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Re: Taubertal

BeitragVerfasst: Fr 19. Jul 2019, 15:34
von EThC
OsCor hat geschrieben:Wie ausgeprägt ist denn die Muskatnote bei diesem Wein?

...eigentlich so gut wie gar nicht...

Re: Taubertal

BeitragVerfasst: Fr 19. Jul 2019, 16:13
von stollinger
Hallo Erich und Oswald,

das trifft sich ja gut. Letztes Wochenende hatte ich den 2016er im Glas:

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Mir gefällt der Wein, frisch, mundwässernd und eine interessante, karge Aromatik, mit der man sich beim Trinken beschäftigen kann, aber nicht muss, weil sie wohl dosiert ist. Blind wohl niemals als Müller-Thurgau zu erkennen. Wie, generell in Franken 2016, gefällt mir die Reife der Trauben sehr gut. Ich habe das Gefühl, es ist gesundes, reifes Traubenmaterial ohne Überreife gelesen worden.

Nach dem Öffnen, und den gesamten 1. Abend war Aromatik weitestgehend verdeckt, bzw. stark hefegeprägt, was aber nicht unbedingt unangenehm ist. Man sollte halt nicht mit einer unpassenden Erwartungshaltung rangehen.

Ich glaube, der war im Halbstück und Großstück. Aber nur für die Struktur, und nicht, um Toastingaromen zu geben. Die Weine von Stephan Krämer liegen lange auf der Hefe, werden minimal geschwefelt und unfiltriert abgefüllt. 35%-40% Maischevergoren und Ganztraubengärung. Im Ausbau ein hoher reduktiver Anteil. Die lange Maischestandzeit merkt man an z.B. an der Dichte und dem Extrakt; trotzdem ist der Wein immer noch schön leicht. Der 2017er hat sogar nur 11% Alkohol.

Darin unterscheidet sich der 16er von dem von Erich. Erst seit 2014 wird unfiltriert gefüllt, die Maischestandzeit und Zeit auf der Hefe ist mittlerweile länger. Ist jetzt auch ein Landwein und darf sich nicht mehr Röttinger-Feuerstein nennen.

Der von mir getrunkene 2016er Müller-Thurgau wirkte noch sehr jung und ganz am Anfang seiner Entwicklung. Er lässt sich aber trotzdem angenehm und unkompliziert trinken. Stephan Krämer sagt selber, dass sie noch keine Erfahrung in der Reife der Weine in diesem Stil haben und dass sie langsam und zeitlos reifen.

Die Einschätzung teile ich. Ich bin ziemlich sicher, dass der Wein sich entwickeln wird, höchstwahrscheinlich auch schön. Ich habe gestern, nach sechs Tagen im Kühlschrank, das letzte halbe Glas getrunken. Das war noch top-fit. Sogar leicht expressiver in der Aromatik, aber immer noch ein Leisetreter. Ich meinte, jetzt minimal Muskat zu vernehmen, meine Frau hat mir widersprochen.

Der Wein ist einfach ein sehr ehrliches, natürliches Produkt - ohne mehr sein zu wollen oder zu müssen.

Grüße, Josef

Re: Taubertal

BeitragVerfasst: Fr 19. Jul 2019, 17:59
von EThC
...ich seh' schon, da muß ich mal wieder was Neu(er)es nachordern! :D

Re: Taubertal

BeitragVerfasst: Fr 2. Aug 2019, 17:37
von EThC
...auch tauberfränkischer Chardonnay kann was:

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Re: Taubertal

BeitragVerfasst: Do 2. Jan 2020, 16:28
von EThC
...unser Silvester-Einsteiger:

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Re: Taubertal

BeitragVerfasst: Di 12. Mai 2020, 20:46
von EThC
...hat sein jugendliches Ungestüm etwas abgelegt:

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Re: Taubertal

BeitragVerfasst: Sa 4. Jul 2020, 18:27
von stollinger
Gestern den einfachen Silvaner von Stephan Krämer getrunken.

Stephan Krämer - Silvaner trocken - Taubertäler Landwein 2016:

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Finde ich als leichten Wein, z.B. als Aperitif, ganz ausgezeichnet. Sehr bekömmlich, überhaupt nicht sättigend, sowohl von der Substanz, als auch aromatisch. Die Aromen recht übersichtlich, aber ziemlich klar und blitzsauber; wenig Spannung, mehr Harmonie. Ob das an 2016 liegt, oder an der Machart, muss ich noch herausfinden.

Grüße, Josef

Re: Taubertal

BeitragVerfasst: Di 7. Jul 2020, 10:12
von octopussy
stollinger hat geschrieben:Gestern den einfachen Silvaner von Stephan Krämer getrunken.

Stephan Krämer - Silvaner trocken - Taubertäler Landwein 2016:

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Finde ich als leichten Wein, z.B. als Aperitif, ganz ausgezeichnet. Sehr bekömmlich, überhaupt nicht sättigend, sowohl von der Substanz, als auch aromatisch. Die Aromen recht übersichtlich, aber ziemlich klar und blitzsauber; wenig Spannung, mehr Harmonie. Ob das an 2016 liegt, oder an der Machart, muss ich noch herausfinden.

Grüße, Josef

Gut beschrieben. Klar, blitzsauber, super präzise, aber auch aromatisch etwas limitiert und "eng". Ich tippe hier tatsächlich auf den Winzerstil von Kraemer. Ich kenne den Wein nur aus 2013 und 2014, aber die haben exakt so geschmeckt. Der Röttinger Feuerstein Silvaner und der Tauberzeller Hasennestle Silvaner aus 2013 und 2014 waren auch eher gradlinig und aromatisch abstrakt. Mir gefällt das durchaus, aber letztlich eher zum Aperitif oder als Begleiter für z.B. einen Salat. Für ein ganzes Abendessen sind mir die Silvaner geschmacklich etwas zu limitiert.

Re: Taubertal

BeitragVerfasst: Sa 8. Aug 2020, 14:33
von EThC
...für knapp 9 Euronen bekommt man m.E. kaum mehr angenehm erfrischenden Sauvignon blanc ins Glas:

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Re: Taubertal

BeitragVerfasst: Do 13. Aug 2020, 16:47
von EThC
..war schon mal (noch) besser:

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