts verschrumpeltes mit Schwindsucht im Glas.
Da steht eine typische Comtesse und die ist einfach ehrlich fein zu geniessen.
Klar hat die Dame in jungen Jahren straffer ausgesehen, aber trotzdem Chapeau vor so viel Fitness im Alter.
Als Solo-Wein getrunken macht sie einfach Spass und es gibt mit zunehmendem Alter keinen guten Wein mehr, sondern nur noch gute und schlechte Bouteillen.
Mit den besten Grüssen
Habe nichts verschrumpeltes mit Schwindsucht im Glas.
Da steht eine typische Comtesse und die ist einfach ehrlich fein zu geniessen.
Klar hat die Dame in jungen Jahren straffer ausgesehen, aber trotzdem Chapeau vor so viel Fitness im Alter.
Als Solo-Wein getrunken macht sie einfach Spass und es gibt mit zunehmendem Alter keinen guten Wein mehr, sondern nur noch gute und schlechte Bouteillen.
Mit den besten Grüssen
Tony Eleven
Soll ich Dir mal was sagen... ? Die nächste Flasche wartet !!!
Soll ich Dir mal was sagen... ? Die nächste Flasche wartet !!!