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Bordeaux 2019

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2019

BeitragDi 16. Aug 2022, 16:40

:lol:
Ich habe vor einer halben Stunde eine Testflasche Schwarzwälder
Kirschtorte bestellt. Dazu eine Flasche Hochprozentiges (Marquis
de Calon). Bin gespannt ...
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Ollie

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Re: Bordeaux 2019

BeitragDi 16. Aug 2022, 17:19

Ollie hat geschrieben:Leider habe ich es noch nicht geschafft, Ferrière ins Glas zu bekommen, deswegen kann ich dir auch nichts zur Familienähnlichkeit sagen. Wenn aber alles gut geht, habe ich dazu sehr bald Gelegenheit, dann kann ich es dir sagen. :P Immerhin sieht Kelley den Ferrière nur einen Punkt hinter DV (den ich so sehe wie er), das wäre also schon eine Ansage...


Tags drauf hatten wir dann auch den Ferrière zum Abendessen.

Bild

Meinen Mittrinkenden hat der Wein sehr gut gefallen, v.a. mit Luft wurde alles sehr schön. Aufgrund der doch sehr ausgeprägten Fruchtgkeit mag ich diesen Wein unterschätzt haben - als "Vollproficonnaisseurtopcheckerbunny" wird man ja immer skeptisch, wenn ein Wein so viel Spaß macht. :roll: :mrgreen:

Zu einer envetuellen Familienähnlichkeit: Konzentration, Konzentration, Konzentration. Und: Frucht! Ich mag es ja sehr, wenn man einem Wein anmerkt, daß er aus gewachsenen Früchten gewonnen wurde und nicht aus gemahlenem Sedimentgestein. Allerdings ist D-V doch noch ein anderes Kaliber. (Spontan bekomme ich jetzt aber Bock, einen Haut-Bages Libéral aus gleichem Hause zu testen...)

Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2019

BeitragDi 16. Aug 2022, 18:24

Ollie hat geschrieben:
Ollie hat geschrieben:Leider habe ich es noch nicht geschafft, Ferrière ins Glas zu bekommen, deswegen kann ich dir auch nichts zur Familienähnlichkeit sagen. Wenn aber alles gut geht, habe ich dazu sehr bald Gelegenheit, dann kann ich es dir sagen. :P Immerhin sieht Kelley den Ferrière nur einen Punkt hinter DV (den ich so sehe wie er), das wäre also schon eine Ansage...


Tags drauf hatten wir dann auch den Ferrière zum Abendessen.

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Meinen Mittrinkenden hat der Wein sehr gut gefallen, v.a. mit Luft wurde alles sehr schön. Aufgrund der doch sehr ausgeprägten Fruchtgkeit mag ich diesen Wein unterschätzt haben - als "Vollproficonnaisseurtopcheckerbunny" wird man ja immer skeptisch, wenn ein Wein so viel Spaß macht. :roll: :mrgreen:

Zu einer envetuellen Familienähnlichkeit: Konzentration, Konzentration, Konzentration. Und: Frucht! Ich mag es ja sehr, wenn man einem Wein anmerkt, daß er aus gewachsenen Früchten gewonnen wurde und nicht aus gemahlenem Sedimentgestein. Allerdings ist D-V doch noch ein anderes Kaliber. (Spontan bekomme ich jetzt aber Bock, einen Haut-Bages Libéral aus gleichem Hause zu testen...)

Cheers,
Ollie


Danke, Ollie, für deine Fruchtnotizen!
Bin ja mal gespannt, wann bei mir der erste genießbare Ferrière 2019 im Glas landet (der letzte war Kork pur, also weder Frucht noch Sediment).
Übrigens habe ich mich aufgrund deiner Notizen entschieden, nochmals eine Kiste DV sowie auch noch BC und HBL zu ordern.
Außerdem konnte ich bei noch moderaten (!) 155 CHF die Flasche auch nicht widerstehen und habe, trotz Sirupwarnungen, noch ein Kistchen Montrose bestellt. Dazu gibt's im Abverkauf noch paar Flaschen C des Carmes Haut Brion 2018. Mal schauen, was es als Beifang sonst noch gibt am Genfersee... :geek:
Gruß
Jean
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Ollie

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Re: Bordeaux 2019

BeitragDi 16. Aug 2022, 19:18

pessac-léognan hat geschrieben:Danke, Ollie, für deine Fruchtnotizen! (...) Übrigens habe ich mich aufgrund deiner Notizen entschieden, nochmals eine Kiste DV sowie auch noch BC und HBL zu ordern.


Wenn's hilft. :lol: Lass uns bitte gerne wissen, wie der HBL ist!

Cheers,
Ollie
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Chrysostomus

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMi 17. Aug 2022, 15:26

Verkostnotiz zu Leoville Poyferre 2019:

Hier sieht man wieder, wie unterschiedlich Geschmäcker und Wahrnehmungen sein können. Die Meinungen zu diesem Wein waren, soweit ich mich erinnern kann, hier im Forum bisher durchaus "durchwachsen"...

Ich persönlich habe einen (wenige Wochen auseinander liegenden) quasi Moment-Vergleich mit dem 2018er und dem 2016er.

Für mich ist hier zurzeit der 2019er der klare Sieger. 2016er war zugeknöpft bis ganz oben, auch nach Stunden keine Frucht wahrnehmbar, auch keine Sekundäraromen - einfach untergetaucht offenbar....
2018er war eine Fruchtbombe, allerdings für mich fast schon zu sehr auf der "bombigen", fülligen Seite. Auch am nächsten Tag ist das gewisse Etwas für mich (noch) nicht rübergekommen.

Der 2019er dagegen war das beste, was ich aus 2019 bisher im Glas hatte (wobei ich mich hier kategorisch von "unten nach oben" hantle)...
In der Nase zunächst noch etwas verhalten, ausschließlich auf der wärmeren, rotfruchtigen Seite. Daher vorsichtshalber 2 Stunden in die Karaffe....was danach kam, war wirklich ein Erlebnis:
Vielschichtiger Duft nach Veilchen, Minze, Tabak, durchdringende dunkle Frucht. Der Gaumen ebenfalls schwarzfruchtig, auch etwas Heidelbeere, kühl, niemals zu warm oder gar alkoholisch. Herrlich eingebundene Säure, feinstens geschliffene Tannine, die noch zuätzlichen Druck am Gaumen entwickeln. Nicht enden wollender Abgang.
Ich muss sagen, dass mich ein Wein in diesem Stadium selten so überzeugt hat. Aufgrund der Tanninstruktur, der ungemein harmonischen Frucht und der eingebundenen Säure gehe ich von einer schönen Entwicklung aus. Die Benotung ist wirklich schwierig, wobei ich Gallonis 97 Punkte und Adrians 95-97 durchaus nachvollziehen kann...
Bei der Subs um 66,- gekauft, derzeit leider nicht unter 99,- gefunden. Trotzdem Nachkaufempfehlung! - wie immer: meine subjektive Meinung!
Schöne Grüße, Markus
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMi 17. Aug 2022, 15:43

Danke, Markus, für die sehr viel versprechende Notiz. LP hatte ich eher zuunterst auf der To-do-Liste, aber nun könnte ich es mir doch anders überlegen. Und ja: Der Sub-Preis von wenig über 60€ war der Hammer!
16er: Die taste ich bis auf Weiteres nicht an, wundert mich nicht, dass auch LP vernagelt war. Der liegt im Keller und muss warten, wie auch Lagrange, Calon S., DdC, SHL oder Figeac.
Nun gilt: so viel wie möglich 19er, solange die solchen Spaß machen...
Gruß
Jean
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Chrysostomus

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMi 17. Aug 2022, 16:51

Danke, Jean, für die Rückmeldung. Ist zwar OT, aber ja: 2016 ist derzeit oft tatsächlich etwas, wie du schreibst, "zugenagelt".

Innerhalb der letzten 15 Monate verkostet und beinahe ohne jeglichen aromatischen Eindruck:
Haut Bailly, Leo Poyferre, d'Issan, Larcis Ducasse, Grand Puy Lacoste, Pressac, de Millery

"Offen", fein und zugänglich dagegen (noch):
Pavie Macquin, Brane Cantenac, Smith Haut Lafitte, le Dauphine, Domaine de Chevalier, Fleur Cardinale

Bei meinen Verkostungen steht es also in etwa 50:50 :D
Das als Wasserstandsmeldung für diejenigen, die sich vielleicht die eine oder andere Enttäuschung oder den Nervenkitzel mit den 2016ern ersparen wollen. Wie gesagt: Momentaufnahme und sehr subjektiv!

Die "offenen" Weine zeigten aber schon, was der 2016er Jahrgang kann. Und damit dieser Kommentar zu den 2016ern auch hier reinpasst: Aus meiner Sicht ist der Vergleich 2016 zu 2019, wenn ich es auf den Punkt bringen müsste: hier mehr Frische (2016), dort mehr Frucht (2019), aber beides sehr sehr gut und im "Schwestern-Jahrgangsvergleich" mMn insgesamt jeweils "frischer" und komplexer als 2015 (iV zu 2016) und 2018 (iV zu 2019).

Nicht falsch zu verstehen: ich gehe davon aus, dass sich die verschlossenen Weine noch perfekt entwickeln werden, ich möchte keinen der angeführten Weine schlecht reden...
Schöne Grüße, Markus
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Kle

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMi 17. Aug 2022, 17:00

Ollie hat geschrieben:Nun ja, der Wein hatte bei mir eine Halbwertszeit von 36 Minuten, insofern kann ich da nicht mitreden.

allerdings schmeckte mir Montrose nach anderthalb Tagen auch nicht mehr. Le Reysse lag da so eindeutig vorne, dass es vielleicht ein Fall verzerrter Wahrnehmung war und ich womöglich Le Reysse mit wenig Erwartung probierte, danach die Reste von Durfort Vivens und Montrose mit umso mehr. Oder es stimmte einfach („was?", könnte der Weinpsychiater fragen).

Gruß, Kle
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Tristram Shandy
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Re: Bordeaux 2019

BeitragSo 21. Aug 2022, 19:33

Der Minihype hier war ja unüberlesbar, und den Erstwein finde ich seit 2016 ziemlich genial. Also habe ich mir vom Zweitwein 'was zur Probe besorgt und heute einer Begutachtung unterzogen:

Le Marquis de Calon Ségur 2019 (15 %)

Leicht gekühlt probiert; geschätzt mit um die 15°C in's Glas...
Sehr dichtes, dunkles Purpurrot, nahezu intransparent.
Nase reif, dicht, dunkelfruchtig (Brombeere, etwas Schwarzkirsche). Über der reifen Basis ein gewisser Eindruck von Frische (Eukalyptus), aber auch ganz leicht alkoholisch stechend. Etwas mitteldunkle Mousse au Chocolat.
[+10'] Am Gaumen deutlich weniger beerig; dafür ausgeprägte Holz- und Röstaromen, unangenehm bitter. Reichlich mittel- bis feinkörnige Tannine. Im Abgang zusätzich zur anhaltenden Bitternote etwas alkoholisch scharf und wärmend.

Während ich meine Beschreibung ziemlich nah an der von Jean ("pessac-léognan") sehe, ist meine Bewertung nahezu diametral entgegengesetzt: Die deutlichen Bitternoten machen den Wein für mich komplett unattraktiv. Aufgrund ihrer ausgeprägt empyreumatischen Charakteristik schreibe ich sie eher dem Ausbau zu, aber der Alkohol dürfte auch dazu beitragen, und vielleicht sind ja auch die Kerne etwas rustikal angequetscht (Spekulation). Auch, daß er geeignet sei, die Wartezeit auf den Erstwein zu überbrücken, kann ich nicht sehen: Wenn das mit dem Marquis noch was werden soll, dann braucht es sicherlich Zeit.

Ich denke, daß ich Bitterstoffen gegenüber vermutlich überdurchschnittlich, aber nicht extrem empfindlich bin. Auch wenn ich versuche, davon ein Stück weit zu abstrahieren, bleibt für mich kein erfreulicher Wein übrig. Der 2019er Erstwein ist bei mir noch nicht angekommen; bin gespannt, wie der ausfällt.
Besten Gruß, Karsten
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Olaf Nikolai

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Re: Bordeaux 2019

BeitragSo 21. Aug 2022, 19:39

Genau mein Eindruck.
Deshalb geht mein Fokus bei den 2. Weinen in 19 eher Richtung Pichon Comtesse Reserve......
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