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Der FC Bayern hat ein dickes Problem. Und wer ist schuld dafür? Das ist nicht mein Deutsch, das ist das Deutsch von Herrn Hoeneß, dem es jetzt langsam dämmert, dass Fußball mehr ist als zweiundzwanzig Männer, die einem Ball hinterherlaufen und am Ende gewinnt Deutschland oder es regnet. Oder beides.
Das Problem sind die Fans. Nicht die gegnerischen, auf die ist man "viel Feind, viel Ehr" mächtig stolz, und auf die ist Verlass, nein es sind die eigenen, die von der Kurve. Denn die kommen immer seltener zum Spiel und wenn sie da sind, dann tun sie nicht, was von ihnen erwartet wird bzw. was jeder normale Fußballfan im Stadion tut, brüllen, singen, die Mannschaft anfeuern, Fahnen schwenken, die gegnerischen Fans verbal attackieren, die gegnerische Mannschaft und den Schiedsrichter gnadenlos auspfeifen, manchmal auch ein bisschen raufen (eigentlich doch eine bayerische Paradedisziplin). Das ist überall in der Welt der Job des echten Fans, dafür zahlt er, und da zahlt er gerne dafür, die Kulisse für die große Show zu bieten.
Nominell sind natürlich auch die Münchener Stehplatzkurven ausverkauft und für Dauerkarten gibt es lange Wartelisten, aber es klaffen außer bei den Spitzenspielen, große Lücken in den Kurven, in denen eigentlich die Stimmung entstehen soll, und der verstreute Haufen Unentwegter steht eher still und schweiget. Ist aber auch kalt im Winter in Bayern und wer will schon ernsthaft Braunschweig sehen oder Hoffenheim. Da muss er sich jetzt was einfallen lassen, der FCB, und deswegen soll demnächst jeder Dauerkarteninhaber an mindestens 8 Spielen pro Saison anwesend sein (oder seine Anwesenheit zuverlässig delegieren, wehe der Platz bleibt leer), sonst ist die Dauerkarte weg, es stehen ja genug auf der Warteliste. Ich sehe sie schon vor meinem geistigen Auge, die Fans, die jetzt für andere die Karten entwerten (der modernen EDV gestützten Erfassungssysteme sei Dank) oder die verlorene Omma mit rotweißem Schal "Ist das der Gerd Müller da unten? Und wo ist jetzt der Breitner? Ich steh ja hier nur für meinen Enkel!"
Ein ausbaufähiges System z.B. für Theater- oder Konzertabonnements, oder die bahncard100, wer nicht regelmäßig kommt, der braucht eben gar nicht mehr zu kommen. Oder für Winzer und Weinhändler, wer nicht jeden Jahrgang abnimmt, wird von der Kundenliste gestrichen. Nicht, dass so etwas - Gottbewahre - schon mal vorgekommen wäre.
In England würde so etwas nicht passieren, in Spanien schon mal gar nicht. Nun gut, da ist es in der Regel auch wärmer, aber da will man seine Galaktischen oder seine unbesiegbaren Katalanen auch gegen Getafe sehen oder den FC Elche (der übrigens nicht von Ikea gesponsert wird).
2011 Hecula
Bodegas Castaño, Yecla DO
Wenn sie eins können, die Spanier, dann noch aus dem hintersten Winkel ihres Landes noch ein bisschen Wein rausholen (ob immer zu Nutz und Frommen will ich mal dahin gestellt sein lassen) und Anbaugebiete aus dem Boden stampfen. Und immer wieder mal kommt bei der großen Masse nicht nur unfallfrei Trinkbares sondern wirklich Interessantes raus. Manchmal sogar richtig Großes.
Nun groß ist er sicher nicht, der Hecula, auch wenn sein Name an Herkules denken lässt. Aber einen kraftvoll-würzigen, dichten Monastrell für unter 10€, den muss man schon ein wenig länger suchen. Sicher fehlt im die Vielschichtigkeit und Nachhaltigkeit, aber seine feinen Beerenfruchtaromen, Anklänge von Bitterschokolade, Holz und kräftiges Tannin, vor allem die ordentliche Säure machen ihn zu einem prima Essensbegleiter. Zum Beispiel zu geröstetem Brot mit Sobrasada, zu Bohneneintopf mit Chorizo oder zu Gegrilltem.
Das Problem sind die Fans. Nicht die gegnerischen, auf die ist man "viel Feind, viel Ehr" mächtig stolz, und auf die ist Verlass, nein es sind die eigenen, die von der Kurve. Denn die kommen immer seltener zum Spiel und wenn sie da sind, dann tun sie nicht, was von ihnen erwartet wird bzw. was jeder normale Fußballfan im Stadion tut, brüllen, singen, die Mannschaft anfeuern, Fahnen schwenken, die gegnerischen Fans verbal attackieren, die gegnerische Mannschaft und den Schiedsrichter gnadenlos auspfeifen, manchmal auch ein bisschen raufen (eigentlich doch eine bayerische Paradedisziplin). Das ist überall in der Welt der Job des echten Fans, dafür zahlt er, und da zahlt er gerne dafür, die Kulisse für die große Show zu bieten.
Nominell sind natürlich auch die Münchener Stehplatzkurven ausverkauft und für Dauerkarten gibt es lange Wartelisten, aber es klaffen außer bei den Spitzenspielen, große Lücken in den Kurven, in denen eigentlich die Stimmung entstehen soll, und der verstreute Haufen Unentwegter steht eher still und schweiget. Ist aber auch kalt im Winter in Bayern und wer will schon ernsthaft Braunschweig sehen oder Hoffenheim. Da muss er sich jetzt was einfallen lassen, der FCB, und deswegen soll demnächst jeder Dauerkarteninhaber an mindestens 8 Spielen pro Saison anwesend sein (oder seine Anwesenheit zuverlässig delegieren, wehe der Platz bleibt leer), sonst ist die Dauerkarte weg, es stehen ja genug auf der Warteliste. Ich sehe sie schon vor meinem geistigen Auge, die Fans, die jetzt für andere die Karten entwerten (der modernen EDV gestützten Erfassungssysteme sei Dank) oder die verlorene Omma mit rotweißem Schal "Ist das der Gerd Müller da unten? Und wo ist jetzt der Breitner? Ich steh ja hier nur für meinen Enkel!"
Ein ausbaufähiges System z.B. für Theater- oder Konzertabonnements, oder die bahncard100, wer nicht regelmäßig kommt, der braucht eben gar nicht mehr zu kommen. Oder für Winzer und Weinhändler, wer nicht jeden Jahrgang abnimmt, wird von der Kundenliste gestrichen. Nicht, dass so etwas - Gottbewahre - schon mal vorgekommen wäre.
In England würde so etwas nicht passieren, in Spanien schon mal gar nicht. Nun gut, da ist es in der Regel auch wärmer, aber da will man seine Galaktischen oder seine unbesiegbaren Katalanen auch gegen Getafe sehen oder den FC Elche (der übrigens nicht von Ikea gesponsert wird).
2011 Hecula
Bodegas Castaño, Yecla DO
Wenn sie eins können, die Spanier, dann noch aus dem hintersten Winkel ihres Landes noch ein bisschen Wein rausholen (ob immer zu Nutz und Frommen will ich mal dahin gestellt sein lassen) und Anbaugebiete aus dem Boden stampfen. Und immer wieder mal kommt bei der großen Masse nicht nur unfallfrei Trinkbares sondern wirklich Interessantes raus. Manchmal sogar richtig Großes.
Nun groß ist er sicher nicht, der Hecula, auch wenn sein Name an Herkules denken lässt. Aber einen kraftvoll-würzigen, dichten Monastrell für unter 10€, den muss man schon ein wenig länger suchen. Sicher fehlt im die Vielschichtigkeit und Nachhaltigkeit, aber seine feinen Beerenfruchtaromen, Anklänge von Bitterschokolade, Holz und kräftiges Tannin, vor allem die ordentliche Säure machen ihn zu einem prima Essensbegleiter. Zum Beispiel zu geröstetem Brot mit Sobrasada, zu Bohneneintopf mit Chorizo oder zu Gegrilltem.
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
James Bond in From Russia with Love
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