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Gambero Rosso & Co 2014

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michaelliebert

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Gambero Rosso & Co 2014

BeitragDo 17. Okt 2013, 15:55

Es geht los! Der Gambero Rosso 2014 wird am Samstag 19.10. in Rom vorgestellt. Der SLOW WINE am 26.10. in Venedig. Jeweils mit einer großen Verkostung. Rom muss ich schwänzen, aus Venedig werde ich berichten.

Die ersten Listen sind online:
http://michael-liebert.de/weintipps/gambero-rosso-2014-toskana-3-glaeser-weine/
http://michael-liebert.de/weintipps/gambero-rosso-2014-suedtirols-3-glaeser-weine/
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http://michael-liebert.de/weintipps/gambero-rosso-2014-suedtirols-3-glaeser-weine/
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olifant

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Re: Gambero Rosso & Co 2014

BeitragDo 17. Okt 2013, 16:18

Hallo Michael,

ich habe hier und in deinem blog zwar schon was zu Südtirol gepostet, mangels Reaktion zitier ich mich also hier mal selber ;)
Mir sind die Auszeichnungen nun nicht mehr so wichtig, zu lange bin ich schon in diesem Gebiet unterweg. Dennoch sind diese ein Gradmesser über Strömungen und Moden bei Journalisten, Produzenten und Konsumenten.
http://michael-liebert.de/weintipps/gam ... ser-weine/

Aus M. Lieberts Weintipps - blog:

...Auch in diesem Jahr sind es die Weißweine aus Südtirol, die diese spannende Region repräsentieren. Seit langem sind aber auch mal wieder zwei Blauburgunder unter den Preisträgern. Ansonsten, wie in den letzten Jahren die autochthonen Sorten Lagrein und Vernatsch. Ein Vernatsch kann gut sein, keine Frage, aber ist es wegen dem gleich ein großer Wein? Das muss jeder für sich entscheiden…

- Waldgries – St. Magdalener 2012 Antheos (Christian Plattner)
- Erste + Neue - Kalterersee 2012 Leuchtenburg
- Kellerei Girlan - Blauburgunder Riserva 2010 Trattmann
- Weingut Gottardi - Blauburgunder 2011 Mazzon
- Kellerei Bozen – Lagrein Riserva 2011 Taber
- Kellerei Muri-Gries – Lagrein 2010 Abtei
- Kellerei Schreckbichl – Cabernet Sauvignon 2010 Lafoa
...
Südtiroler Weißweine mit 3 Gläser (tre bicchieri)
Der eindeutige Sieger unter den Rebsorten ist in diesem Jahr der Weißburgunder. Warum? Ich kann es nicht sagen. Vor allem sind es nicht die beschwingten, leichten Weißburgunder, die ich gerne mag, wenn ich vor Ort bin. Es sind die mächtigen, auf große Weine getrimmten Ausgaben, der bekannten Kellereien. Ich wüsste in vielen Fällen nicht, wann ich solche Weine trinken soll?
- Elena Walch – Gewürztraminer 2012 Kastelaz
- Tramin – Gewürztraminer 2012 Nussbaumer
- Weingut Ritterhof – Gewürztraminer 2012 Crescendo Aureus
- Nals-Magreid – Terlaner Weißburgunder 2012 Sirmian (Weißwein des Jahres 2014)
- Kellerei St. Michael – Weißburgunder 2011 St. Valentin
- Kellerei Terlan – Terlaner Weißburgunder Riserva 2010 Vorberg
- Kellerei St. Pauls – Weißburgunder 2012 Passion
- Ignatz Niedrist – Terlaner Weißburgunder 2012
- Manincor – Terlaner Weißburgunder 2012 Eichhorn
- Cast Juval – Vinschgauer Weißburgunder 2012
- Meraner Kellerei – Vinschgauer Weißburgunder 2012 Sonnenberg
- Tiefenbrunner – Müller-Thurgau 2011 Feldmarschall
- Köfererhof – Eisacktaler Grauburgunder 2012
- Kloster Neustift – Eisacktaler Sylvaner 2012 Praepositus
- Kellerei Terlan – Sauvignon 2012 Andrius
- Falkenstein – Vinschgauer Riesling 2012 (Franz Pratzner)
- Künhof – Eisacktaler Riesling 2012 Kaiton (Peter & Brigitte Pliger)
- Strasserhof – Eisacktaler Riesling 2012 (Hannes Baumgartner)

Südtiroler Dessertweine mit 3 Gläser (tre bicchieri)
- Kellerei Kaltern – Moscato Giallo Passito Serenade 2009 Castel Giovanelli
- Franz Haas – Rosenmuskateller 2011



Und eigentlich habe ich dieses Jahr an den Prämierungen so gar nichts zu kritteln ;) - einige der Weine hatte ich schon vor Ort im Glas, und es ist jetzt eher keiner dabei, der es nicht verdient hätte.

Was ich nicht so ganz teile, ist die Einschätzung Michaels, warum ein Vernatsch kein grosser Wein sein kann.
- Ja und Nein, Vernatsch ist sicher kein grosser Wein in dem Sinne, wie dies ein Blauburgunder, Lagrein oder auch Cabernet sein kann, aber er ist für mich ein Wein, wie er nur in Südtirol wächst und vinifiziert wird. Und dass kann einen Vernatsch, in seiner Anders- und Einzigartigkeit, gross- und ausmachen. Ich habe mich in den letzten Jahren, so zu sagen, in den Vernatsch eingetrunken - es gibt etwas Abseits vom Törggl- und Jausenwein einige sehr gute Qualitäten, und den einen oder anderen besonderen Vernatsch. Der Antheos von Plattner gehört für mich nicht erst seit diesem Jahr dazu. Vielleicht kein grosser Wein, aber sicher ein eigenständig und einzigartiger Wein. Der GR liegt hier vermutlich im Trend derartiges aus zu zeichnen.

Ein anderer Wein, mit dem Südtirol in Pfunden wuchern kann ist für mich ebenfalls der Weissburgunder.
Dass die hier prämierten nun einzig "die mächtigen, auf große Weine getrimmten Ausgaben, der bekannten Kellereien" wären erschliesst sich mir nicht so ganz. Kein Wunder für mich, dass die KGs Terlan, Nals-Margreid und St. Michael-Eppan hier auftauchen, wobei der Weissburgunder St. Valentin, KG St. Michael, Weissburgunder Sonnenberg, KG Meran und der Weissburgunder Passion, KG St. Pauls, hier wohl erstmalig prämiert werden und ich alle drei nicht kenne, bzw. den St. Valentin nur aus älteren Jahrgängen. Auszeichnungen für die Genossenschaften sind wohl weinpolitisch eher nicht zu vermeiden, ob deren Qualität aber auch in keiner Weise verwunderlich - strittig ist hier wohl eher immer der spezielle Wein, nicht der Produzent.
Niedrist würde ich nach seinen bisherigen Weissburgundern eher nicht zu den mächtigen, getrimmten Weinen zählen, ausser er hat stilistische beim WB nun eine Kehrtwende vollzogen - nichts ist unmöglich, und ausgerechnet diese Jahr war ich nicht bei Niedrist vor Ort, verdammt :lol: . Ebenso kann man Castel Juval wohl nicht wirklich bei den fetten Sachen einsortieren.
Manincor ist eigentlich mit all seinen Weinen kompromisslos 'outstanding', nicht nur was biodyn-Anbaumethoden betrifft, sondern auch im Ausbau mit Holz, Hefe und Lager bei den gehobenen Weissen. Hier sehe ich auch eher das Haus, denn den speziellen Wein prämiert.
Summarisch sehe ich Sirmian - KG Nals/Margreid, Vorberg - KG Terlan, Niedrist und Castel Juval wohl weniger bei mächtig und getrimmt, sonder eher bei Nahe an der Perfektion des in Südtirol machbaren :o

Aber abseits hiervon, warum sollte ich beim Weissburgunder kritisieren, nämlich die Auswahl der besonderen Qualitäten, was ich beim Vernatsch schon dem Grunde nach in Frage stelle? Das hat sich mir nicht erschlossen.


Auch aus anderer berufener Quelle gibt's einen Kommentar zur Gambero Rosso Liste, aus Jens Priwes Weinkennerblog:
Noch nie gab es für Süd­ti­rol so viele 3-Gläser-Weine wie in der neuen Aus­gabe des Gam­bero Rosso – Indiz dafür, dass die Süd­ti­ro­ler Wein­wirt­schaft sich auf einem nie da gewe­se­nen Höhen­flug befin­det. Unter den 27 Sie­ger­wei­nen sind 19 Weiß­weine. Damit wird end­lich dem Poten­zial die­ses Anbau­ge­biets Rech­nung getra­gen. Und von den 19 Weiß­wei­nen sind acht Weiß­bur­gun­der. Lange haben die Gam­bero Rosso-Tester gebraucht, um zu begrei­fen, wo die Stär­ken Süd­ti­rols lie­gen. Nicht bei den Roten und wohl auch nicht bei den Gewürz­tra­mi­nern, auf die die Kri­ti­ker sich lange Jahre gestürzt und gestützt hat­ten. An der Aus­wahl der Weiß­bur­gun­der selbst ist wenig zu kri­ti­sie­ren. Ich finde, dass auch der Weiß­bur­gun­der „Helios“ von Graf Pfeil und der „Strah­ler“ vom Stro­blhof aufs Sie­ger­trepp­chen gehört hät­ten. Aber das ist meine per­sön­li­che Mei­nung. Erfreu­lich auch, dass das Eisack­tal und das Vinsch­gau wie­der gut ver­tre­ten sind. Dass Alois Lage­der gar nicht auf­taucht, wird den eins­ti­gen Qua­li­tätspio­nier und heu­ti­gen Biodynamik-Vorreiter schmer­zen. Hof­stät­ter liegt seit Jah­ren mit dem Gam­bero Rosso über­kreuz und stellt keine Weine an. Eigent­lich gehör­ten auch der Sau­vi­gnon „Quarz“ und der Lag­rein „Por­phyr“ der Kel­le­rei Ter­lan in die Liste. Und ein biss­chen komisch ist es schon, dass Franz Haas immer nur für sei­nen Rosen­mus­ka­tel­ler und nicht für den Wein, für den er berühmt ist, aus­ge­zeich­net wird: den Pinot Nero. Und noch etwas: Wie­der haben es zwei Vernatsch-Weine zu höchs­ten Ehren gebracht: der phä­no­me­nale St. Mag­da­lena „Ant­hos“ von Chris­tian Platt­ner (Ansitz Wald­gries) und der Kal­te­rer­see „Leuch­ten­burg“ der Kel­le­rei Erste + Neue. Die Vernatsch-Renaissance nimmt Gestalt an. Hin­ter die­sen bei­den Top­wei­nen steht ein hal­bes Dut­zend ande­rer, die – um ehr­lich zu sein – min­des­tens genauso gut sind.
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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michaelliebert

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Re: Gambero Rosso & Co 2014

BeitragDi 22. Okt 2013, 13:06

Lieber Ralf,
Antwort kommt, ich war nur gerade eine gute Woche flach gelegen... Daher auch kein Live-Bericht von der Gambero Rosso Verkostung vom Samstag in Rom. Dafür habe ich heute mal die Liste der 3-Gläser Weine mit 3 Gläser und unter 15 Euro aufbereitet:
http://michael-liebert.de/weintipps/gambero-rosso-2014-spitzenweine-unter-15-euro/
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olifant

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Re: Gambero Rosso & Co 2014

BeitragMo 25. Nov 2013, 17:18

Einen Überblick über alle 'höchst' prämierten Weine der ital. Weinführer (Bibenda, Slowwine, Veronelli, Gambero Rosso, Vini d'Italia und Vini Buono Italiani, ausser Luca Maroni 'I Migliori Vinin Italiani') aus Südtirol im folgenden Link: http://www.suedtirolwein.com/de/suedtirol-wein/weinfuehrer.html
Grüsse

Ralf

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