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Auf ein Glas ..... 2004 Vall Llach, Priorat

eingeschenkt von: susa – Plaudereien über Gott und die Welt und auch über Wein
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austria_traveller

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Re: Auf ein Glas ..... 2004 Vall Llach, Priorat

BeitragDo 6. Feb 2014, 12:30

Alas hat geschrieben:Doch, sollte man, denn jeder, jede Gruppe, die einen Weinstil 'predigt', bringt ihre Begeisterung damit zum Ausdruck, und wenn Weine Begeisterung hervorrufen, dann kann man sich auf den Weg begeben herauszufinden, was das Zündende, oder Befriedigende, darin ist, ....

... oder nicht - weil man aus eigener Erfahrung weiß, das der bevorzugte Weintypus nicht mit dem Eigenen übereinstimmt. Ich denke nicht, dass das etwas mit "ernst nehmen" zu tun hat, sondern kommt aus der Erfahrung raus, den Weinstil von bestimmten Verfassern von Verkostungsnotitzen einschätzen zu können.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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VillaGemma

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Re: Auf ein Glas ..... 2004 Vall Llach, Priorat

BeitragDo 6. Feb 2014, 13:05

Weinbertl hat geschrieben:
Ich habe selten Weinfreunde getroffen, die zwar mit den europäischen Klassikern angefangen haben, aber letztlich doch bei Australien, Südamerika, Priorat und hastenichtgesehen gelandet sind. Eher der gegenteilige Fall trifft zu. Ich muss allerdings dazu sagen, dass das Budget dieser Leute meist nicht bei 15-20 EUR/Flasche endet.


Nun ja, wir kennen uns zwar nicht persönlich; aber nach einigen Jahren des Ausprobierens usw usw bin ich an der Südrhone schon lange (10J) und nun Priorat als "Ergänzung" durchaus hängen geblieben. Warum? Weil mir die Weine sehr gut schmecken, was wohl auch mit den dort angepflanzten Haupt-Trauben (Grenache, Syrah, Carrigan) zu tun hat.

Deswegen kanzel ich sicherlich andere Weine nicht ab, warum auch. Ein bisschen frozeln ist sicherlich erlaubt ;) ...insbesondere über Weißweine, wobei ich die auch so langsam entdecke...nur konnte ich bislang kaum Weine in anderen Gebieten (Italien, Bordeaux) finden, die *mir* so ein Geschmacksvergnügen zu diesem Preis ( auch wichtig...beim Durchblättern von Katalogen findet man sicherlich den einen oder anderen Bordeaux für 200-2000 Euro, der mir vielleicht auch geschmacklichen zusagen würde...weil die dann in Richtung C9dP schmecken (sollen)) bieten wie eben die oben genannten (in der Preisregion 10-50 Euro).

Und es gibt eben grundsätzlich verschiedene Geschmäcker/Vorlieben und das ist auch gut so. Ich kann überhaupt nix mit säurebetonten Weinen anfangen...außer vielleicht für die Sosse zu nehmen. Aber auch da lieber nicht zu sauer ;)
"wine is sunlight held together by water" (Galileo Galilei)

Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts. (Max Planck)
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Markus Vahlefeld

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Re: Auf ein Glas ..... 2004 Vall Llach, Priorat

BeitragDo 6. Feb 2014, 14:45

octopussy hat geschrieben:Ich denke, man darf die Geschmacksmissionare, die bestimmte Weinstile als superior predigen, einfach nicht so ernst nehmen. Das gilt für einen John Gilman genauso wie einen Robert Parker (letzterer hetzt nämlich auch gerne gegen angeblich unreife Weine oder Weine aus Rebsorten, die Herrn Parker offenbar nicht geläufig sind - wie Blaufränkisch oder Savagnin).

Kann es sein, dass hier Weinbewertungen zu Predigten gemacht werden und ihre Schreiber zu Missionaren? Einem oder mehreren Weinen 100 Punkte (oder mehr) zu geben, bedeutet ja nicht, dass andere Weine mies wären. Und das mit dem Blaufränkisch bei Parker ist natürlich Quark, denn immerhin haben einige österreichische BF fast schon die Höchstpunktzahl erreicht (Velich).

So viel Gerechtigeit muss sein...
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octopussy

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Re: Auf ein Glas ..... 2004 Vall Llach, Priorat

BeitragDo 6. Feb 2014, 15:44

Markus Vahlefeld hat geschrieben: Und das mit dem Blaufränkisch bei Parker ist natürlich Quark, denn immerhin haben einige österreichische BF fast schon die Höchstpunktzahl erreicht (Velich).

So viel Gerechtigeit muss sein...

Nein, Markus, leider kein "Quark". Lies dir einfach durch, was Parker neulich von sich gelassen hat:

Most recently we had the low alcohol movement (I'm not sure if one can even call it a "movement"), which is/was essentially a phony anti-California, anti-New World movement by Eurocentric, self-proclaimed purists. I say "self-proclaimed" because what they espouse - and denounce - perverts the word "pure". This has been spurred on by a very tiny group of wine producers who claim Europe as their spiritual mentor, which would be fine were it not for the fact that the along the way, they virtually trash just about everything in the USA, South America or Australia. Their preferred method of wine production is the crazy notion that fruit should be picked long before it's ripe. Of course, anyone can pick grapes a month before they're ripe. There is no risk, with chances of rain virtually zero. Get the grapes harvested and fermented and go on vacation in early October, when the serious producers are just beginning to start their harvests. Are those producers fools for busting their asses trying to make something with flavors reflecting the vintage and character of their terroir? Under-ripe fruit never has and never will show more terroir. It just brings hard, harsh, unpleasant flavors that a few wannabes and some lazy, self-aggrandizing producers then call terroir. Truth be known, it detracts from terroir, and from quality, so just repeating it ad nauseum doesn't equate to the truth. Has anyone enjoyed eating an under-ripe apricot, peach apple, tomato or pineapple?

und

Of course, they would have you believe some godforsaken grapes that, in hundreds and hundreds of years of viticulture, wine consumption, etc., have never gotten traction because they are rarely of interest (such as Trousseau, Savagnin, Grand Noir, Negrette, Lignan Blanc, Peloursin, Auban, Calet, Fongoneu and Blaufrankisch) can produce wines (in truth, rarely palatable unless lost in a larger blend) that consumers should be beating a path to buy and drink. Most aren't, and just how absurd this notion is becomes evident when the results are oxidized, stale, stink of fecal matter as well as look like orange juice or rusty ice tea being poured into a glass and passed off as "authentic", "natural" or "real" wine. This is the epitome of cyber-group goose-stepping, a completely deranged syndrome that somehow the internet has allowed to persist.


Also ich lese da ziemlich viel Verachtung und fast schon Hass gegenüber einer bestimmten Art von Weinen heraus.

Aber die andere "Seite" (Leute wie Alice Feiring) ist m.E. nicht viel besser. Nur habe ich leider gerade kein Zitat zur Hand.
Zuletzt geändert von octopussy am Do 6. Feb 2014, 18:39, insgesamt 1-mal geändert.
Beste Grüße, Stephan
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Markus Vahlefeld

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Re: Auf ein Glas ..... 2004 Vall Llach, Priorat

BeitragDo 6. Feb 2014, 16:05

Danke für die Zitate, die ich in ihrer allgemeinen Aussage asbolut unterschreiben würde. Sie erinnern an die Diskussion um die Oange-wines auf FB und CaptainCork. Und was Parker schreibt (dass viele Wein-aficionados Europa als "spiritual mentor" karger und zu Unreife neigender Weine ansehen), stimmt ja auch. Nimmt man diese Kargheit zur Grundlage von Terroir, sind die "new world wines" natürlich "terroirlos". Eine Meinung, die sicher von vielen auch in diesem Forum durchaus geteilt wird.

Der Aufführung von Blaufränkisch als "Cuvee-Sorte" steht - nochmals - die hohe Bewertung einzelner Blaufränkisch im Wine Advocate entgegen. Daraus ein Predigen oder Missionieren abzuleiten, halte ich daher für verfehlt.

Dass es spannende Aussagen sind, ändert daran ja nichts.
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octopussy

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Re: Auf ein Glas ..... 2004 Vall Llach, Priorat

BeitragDo 6. Feb 2014, 16:36

Markus Vahlefeld hat geschrieben:Der Aufführung von Blaufränkisch als "Cuvee-Sorte" steht - nochmals - die hohe Bewertung einzelner Blaufränkisch im Wine Advocate entgegen.

Die Moric Bewertungen im Wine Advocate stammen allerdings von David Schildknecht, nicht von Parker.
Beste Grüße, Stephan
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Markus Vahlefeld

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Re: Auf ein Glas ..... 2004 Vall Llach, Priorat

BeitragDo 6. Feb 2014, 18:26

octopussy hat geschrieben:Die Moric Bewertungen im Wine Advocate stammen allerdings von David Schildknecht, nicht von Parker.

In der Tat. Aber ich wüsste auch nicht, wo Parker auch nur je einen Blaufränkisch bewertet hätte. Er ist für Bordeaux, Napa (Nordkalifornien) und Rhone zuständig. All die von ihm aufgeführten Rebsorten gibt es m.K.n. dort nicht in Hülle und Fülle :o
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octopussy

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Re: Auf ein Glas ..... 2004 Vall Llach, Priorat

BeitragDo 6. Feb 2014, 18:34

Markus Vahlefeld hat geschrieben:All die von ihm aufgeführten Rebsorten gibt es m.K.n. dort nicht in Hülle und Fülle :o

Stimmt. Wobei ich neulich einen sehr spannenden Trousseau Gris von Wind Gap aus Kalifornien getrunken habe. Die Rebsorte kannte ich gar nicht, schmeckte ein bisschen wie eine Kreuzung aus Sauvignon Blanc und Viognier.

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Beste Grüße, Stephan
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