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Deutsche Spätburgunder

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Don Miguel

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Deutsche Spätburgunder

BeitragMo 17. Jan 2011, 20:45

Servus!

In den letzten 2 Wochen habe ich begonnen, mich in das mir wenig vertraute Thema „Deutsche Spätburgunder“ einzutrinken:

Zalwander, Spätburgunder, 2007, Baden (13,0%, 16,30€)
Verhalten bis intensive Nase, Kirsche und Johannisbeeren. Trocken, geschmeidig, leichte Bitternoten, gut eingebundene Tannine, runder Körper, angenehmer Alkohol, mittlerer Abgang. Noch in der Entwicklung, am 2. Tag deutlich besser (2-3 Punkte!, am 1. Tag eine Spaßbremse), elegant, sortentypisch, leider Mangel an Komplexität, 87-88 DMP

Stich, Spätburgunder Spätlese "Löwenlinie", 2007, Franken (12,5%, 20,30 €)
Intensive Nase, Kirsche. Dicht, strukturiert, anfänglich noch deutlich Barrique, tritt mit der Zeit stark in den Hintergrund, geschmeidig bis lebhafte Säure, langer Abgang. Gekonnter Holzeinsatz, angenehm trinkig bei moderatem Alkohol, 90 DMP

Friedrich Becker, Spätburgunder "B", 2007, Pfalz (13,0%, 18,90 €)
Intensive Aromen. Geschmeidig, seidig, angenehme Frucht, trocken, langer Abgang, sehr ausgewogen und harmonisch, ohne Ecken und Kanten, ein wirklich runder Wein, im positiven Sinn. Zwar nicht tiefgründig, aber absolut klasse gemacht und trinkig! 90 DMP

Grüße
Don
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Oberpfälzer

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Re: Deutsche Spätburgunder

BeitragMo 17. Jan 2011, 21:14

Hallo Michael,

das tönt ja wirklich gut. Bin auch etwas (positiv) überrascht. Hätte nicht gedacht, dass Dir diese Rebsorte so zusagt. Oder liegt es an der "deutschen Interpretation"? Mal sehen, ich habe ja mal vor, einen Talk auszurichten mit Pinot Noir aus unterschiedlichen Ländern. Das wird wohl ein Talk der extremen Ansichten :D

Werde in Kürze mal einen anderen Herausforderer aufziehen und berichten.
Servus
Wolfgang
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argentum

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Re: Deutsche Spätburgunder

BeitragMo 17. Jan 2011, 21:45

Lass mich das dann auch wissen ;-)
Gruss
Philipp

http://www.pinotphil.tumblr.com

In vinum veritas - lassum bev amo ün
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Don Miguel

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BeitragMo 17. Jan 2011, 22:12

Oberpfälzer hat geschrieben:Bin auch etwas (positiv) überrascht. Hätte nicht gedacht, dass Dir diese Rebsorte so zusagt. Oder liegt es an der "deutschen Interpretation"? Mal sehen, ich habe ja mal vor, einen Talk auszurichten mit Pinot Noir aus unterschiedlichen Ländern. Das wird wohl ein Talk der extremen Ansichten :D

Servus Wolfgang,

so überraschend ist das nun auch wieder nicht, du liest wohl nicht alle VKN von mir :cry: :D . Ich habe schon so einige schöne Pinots aus Österreich und Burgund im Glas gehabt. Allerdings wagte ich mich bislang nur rudimentär an deutsche Vertreter, aber da ich ja beabsichtige, einen entsprechenden Bayerntalk mit deutschen Vertretern zu veranstalten, sollte ich mich doch auch praktisch mit diesem Thema vertraut machen.

Ich glaube auch nicht unbedingt, dass unsere Runde so extrem auseinander liegen wird: Ein hervorragender Spätburgunder wird uns allen gefallen, es müssen halt nur hervorragende Spätburgunder sein! In taw gab es ja schon einige Berichte von früheren, eher enttäuschenden Spätburgunderproben. Ich bin aber zuversichtlich, dass sich in den letzten Jahren im positiven Sinne einiges getan hat. Dafür sprechen alleine schon die vorgenannten Ergebnisse von Weinen der Mittelklasse, die beiden Spätburgunder von Keller und Stich sind auch unter PGV-Gesichtspunkten sehr akzeptabel.

Es warten aber noch weitere Flaschen ...

Beste Grüße

Don
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Oberpfälzer

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Re: Deutsche Spätburgunder

BeitragMo 17. Jan 2011, 22:24

Was heisst hier "in Kürze"? Gleich mache ich das.

Im Glas ist Pinot Noir Mesicku na nebi hlubokem 2005, Jürgen von der Mark, Baden

Frisch geöffnet zeigt er mir ein intensive und sehr feine Nase nach roten Beeren, feinem Holz, etwas Mineralik und leichtem Anflug an animalischen Aromen in Richtung Leder. Sehr animierend und für mich als Neuling deutscher Spätburgunder verblüffend und sehr wertig. Man erlaube mir die Bemerkung, dass hier wohl ein ganz geschicktes Händchen am Ausbau war. Klasse Beginn - das ist meine Welt.

Am Gaumen packt er richtig zu. Absolut frisch, keine Spur an Reife. Ein Tucken Schärfe (Alkohol?) stört mich (noch) minimal. Typisch im Extrakt (mittel), rassige(!) aber sehr feine Säure, die sehr gut passt (meiner Frau aber deutlich zu viel), im Hintergund aber auch etwas "Fett", das mir Hoffnung auf weitere gute Reifung gibt, sehr feinkörnige und noch gut präsente Gerbstoffe, sehr gute Struktur, noch etwas seine Harmonie suchend, angenehm-vielschichtig, unendlich langer Abgang. 91 OpfP. Mal sehen, wie er sich noch entwickelt. Er hat für mich super Anlagen. Das könnte evtl. ein spannender Herausforderer burgundischer 1er Cru´s sein, ohne sie zu kopieren. Für mich derzeit die gut 26 € absolut wert und eine Art Must-Buy.

@Michael: Ich vermute mal, überhaupt nicht Deine Baustelle (Säure). Aber das werden wir in 1 oder besser 2 Jahren erfahren können.

Kennt den noch jemand und welche Meinung habt ihr :?:
Servus
Wolfgang
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Oberpfälzer

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Re:

BeitragMo 17. Jan 2011, 22:34

Don Miguel hat geschrieben:
Oberpfälzer hat geschrieben:Bin auch etwas (positiv) überrascht. Hätte nicht gedacht, dass Dir diese Rebsorte so zusagt. Oder liegt es an der "deutschen Interpretation"? Mal sehen, ich habe ja mal vor, einen Talk auszurichten mit Pinot Noir aus unterschiedlichen Ländern. Das wird wohl ein Talk der extremen Ansichten :D

Servus Wolfgang,

so überraschend ist das nun auch wieder nicht, du liest wohl nicht alle VKN von mir :cry: :D . Ich habe schon so einige schöne Pinots aus Österreich und Burgund im Glas gehabt. Allerdings wagte ich mich bislang nur rudimentär an deutsche Vertreter, aber da ich ja beabsichtige, einen entsprechenden Bayerntalk mit deutschen Vertretern zu veranstalten, sollte ich mich doch auch praktisch mit diesem Thema vertraut machen.

Ich glaube auch nicht unbedingt, dass unsere Runde so extrem auseinander liegen wird: Ein hervorragender Spätburgunder wird uns allen gefallen, es müssen halt nur hervorragende Spätburgunder sein! In taw gab es ja schon einige Berichte von früheren, eher enttäuschenden Spätburgunderproben. Ich bin aber zuversichtlich, dass sich in den letzten Jahren im positiven Sinne einiges getan hat. Dafür sprechen alleine schon die vorgenannten Ergebnisse von Weinen der Mittelklasse, die beiden Spätburgunder von Keller und Stich sind auch unter PGV-Gesichtspunkten sehr akzeptabel.

Es warten aber noch weitere Flaschen ...

Beste Grüße

Don


Hallo Michael,

ich freue mich sehr auf Deinen beabsichtigten BT. Ich wäre auch ganz gespannt darauf, wie Du den den eben erwähnten von der Mark im oberen posting siehst. Ich vermute weiterhin - das werden sehr spannende Proben bei Dir (deutsche Spätburgunder) und mir (international). Ich vermute auch, dass sie den einen oder anderen fordern. Aber warten wir es ab. Danach sind wir schlauer.
Servus
Wolfgang
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Don Miguel

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Re: Jürgen von der Mark

BeitragDi 18. Jan 2011, 16:16

Oberpfälzer hat geschrieben:Pinot Noir Mesicku na nebi hlubokem 2005, Jürgen von der Mark, Baden

Servus Wolfgang,
der Name ist ja abartig, aber egal, solange der Inhalt schmeckt ;) !

Gibt es aber auf dem Weingut diese oder vergleichbare Qualitätsstufen überhaupt noch? Auf der Homepage (http://www.vondermarkwalter.de/) werden nur Basisqualitäten aufgeführt, die exklusiv über Galeria Kaufhof verkauft werden.

Gruß
Don
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Oberpfälzer

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Re: Deutsche Spätburgunder

BeitragDi 18. Jan 2011, 16:33

Guckst Du richtige Adresse ;)

Wie sagt der Bayer? Nix für ungut!
Servus
Wolfgang
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Mr. Nebbiolo

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Re: Deutsche Spätburgunder

BeitragDi 18. Jan 2011, 17:54

Hallo die Herren,

seit wann wird hier vor den Talks vorverkostet, was probiert wird :o

Das zweite und größere Thema ist:

Warum wird hier Wein bestellt und nicht nachgefragt ob gewisse "Andere" auch was probieren wollen :cry: :shock:

Ich mag durchauch auch den ein oder anderen Burgunder (wo auch immer er her ist ;) )
Grüße

Klaus
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Oberpfälzer

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Re: Deutsche Spätburgunder

BeitragDi 18. Jan 2011, 21:05

Hallo Klaus,

auf Deine Fragen gehe ich mal nicht ein, fühle mich auch nicht angesprochen und glaube auch zu verstehen, wie Du sie meinst ;)

Habe heute noch den Rest vom van der Marck im Glas. Ist nicht besser und nicht schlechter geworden, nur anders. Heute kommt er mir "süffiger" vor. Die Säure deutlich besser eingebunden. Für mehr fehlt es mir aber (derzeit) vor allem an wirklicher Komplexität, aber er ist dennoch sehr angenehm. Auch hat die Finesse IMHO etwas nachgelassen. Bleibe also bei 91 OpfP. Ein Wein, der es verdient, weiter beobachtet und getrunken zu werden. Bin auf die künftigen Jahrgänge gespannt, aber auch auf die 2009er.
Servus
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