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Reiseberichte Italien

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Mr. Nebbiolo

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Reiseberichte Italien

BeitragSo 19. Dez 2010, 09:47

Hallo Forum,

in diesem thread würde ich gerne eure Erfahrungen mit Besuchen auf italienischen Weingütern lesen.

Welche Güter könnt ihr empfehlen, welche nicht ?

Wie seid ihr empfangen worden ? Spricht jemand deutsch ? Was darf man probieren ? usw, usw,

Ein kleiner Reisebericht, gerne auch mit ein paar Fotos (in der Kleinansicht des Forums ;) ) wäre sicher für viele schön zu lesen. Event. gibt es ja Restaurants in der Nähe der Weingüter, die man unbedingt besuchen muss oder andere Sehenswürdigkeiten, die ihr uns nahelegen wollt.

Vielleicht bekommen wir ja eine schöne Liste an Tipps zusammmen :D

Es gibt zwar einen ählichen thread bei aktuelle Themen, aber ich sehe hier keine hohe Brisanz und auch kein kurzes Verfallsdatum :D
Grüße

Klaus
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Mr. Nebbiolo

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Corte Sant Alda

BeitragSo 19. Dez 2010, 10:25

Hallo zusammen,

ich beginne mal mit einem Besuch im Jahr 2009 auf dem Weingut

Corte Sant`Alda in Mezzane die Sotto,


das östlich von Verona in der Region Veneto liegt.


Nach voheriger Anmeldung wurden wir von der Besitzerin Marinella Camerani freundlich empfangen und durch den Keller geführt. Danach wurden wir gebeten, in dem Proberaum Platz zu nehmen und die Winzerin verschwand für 10 Minuten, um dann mit reichlich Schinken, Salamie, Käse und brot wiederzukommen. Die Weine, die wir probieren aollten, wurden zwischenzeitlich von einer angestellten gebracht und geöffnet, bzw. sie waren teilweise schon in einem Dekanter, da es sich um Fassmuster handelte.

Wir probierten Soave, verschiedene Valpolicella und Amarone. Die Weine sind alle biodynamisch produziert und schmeckten alle sehr gut. Das wiederum ist natürlich Geschmackssache und der Amarone Mithas ist sicher nicht jedermanns Geschmack, denn es ist ein hochkonzentrierter, wuchtiger Amarone, der einen mehr als nur fordert (vor allem als Fassmuster :roll: ).

Nach einer Stunde Weine probieren und dazu viel essen (ist auch notwendig ;) ) gingen wir auf die Reise durch die Weinberge. Fr. Camerani war in Redelaune und erzählte von ihren Erfahrungen mit dem biodynamischen Anbau, von ihrer Arbeit, aber auch von der Geschichte des Weingutes.

Jetzt zum Thema Sprache: Den vielen Erzählungen kann man leider nur folgen, wenn man italienisch spricht, was ich leider nicht tue. Wir hatten aber einen italienischen Freund dabei, der bei dem Besuch richtig viel zu tun hatte, da er einiges übersetzen musste :D

Das Weingut liegt nicht an einer Hauptstraße und man muss schon etwas suchen und fahren um es zu finden. Es ist aus baulicher Sicht keine Reise wert, aber die Leidenschaft der Winzerin und die Qualität der Weine rechtfertigen einen Besuch durchaus.

Falls jetzt jemand auf die Idee kommt, dorthin zu fahren, um günstige Valpolicella und Amarone zu kaufen, vergesst es wieder. Hier werden qualitativ hochwertige Weine produziert, die auch einen stolzen Preis haben.


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Grüße

Klaus
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Mr. Nebbiolo

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Glögglhof - Familie Gojer

BeitragSo 19. Dez 2010, 13:30

Hallo,

ich fülle den thraed mal etwas weiter.

Mein Lieblingsweingut in Südtirol ist der

Glögglhof von Familie Gojer in Bozen/St. Magdalena.

Hier kann ich natürlich nicht von einem Besuch berichten, sondern von jährlich wiederkehrenden Besuchen. Mal probieren wir nur die aktuellen Weine und holen unsere Bestellung ab, mal schauen wir uns den Keller an und falls Franz Gojer Zeit hat, geht er mit uns durch die Weinberge, die gleich hinter dem Keller und Wohnhaus liegen.

Von der Lage Rondell hat man einen wunderbaren Überblick über die Weinberge des St. Magdalener Gebietes und beim Gespräch mit dem Winzer, während man durch die Weinberge geht, erfährt man einfach am meisten und man fühlt sich dem Wein sehr nahe (man ist das pathetisch :oops: )

Das interessante am Besuch des Glögglhof ist sicher nicht der Keller, der ist hier nicht anders als auf anderen Weinhöfen in Südtirol, sondern die Gespräche mit der Familie Gojer, die immer interessant und lehrreich sind. Man hat hat immer das Gefühl hier mehr als willkommen zu sein, obwohl die Zeit sicher oft sehr knapp ist.

Die Gojers produzieren am Glögglhof zwei St. Magdalener (Vernatsch) und zwei Lagrein, die für mich alle vier zu den besten ihrer Kategorie in Südtirol gehören.

Ich kann einen Besuch des Glögglhof nur empfehlen (natürlich nach vorheriger Anmeldung)


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Grüße

Klaus
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Mr. Nebbiolo

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Moccagatta

BeitragDo 23. Dez 2010, 12:25

Hallo zusammen,

es interessiert zwar keinen :cry: und ich bin scheinbar der einzige, der Weingüter in Italien besucht, aber dann nehme ich den thread eben als persönliche "Gedankenauffrischung" :D

Im April 2010 war ich mit Freunden im Weingut

Moccagatta in Barbaresco.

Einer der beiden Eigentümer, Franco Minuto, empfing uns sehr freundlich und nahm sich viel Zeit um unsere Fragen zu beantworten, um uns die Keller zu zeigen und ausgiebig mit uns zu probieren. Es gab die aktuellen Versionen der Barbaresco Bric Balin und Basarin zu probieren und als da wir sehr interessiert waren, wurden auch noch älterer Jahrgänge, z.B. ein Barbaresco 1990 geöffnet.

Die Führung war in italienisch, englisch ist bei Bedarf auch möglich.

Die Weingüter in Barolo und Barbraesco sind fast alle sehr sauber und modern (hier ist doch etwas mehr Geld zur Verfügung als in manch anderen italienischen Regionen) und auch Moccagatta ist absolut vorzeigbar. Die erweiterten Keller sind teilweise keine fünf Jahre alt.

Auch hier, kann ich einen Besuch empfehlen.

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Grüße

Klaus
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dylan

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Re: Moccagatta

BeitragDo 23. Dez 2010, 17:05

Mr. Nebbiolo hat geschrieben:Hallo zusammen,

es interessiert zwar keinen :cry: und ich bin scheinbar der einzige, der Weingüter in Italien besucht, aber dann nehme ich den thread eben als persönliche "Gedankenauffrischung" :D


Doch doch, das interessiert schon, und ich würde Dir, lieber Klaus, mit eigenen Berichten gerne unter die Arme greifen, habe jedoch, da meine Weingutbesuche mehr oder weniger allesamt in den 90ern stattfanden, nur noch rudimentäre Erinnerungen an die Güter, die Leute die dort arbeiten, und erst recht die dort probierten Weine.
Besucht habe ich, um nur einige der bekanntsten zu nennen, u.A. folgende:

Im Trentino Foradori (war im Herbst komplett ausverkauft), Pojer und Sandri (gute Brände :oops: ), San Leonardo, im Veneto neben den bekannten Weingütern am Gardasee Tedeschi (sehr freundliche Leute, kann man bei dem Namen aber auch erwarten), Allegrini (sehr unfreundliche Leute), Le Ragose (sehr schwer zu finden) Righetti (von deren Amarone bekam ich regelmässig Kopfweh, war aber auch kaum teurer als das Aspirin danach), Pieropan (besuchenswert) in Soave und Alsemi in Monforte.
In der Toskana dann Fonterutoli, Fontodi, Felsina, Sevapiana u.v.A. mehr.
Mein letzter Besuch vor ca. vier Jahren war in einem der neuen modernen Weingüter (Name vergessen), die sich zwischen Bolgheri und Castagnetto Carducci an der ertruskischen Küste breit gemacht haben.

Seinerzeit verfolgte ich mit meinen Besuchen den haupsächlichen Zweck, günstig einzukaufen. Heute kaufe ich günstiger im Netz und kenne auch schon die meisten der Weingüter, die mich interessieren, sodass Weingutbesuche nicht nur in Italien immer seltener werden.Vielleicht helfen ja Deine Berichte, dies wieder zu ändern.

Beste Grüsse

dylan
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Don Miguel

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Primadonna?

BeitragDo 23. Dez 2010, 17:10

Mr. Nebbiolo hat geschrieben:es interessiert zwar keinen :cry: und ich bin scheinbar der einzige, der Weingüter in Italien besucht

Du wirst doch nicht plötzlich primadonnenhaft werden :o :shock: :?:

Jetzt in der Vorweihnachtszeit ist das Interesse für Weinreisen nach Bella Italia einfach geringer, warte mal ab, wenn die ersten Sonnenstrahlen wieder Reisegelüste gen Süden wecken, dann werden wir alle lechzen nach dem reichhaltigen Erfahrungsschatz von Weingutsbesuchen in der Toskana, Piemont, Südtirol ... ;) ! Wirst schon sehen!

Grüße
Don
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Don Miguel

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BeitragDo 23. Dez 2010, 17:15

dylan hat geschrieben: Doch doch, das interessiert schon, und ich würde Dir, lieber Klaus, mit eigenen Berichten gerne unter die Arme greifen,

Servus dylan,

da hatten wir wohl zeitgleich das gleiche Bedürfnis, unserem sensiblen Mr. Nebbiolo :cry: Trost zuzusprechen. Früher, als chianti-man, da war er noch härter im Einstecken :lol: :!:

Grüße
Don
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dylan

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Re: Reiseberichte Italien

BeitragDo 23. Dez 2010, 17:31

Hallo Don,

so hab Ich's noch gar nicht gesehen :idea: Aber Du hast schon recht, Nebbiolo ist im Gegesatz zu Sangiovese eine kapriziöse und schwierige Rebsorte :D

Beste Grüsse, auch und insbesondere an die Donha
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Mr. Nebbiolo

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Re: Reiseberichte Italien

BeitragDo 23. Dez 2010, 19:28

Na endlich,

muss man denn immer gleich auf die Tränendrüse drücken um mal ein bisschen Anerkennung zu erhalten :cry: :D :lol:


Nebbiolo ist im Gegesatz zu Sangiovese eine kapriziöse und schwierige Rebsorte



Allerdings, denn beide Rebsorten kann man versauen :oops: , aus beiden kann man sehr gute Weine machen, aber richtig Großes geht wohl nur aus Nebbiolo :o


Du wirst doch nicht plötzlich primadonnenhaft werden


Warte nur mal den nächsten Bayerntalk ab, wie sentimental ich bei Grenache werde ;)
Grüße

Klaus
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Mr. Nebbiolo

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Vigna Rionda - Massolino in Serralunga

BeitragSo 26. Dez 2010, 11:44

Hallo,

weiter geht es mit einem Besuch in 2010 des Weingutes

Vigna Rionda - Massolino in Serralunga d`Alba


Nach vorheriger Anmeldung wurden wir von einem Mitarbeiter, der für den Export zuständig ist, freundlich empfangen. Die Gespräche liefen in Englisch, und da wir einen deutsch sprechenden Italiener mit dabei hatten, teilweise auch auf italienisch mit Übersetzung. Das Weingut wurde zu diesem Zeitpunkt gerade umgebaut, so dass überall etwas Baustelle war. Die Wanderung durch die Weinberge ließen wir ebenfalls sein, da es regnete und wir nicht das optimale Schuhwerk hatten :oops: . Wir besichtigten also die Fasskeller und die Abfüllung und Etikettierung, bevor wir im Proberaum Platz nahmen. Dort probierten wir alle aktuellen Weine und wurden mit Hintergrundinformationen versorgt.

Nach zwei Stunden besichtigen und probieren wurden wir genauso freundlich verabschiedet, wie wir empfangen wurden und wir hatten nie das Gefühl, dass wir Arbeit gewesen wären, die getan werden musste.

Auch den Besuch dieses Weingutes kann ich empfehlen.

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Grüße

Klaus
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