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Re: Deutsche Rotweincuvees bis 15 EUR

BeitragVerfasst: Mi 29. Aug 2018, 19:40
von anonymouse
glauer hat geschrieben:Bin gespannt was die Signatur bietet.
Und ich erst!

Ich hatte den 16er tatsächlich auch nicht (auch so'n Kandidat für übernächste Woche - hab's letztes Mal nicht auf die Kette bekommen, vorbeizuschauen), aber sonst war das immer ne Bank.

Was ist denn mit dem Wein von Schneider? Die Stichworte sagen mir nichts. Bisher hat mich die Aufmachung so gar nicht angelacht und der würde so vermutlich erstmal nicht mitgenommen.

Re: Deutsche Rotweincuvees bis 15 EUR

BeitragVerfasst: Mi 29. Aug 2018, 21:51
von Canardo
anonymouse hat geschrieben:Was ist denn mit dem Wein von Schneider? Die Stichworte sagen mir nichts. Bisher hat mich die Aufmachung so gar nicht angelacht und der würde so vermutlich erstmal nicht mitgenommen.


Die Marketingstrategie von Markus Schneider als solche und seine Rotweine im besonderen werden unter Weinkennern ja gerne mit Naserümpfen bedacht: zu plakativ, zu sehr auf international "gemacht", zu "mainstreamig".

All dies trifft auch auf den "Black Print" zu. Meine Erfahrung ist allerdings, dass man genau damit Bier- und Gelegenheitsweintrinker begeistern kann, die deutschen Rotwein ja meistens mit "dünnem" Spätburgunder oder Dornfelder aus dem Supermarkt assoziieren und überrascht sind, wenn es auch deutschen Rotwein gibt, der "wie ein Franzose" schmeckt.

Für das von Marko adressierte Publikum kann man daher mit dem "Black Print" aus meiner Sicht nichts falsch machen, auch wenn er selbst vielleicht eher zu den Schneider-Skeptikern zählen sollte. Aber der Wurm muss, wie es so schön heißt, ja dem Fisch schmecken und nicht so sehr dem Angler. Den Huber Schlossberg kann er dann ja das nächste Mal auf der Party kredenzen ;)

Gruß,

Canardo

Re: Deutsche Rotweincuvees bis 15 EUR

BeitragVerfasst: Do 30. Aug 2018, 04:51
von glauer
Canardo hat geschrieben:
anonymouse hat geschrieben:All dies trifft auch auf den "Black Print" zu. Meine Erfahrung ist allerdings, dass man genau damit Bier- und Gelegenheitsweintrinker begeistern kann, die deutschen Rotwein ja meistens mit "dünnem" Spätburgunder oder Dornfelder aus dem Supermarkt assoziieren und überrascht sind, wenn es auch deutschen Rotwein gibt, der "wie ein Franzose" schmeckt.


Das stimmt natürlich für die Schneider Weine. Aber ich serviere bzw kaufe die trotzdem nie weil es nicht wirklich mein Geschmack ist. Und kann berichten dass auch zB die oben genannten Weine von Knauss, Beurer und Dolde wirklich gut ankommen. Generell finde ich dass die meisten Leute viel aufgeschlossener sind als oft behauptet, solange man etwas serviert was einen auch selber erfreut. Erst letztes Wochenende haben Bekannte, die sonst Bier und billigen Supermarktweine trinken, sich mit grosser Begeisterung und erstaunlichem Durst durch Dolde, Beurer, Rebholz und v Winning gesoffen. Und gleich im Internet nach Quellen gesucht.

Re: Deutsche Rotweincuvees bis 15 EUR

BeitragVerfasst: Do 30. Aug 2018, 19:49
von Herr S.
maha hat geschrieben:Du wohnst doch direkt neben den Brands, oder? Frag die doch mal bei Gelegenheit wo da der Unterschied ist


Sir, yes, sir!

Re: Deutsche Rotweincuvees bis 15 EUR

BeitragVerfasst: Fr 31. Aug 2018, 18:20
von Herr S.
Herr S. hat geschrieben:
maha hat geschrieben:Du wohnst doch direkt neben den Brands, oder? Frag die doch mal bei Gelegenheit wo da der Unterschied ist


Sir, yes, sir!


Moin,

Cabernet Mitos und Spätburgunder. Mission accomplished.

Viele Grüße,
Björn

Re: Deutsche Rotweincuvees bis 15 EUR

BeitragVerfasst: Di 18. Sep 2018, 16:58
von anonymouse
glauer hat geschrieben:
anonymouse hat geschrieben:Ein weiterer absoluter Crowd-Pleaser, den ich aber nie zu gefällig, einfach oder süß fand, ist die "Rote Jura" Cuvée von Dolde, die normal sehr Spätburgunder-lastig ausfällt und für 9 Euro viel liefert.

Danke für den Hinweis auf den Signatur Rot von Knauss. Der wird übernächste Woche probiert.


Den Dolde hätte ich auch beinahe erwähnt, hatte ihn aber länger nicht mehr.
Bin gespannt was die Signatur bietet.
Ich hatte jetzt am Wochenende beide Weine nebeneinander. Leider habe sie, zusammen mit einem Haufen anderer Weine, nur angetestet, um zu sehen, ob ich sie dann später der Menge zum gemütlichen Beisammensein/Vorglühen hinstellen kann, und mir dementsprechend auch keinerlei Notizen gemacht, aber ich fand sie absolut empfehlenswert - beide sehr freundlich, saftig, weder eintönig noch kompliziert und mit guter Länge. Sie kamen auch gut an, haben den Zweck also definitv erfüllt (Crowd pleased - beschwert wurde sich dafür über andere Weine).

Beim Signatur kam der Knaussche Lemberger ziemlich klar durch - von Zweigelt und Merlot vielleicht etwas mehr Würze und vegetabile Noten und auch noch etwas weicher, aber insgesamt hat er mich schon klar an den Lemberger Gutswein erinnert. Der Roter Jura kam mit etwas mehr Struktur daher, wäre auch ein prima Essensbegleiter gewesen (den Signatur fand ich dafür fast etwas zu weich). Er kam mir auch schlanker und weniger stoffig vor, als in meiner Erinnerung*, aber in jedem Fall war er auch ohne Essen sehr schön.

Im direkten Vergleich - das heißt auf Basis von zwei, drei direkt nach dem Öffnen eingeschenkten Probierschlucken - war für mich der Dolde der klare Sieger in Sachen Preis-Leistung mit seinen neun Euro, wobei meine Mittrinkerin den Knauss bevorzugt hat, allerdings zum Essen ebenfalls zum Dolde greifen würde.


* Tatsächlich war, abgesehen vom Schwarze Birne, die gesamte Kollektion von Dolde anders, vor allem viel würziger und gerbstoffreicher, als ich den Stil in Erinnerung hatte. Meine weißen Favoriten gab's leider diesen Jahrgang auch wieder nicht und abends direkt vom Flughafen zum Weingut schmeckt's dann vielleicht auch anders als sonst, aber da war ich doch überrascht.