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VDP-Klassifikation - Sinn und Unsinn

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niers_runner

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Re: VDP-Klassifikation - Sinn und Unsinn

BeitragMi 23. Sep 2020, 20:58

Kommt jetzt das VDP.GG Premium Gewächs?

Für Aufregung könnte die Entwicklung beim VDP.Mosel sorgen.
Eigentlich sollte ja neben und vor allem über dem GG nichts mehr kommen.
Aber, an der Mosel gibt es neben dem Ürziger Würzgarten GG nund auch den Ürziger Würzgarten Alte Reben Reserve vom Weingut Dr. Loosen. Laut Felix Bodmann ein glatter Bruch der Klassifikation.
Ein weiteres Beispiel ist die ‚Brauneberger Juffer-Sonnenuhr ‚Im Falkenberg‘ vom Weingut Fritz Haag. Ein Filet aus dem Filet. Bin mal gespannt wie sich das weiterentwickelt.
Ein ausführlicher Bericht dazu beim Schnutentunker: https://www.schnutentunker.de/wann-ist-ein-gg-ein-gg-2/#more-6109

Beste Grüße

Peter
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Weinschlürfer

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Re: VDP-Klassifikation - Sinn und Unsinn

BeitragMi 23. Sep 2020, 22:48

Ist das 2. Beispiel nicht die Folge der Gewannen?
Gibts ja auch anderswo jetzt und einige Beispiele.

Das mit dem Alte Reben Reserve ist ne andere Kiste.
Aber haben wir das nicht auch mit anderen Weinen anderer Gebiete?

Das den Fantasiemarken Namen und dann GG gefällt mir auch nicht.
Wenn man nicht weiss ist der Name nun Gewann oder Marke wirds nervig...
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niers_runner

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Re: VDP-Klassifikation - Sinn und Unsinn

BeitragDo 24. Sep 2020, 11:00

Weinschlürfer hat geschrieben:Ist das 2. Beispiel nicht die Folge der Gewannen?
Gibts ja auch anderswo jetzt und einige Beispiele.

So wie ich das verstanden habe, ist das nach den VDP Statuten nicht erlaubt. Es gibt nur einen trockenen Wein aus der Grossen Lage und das ist das GG, hier die Juffer-Sonnenuhr. Damit ist die Lage verbraucht.
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Re: VDP-Klassifikation - Sinn und Unsinn

BeitragDo 24. Sep 2020, 12:49

niers_runner hat geschrieben:So wie ich das verstanden habe, ist das nach den VDP Statuten nicht erlaubt. Es gibt nur einen trockenen Wein aus der Grossen Lage und das ist das GG, hier die Juffer-Sonnenuhr. Damit ist die Lage verbraucht.

...möglicherweise wurde die Juffer-Sonnenuhr vom VDP bereits weiter zerstückelt, wie bei so manchen anderen Großen Lagen auch. Allerdings ist sowas noch nicht im "Weinberg-Online" sichtbar. Ansonsten fällt mir dazu auch nur "Regelverstoß" ein. Allerdings: mich persönlich stört das nicht; wenn ein Winzer meint, da mehrere unterschiedliche Weine machen zu müssen, soll er doch...
Viele Grüße
Erich

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niers_runner

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Re: VDP-Klassifikation - Sinn und Unsinn

BeitragDo 24. Sep 2020, 15:25

... Eigentlich wollte der VDP ja mal die ganzen Ausnahmen abschaffen.

Beste Grüße

Peter
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Re: VDP-Klassifikation - Sinn und Unsinn

BeitragDo 24. Sep 2020, 16:40

niers_runner hat geschrieben:... Eigentlich wollte der VDP ja mal die ganzen Ausnahmen abschaffen.


Da hat sich der VDP m.E. selbst ein Ei gelegt. Die Vielfalt bzw. die Unterschiede in den Gegebenheiten bei den Weingütern sind m.E. immens, da provoziert man geradezu, daß man mit recht strikten Regelungen -insbesondere dem Einweinprinzip- manche Winzer stark ins Schwitzen und in der Folge zum Rebellieren bringt. Insbesondere bei den Winzern, bei denen das VDP-Korsett besonders kneift, steigt dann natürlich der Leidensdruck an. Die einen denken sich kreative andere Namensgebungen aus (z.B. von Winnings Glanzstück, die “U500”-Weine in der Preisliste in der Rubrik “auch groß” einzuordnen), mancher trotzt einfach den Regularien und hat aber im Verband genügend Gewicht, um nicht zurechtgewiesen zu werden und manch einer schmeißt einfach den ganzen VDP-Kram wieder von sich (z.B. Tesch oder Koehler-Ruprecht).

Für mich ist dieser typisch deutsche Regelungs- und Klassifizierungswahn hier von vornherein zum Scheitern verurteilt, denn solch ein heterogenes Gebilde wie den Weinbau einigermaßen transparent und gleichzeitig auch noch irgendwie gerecht zu regeln, das wird aus meiner Sicht nie funktionieren. Deutlich weniger wäre da aus meiner Sicht deutlich mehr.

Überhaupt bin ich nicht davon überzeugt, daß dieses hierzulande hochgehaltene Einzellagencredo sowie die Reinsortigkeit der absolute Qualitätsgradmesser für deutschen Wein sein muß, z.B. die hohe Kunst des Cuvéetierens ist in D “regelungstechnisch” total verpönt, egal ob es sich um Rebsorten- oder Lagencuvées handelt. Warum eigentlich? Auch diesbezüglich halte ich die Regularien des VDP (aber auch des vorgelagerten WeinG) im Hinblick auf innovative Weine eher für Verhinderungsmechanismen…
Viele Grüße
Erich

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Weinschlürfer

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Re: VDP-Klassifikation - Sinn und Unsinn

BeitragDo 24. Sep 2020, 16:50

Ich finde das mit den Gewannen im Grunde okay.
Die Auswüchse wie Versteigerungsweine mit sonderbarem Namen wieder weniger...

Ich finde aber auch, dass die großen Lagen manchmal zu groß sind....
Das Beispiel von Baden ist wirklich grotesk...
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