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Bordeaux 2018

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 26. Jan 2022, 20:37

Sauternes hat geschrieben:Der Weinstil auf Chateau Troplong-Mondot hat sich wohl mit dem neuen technischen Direktor komplett geändert, keine maximal extrahierte Powermonster mehr, hin zu Eleganz und Feinheit.
Hier ein Artikel dazu: https://weinrouten.de/weine/wine.php?id=748.

Gruß Heiko

Ich frage mich, ob jemand der so etwas schreibt ...
Der Weinstil hat sich nun komplett geändert, aber man konnte dennoch einen großartigen 2018er Jahrgang in die Flaschen zaubern. Vorbei sind die marmeladigen, extrahierten Powerweine. ... Das hat nichts mehr mit dem alten Troplong-Mondot "Sex & Rock'n Roll" zu tun. Vielleicht ist das auch schade.

so ein Sex & Rockn Roll-Teil auch mal nach ein paar Jahren gereift
im Glas hatte? Ich kann mich noch gut an eine meiner letzten live-
Verkostungen vor Corona (Feb. ´20) mit einem schwachen 2000er
T-M erinnern: reif, bitter, kein Trinkfluss.

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Marvin77

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Re: Bordeaux 2018

BeitragDo 27. Jan 2022, 10:13

Hallo @ alle,

habe den Troplong M. auch vor einigen Wochen probiert und schließe mich an, dass sich der Weinstil scheinbar geändert hat. Ich habe z.B 2mal den 2012er T. M. getrunken und der hatte einen deutlich anderen Charakter. Natürlich hatte der zu diesem Zeitpunkt ca. 10 Jahre in der Flasche hinter sich. Trotzdem denke ich, dass sich der Weinstil bei T. M. geändert hat.

Ich fand ihn auch im Vergleich mit anderen Saint Emilion vgl. leichtfüßig und unheimlich frisch und hätte ihn gar nicht unbedingt auf das rechte Ufer verortet, sondern irgendwo zwischendrin :lol:. Ich habe den Wein auch bei CT bewertet und im mittleren 90 Punktebereich eingeordnet. Bin sehr gespannt wie er sich über die Jahre entwickelt, weil ich ein paar Flaschen habe. Überlege ob ich vom 2019er auch eine kleine Menge ordere. Leider habe ich da die Sub verpasst.

Bis dann und Danke für den schönen Meinungsaustausch.

Herzliche Grüße
Marvin77
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Sauternes

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Re: Bordeaux 2018

BeitragDo 27. Jan 2022, 11:12

Jochen R. hat geschrieben:Ich frage mich, ob jemand der so etwas schreibt ...
Der Weinstil hat sich nun komplett geändert, aber man konnte dennoch einen großartigen 2018er Jahrgang in die Flaschen zaubern. Vorbei sind die marmeladigen, extrahierten Powerweine. ... Das hat nichts mehr mit dem alten Troplong-Mondot "Sex & Rock'n Roll" zu tun. Vielleicht ist das auch schade.

so ein Sex & Rockn Roll-Teil auch mal nach ein paar Jahren gereift
im Glas hatte?

Hallo Jochen,

Die Frage kann ich nicht beantworten, aber ich denke T-M war lange Jahre einer dieser typischen Parker Weine, getrimmt auf brachialen Eindruck in der Jungweinphase, egal was daraus später mal wird. Darauf wurde dann wohl ab Jahrgang 2017 reagiert, und die Weinbearbeitung drastisch verändert, spät, aber besser als nie.
Mit Chateau La Couspaude 2010 hatte ich auch mal so ein Extraktions- und Holzmonster im Glas, müsste so vor 2 oder 3 Jahren gewesen sein, ich weiß nicht wer solche Weine mag, ich bestimmt nicht.
Ich kann den Wein auch nochmal testen, 1 oder 2 Flaschen liegen noch da, aber meine Beurteilung dürfte nur noch schlechter ausfallen :roll: .

Grüße Heiko
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2018

BeitragFr 28. Jan 2022, 14:34

Marvin77 hat geschrieben:Überlege ob ich vom 2019er auch eine kleine Menge ordere. Leider habe ich da die Sub verpasst.

Bis dann und Danke für den schönen Meinungsaustausch.

Herzliche Grüße
Marvin77


Hallo Marvin

Redspots.ch hat immer noch für 77€ die Eintel und knapp 160€ die Magnum in der Einzelholzkiste.
Gruß
Jean
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Marvin77

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 2. Feb 2022, 10:53

Hallo péssac,

vielen Dank für die Information, aber die sind in der Schweiz oder?
Wie ist denn das mit Zoll usw.?

Bin eigentlich sehr "treu" was meine Stammlieferanten angeht und zahle da ggf. gerne ein paar Euro mehr, weil es bei Herrn Diehl, Vinlorenc und der Bacchus Vinothek einfach immer reibungslos klappt.

Aber es wäre mal eine Überlegung den TM 2019 dort zu bestellen.

Bis dann und Danke
M77
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UlliB

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 2. Feb 2022, 12:13

Marvin77 hat geschrieben:vielen Dank für die Information, aber die sind in der Schweiz oder?
Wie ist denn das mit Zoll usw.?

19% Einfuhrumsatzsteuer auf den Schweizer Bruttowert (d.h., incl. der Schweizer Mehrwertsteuer und incl. der Versandkosten); Zoll kommt mWn erst bei höheren Summen dazu, ist dann aber im Verhältnis zur Einfuhrumsatzsteuer eher zu vernachlässigen. Unter Umständen fällt zusätzlich noch eine Bearbeitungsgebühr an.

Fazit: auch wenn die Schweizer Preise sehr verlockend aussehen, ist eine Bestellung auf dem Versandweg praktisch immer uninteressant.

Gruß
Ulli
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Zaccetti

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 2. Feb 2022, 12:48

UlliB hat geschrieben:
Marvin77 hat geschrieben:vielen Dank für die Information, aber die sind in der Schweiz oder?
Wie ist denn das mit Zoll usw.?

19% Einfuhrumsatzsteuer auf den Schweizer Bruttowert (d.h., incl. der Schweizer Mehrwertsteuer und incl. der Versandkosten); Zoll kommt mWn erst bei höheren Summen dazu, ist dann aber im Verhältnis zur Einfuhrumsatzsteuer eher zu vernachlässigen. Unter Umständen fällt zusätzlich noch eine Bearbeitungsgebühr an.

Fazit: auch wenn die Schweizer Preise sehr verlockend aussehen, ist eine Bestellung auf dem Versandweg praktisch immer uninteressant.

Gruß
Ulli


Ich muss dich leider korrigieren, der Schweizer Händler kann die Ware exkl. Schweizer MwSt (7.7%) exportieren, der Empfänger in Deutschland muss dann jedoch die 19% Einfuhrumsatzsteuer bezahlen + einen allfällige Zollgebühr. Das heisst auf die in der Schweiz bestellten Produkte müssen Deutsche mind. 11.3% Preisaufschlag rechnen.
Weist der Händler die Versandkosten auf der Rechnung explizit aus (was seriöse Händler sowieso tuen) sind die Versandkosten der EUSt befreit und man versteuert nur den Warenwert.

Als Schweizer ist es genau gleich, nur wir sparen bei gewissen Produkten die 11.3% da der Deutsche Händler Exkl. MwSt in die Schweiz versendet und wir nur 7.7% Schweizer MwSt bezahlen + allfälligen Zoll (jeh nach Freibetrag)

P.S den Währungsunterschied hab ich jetzt mal ignoriert da wir langsam aber sicher auf die Parität zugehen. aktuell wären es ca. 3% (je nach Devisenkurs) zugunsten des Euros
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UlliB

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 2. Feb 2022, 13:29

Zaccetti hat geschrieben:Weist der Händler die Versandkosten auf der Rechnung explizit aus (was seriöse Händler sowieso tuen) sind die Versandkosten der EUSt befreit und man versteuert nur den Warenwert.

Sorry, aber die offizielle Seite des Deutschen Zolls (zoll.de) sagt ganz eindeutig, dass die Transportkosten aus einem Nicht-EU-Staat, auch wenn sie separat ausgewiesen sind, Teil des Zollwertes sind und auf diese sowohl Einfuhrumsatzsteuer als auch Zoll zu zahlen sind. Allerdings dürfte dieser Teil bei einer Bestellung von mehreren Flaschen Bordeaux der Mittel- oder Oberklasse wohl zu vernachlässigen sein.
[...]der Schweizer Händler kann die Ware exkl. Schweizer MwSt (7.7%) exportieren, der Empfänger in Deutschland muss dann jedoch die 19% Einfuhrumsatzsteuer bezahlen + einen allfällige Zollgebühr.

Ja, das ist richtig - setzt aber voraus, dass der Händler den Vorgang für die Schweizer Steuerbehörde entsprechend dokumentiert und mit denen abwickelt. Große Händler wie z.B. Gerstl tun das auch, kleinere treiben den Aufwand aber meiner Erfahrung nach eher nicht, sofern die überhaupt in die EU versenden. Das ist sowieso die erste Frage, die geklärt werden muss.

Aber einerlei, für mich bleibt es dabei: Versand aus der Schweiz lohnt sich nur selten.

Gruß
Ulli
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 2. Feb 2022, 13:40

Ich gebe dir in deiner Einschätzung vorbehaltlos Recht, lieber Ulli (solange man in D Alternativen zu LOB wahrnehmen kann... ;) ).
Gruß
Jean
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UlliB

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 2. Feb 2022, 15:11

Jean,

ist zwar OT, aber trotzdem: das war nicht immer so.

Bis vor gut 15 Jahren hatten viele Händler in der Schweiz große Bestände an Bordeaux aus älteren Jahrgängen, und abgesehen davon, dass solche Weine in Deutschland nur schwer zu finden waren, sind die damals auch preislich wirklich sehr günstig gewesen. Als Max Gerstl noch seinen Weinhandel in Bad Ragaz hatte, war eine Besichtigung seiner ziemlich großen "Garage" für einen Bordeaux-Fan ein echtes Erlebnis, da gab es Weine bis zurück in die 50er Jahre, manches auch noch älter, und alles preislich verblüffend günstig. Im Rückblick hätte man den Laden leerkaufen müssen, Zoll hin oder her.

Diese Zeiten sind aber vorbei. Die Bestände an Altweinen sind stark ausgedünnt oder komplett abgeplündert, und die Preise haben deutlich angezogen; außerdem hat sich die Währungsrelation Euro:Franken wirklich drastisch zu Ungunsten des Euro verschoben.

Bei jüngeren Bordeaux-Jahrgängen sind die verbliebenen Preisdifferenzen eigentlich immer mit dem unterschiedlichen Mehrwertsteuersatz zu erklären (CH: 7,7%, D: 19%). Und diese Differenz kassiert der Zoll.

Umgekehrt müsste für Dich doch ganz günstig sein, in D (oder F) einzukaufen? - Du kannst Dir die deutsche Mehrwertsteuer doch bei Einfuhr in die Schweiz erstatten lassen, wenn Du eine entsprechende Steuerbescheinigung hast.

Gruß
Ulli
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