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Re: Suche "Burgundische" Deutsche Pinot Noir 15-20 Euro

BeitragVerfasst: So 12. Mai 2019, 09:22
von EThC
Der Wein-Schwede hat geschrieben:Ich habe letztes Jahr und dieses Jahr das ganze Portfolio von Weingut Meyer-Näkel in Bruchsal bei der Jahrgangspräsentation Weingut Klumpp (Meyer-Näkel ist auch dabei) durchprobieren können. Von den Gutsweinen bis zu den GG-Weinen, Silberberg, Sonnenberg, Pfarrwingert und Kräuterberg.
Ich glaube besseres gibt es von der Ahr nicht, und Pfarrwingert und Kräuterberg gehören zu den besten PN in Deutschland.

Es ist natürlich immer Geschmackssache, aber jenseits der großen Ahr-Adressen gibt's mit z.B. Julia Bertram oder Paul Schumacher schon einige Betriebe, die in der Liga mitspielen können, auch wenn sie nicht im VDP sind...
Letzteren Betrieb bzw. einen sehr schönen Wein davon hab' ich hier kennengelernt:
https://ec1962.wordpress.com/2018/10/24 ... wuerzburg/

Herzlichen Glückwunsch übrigens zum Jahrestag :!: :D

Re: Suche "Burgundische" Deutsche Pinot Noir 15-20 Euro

BeitragVerfasst: So 12. Mai 2019, 09:38
von Michl
Lieber Rolf,

ich habe dich aufgrund deiner Beiträge zu deutschen Chardonnays als jemanden wahrgenommen, dessen geschmacklichen Vorlieben eher "eng" ausfallen, und der Weine, die diesen entsprechen (Huber, Knewitz), dann als "beste" Vertreter bezeichnet. Vor diesem Hintergrund würde ich dir empfehlen, die Threads zu den oben empfohlenen Weingütern genau zu studieren, du wirst dort einiges erfahren, denn ich behaupte, dass bereits diese Winzer eine größere geschmackliche Bandbreite aufmachen, und ich frage mich, ob sie alle deinen Erwartungen gerecht werden. Um die Situation noch etwas zu verkomplizieren: Rudolf Fürst und Benedikt Baltes aus Franken sind sicherlich keine typisch deutschen Vertreter, v.a. Baltes ist aber preislich ambitioniert. (Du meintest einmal, dass du die VKN von Hofschuster schätzt. Dann könntest du auch die Chardonnays von Fürst probieren. Der 16er "R" bekam von Hofschuster 92 P). Aus der Pfalz sollte man auch Friedrich Becker erwähnen, der sich erklärtermaßen am Burgund orientiert. Seine Weine polarisieren jedoch. Ich kann zu ihnen nichts sagen.

Re: Suche "Burgundische" Deutsche Pinot Noir 15-20 Euro

BeitragVerfasst: So 12. Mai 2019, 09:47
von EThC
Michl hat geschrieben: Aus der Pfalz sollte man auch Friedrich Becker erwähnen, der sich erklärtermaßen am Burgund orientiert. Seine Weine polarisieren jedoch. Ich kann zu ihnen nichts sagen.

Ich weiß nicht, ob dessen Weine in Rolfs Beuteschema fallen, für mich ist das Gut aber eine der Top-Adressen in der Südpfalz. Wobei ich bei ihm fast mehr in Richtung Schwarzriesling schaue, ist in der Preisrange des Threads einfach super. Auch die Schäumer sind genial.

Sind die anderen roten Burgundersorten wie Schwarzriesling aka Pinot Meunier oder Frühburgunder überhaupt von Interesse für Dich, Rolf?

Re: Suche "Burgundische" Deutsche Pinot Noir 15-20 Euro

BeitragVerfasst: So 12. Mai 2019, 12:21
von Georg R.
Bernd Schulz hat geschrieben:
Bei der Shelter-Winery sind wir uns wohl alle erschreckend :mrgreen: einig!



Hallo Bernd, auch der GM und Vinum sind mit von der Partie...es ist also amtlich 8-)

Rolf, auch wenn die Ahrweine nicht auf Kalk stehen, können sie doch Eigenschaften hervorbringen, die stark an die Weiné der Bourgogne erinnern.

Falls Du noch ein Argument brauchst:
Die Weine von Julia Bertram - so erzählte man mir - sind stark gefragt bei unseren Nachbarn im Norden...den Skandinaviern :o

Gruß
Georg

Re: Suche "Burgundische" Deutsche Pinot Noir 15-20 Euro

BeitragVerfasst: So 12. Mai 2019, 15:17
von Der Wein-Schwede
EThC hat geschrieben:Sind die anderen roten Burgundersorten wie Schwarzriesling aka Pinot Meunier oder Frühburgunder überhaupt von Interesse für Dich, Rolf?
Ich bin sehr Pinot Noir orientiert, habe Frühburgunder einige Male probiert aber gefällt mir nicht so ganz, zu fruchtig und zu wenig Struktur.

Bei den Weißen bin ich nicht so einzelorientiert, auch wenn manchen den Eindruck bekommen haben dass ich nur Chardonnay trinke. :)
Riesling, Sauvignon Blanc und Weißburgunder spielen bei mir auch eine Rolle.

Gruß
Rolf

Re: Suche "Burgundische" Deutsche Pinot Noir 15-20 Euro

BeitragVerfasst: So 12. Mai 2019, 17:58
von EThC
Der Wein-Schwede hat geschrieben:habe Frühburgunder einige Male probiert aber gefällt mir nicht so ganz, zu fruchtig und zu wenig Struktur.

...was hast Du denn da probiert, das zu zu Deinem "Urteil" führte?

Re: Suche "Burgundische" Deutsche Pinot Noir 15-20 Euro

BeitragVerfasst: So 12. Mai 2019, 18:27
von Der Wein-Schwede
U.a. bei Besuch am Weingut Manz und Weingut Meyer-Näkel, und noch einigen welche ich vergessen habe. Habe jedes Mal mit PN Quervergleich gemacht, und PN gefällt mir besser.
Habe nie eine Flasche gekauft, nur bei Weingütern probiert.

Re: Suche "Burgundische" Deutsche Pinot Noir 15-20 Euro

BeitragVerfasst: So 12. Mai 2019, 19:08
von EThC
Ok, ich hab' auch nicht so wahnsinnig viel Erfahrung mit Frühburgunder, einfach weil die Sorte ja leider kaum noch angebaut wird. Aber das, was ich bis jetzt im Glas hatte, war -zumindest aus meiner Sicht- den Spätburgundern der jeweiligen Häuser durchaus ebenbürtig, meist etwas filigraner, teils auch deutlich vielschichtiger. Die meisten Erfahrungen habe ich allerdings mit fränkischem Frühburgunder...

Re: Suche "Burgundische" Deutsche Pinot Noir 15-20 Euro

BeitragVerfasst: So 12. Mai 2019, 19:50
von mixalhs
Vielleicht ist ja hier für Euch etwas dabei:
viewtopic.php?f=40&t=5348&p=120320&hilit=Frühburgunderforum#p120320

Re: Suche "Burgundische" Deutsche Pinot Noir 15-20 Euro

BeitragVerfasst: So 12. Mai 2019, 22:56
von Bernd Schulz
Hallo Rolf,

bei Meyer-Näkel war ich in den späten 80er/ frühen 90er Jahren mehrfach; zusammen mit meinem Vater habe ich dort richtig viel Wein (insgesamt sicher weit über hundert Flaschen) gekauft. Mittlerweile sind die Preise dieses fraglos guten Betriebs für mich zu hoch - alle zwei paar Jahre kaufe ich mir mal einen Basisburgunder von Meyer-Näkel, und das war es dann. Vor 30 Jahren war Werner Näkel DER Qualitätspionier an der Ahr; inzwischen gibt es dort aus meiner Sicht sehr viele Alternativen. Mit Julia Bertram und Michael Fiebrich (sehr interessanter "Garagenwinzer"!) wurden hier ja schon zwei von ihnen genannt, aber auch bei anderen Erzeugern kann man im Bereich von 10 - 20 Euro (im Gegensatz zu dir bin ich in der Preisklasse darüber so gut wie kaum unterwegs) immer wieder schöne Sachen finden.

Es stimmt natürlich, dass die Schieferböden an der Ahr Weine mit einem anderen Geschmacksprofil als die burgundischen Burgunder hervorbringen. Wenn es nicht so wäre, fände ich das schlimm, denn ich möchte keine exakten Stilkopien im Glas haben, sondern Weine mit einem originären Charakter trinken. Sprich: Ein Spätburgunder von der Ahr oder vom Kaiserstuhl oder aus dem Rheingau soll für mich unbedingt anders schmecken als ein noch so guter Pinot von der Cote de Nuits. Auch wenn ich den breiten, tendenziell marmeladigen Spätburgunderstil, den man allgemein als "typisch deutsch" ansieht, nicht wirklich schätze, erwarte ich von einem deutschen Spätburgunder eine gewisse Eigenständigkeit. "Genau wie im Burgund - nur deutlich preiswerter" ist nicht das, was ich suche....

Herzliche Grüße

Bernd