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Was haben mein Kleiderschrank, die Bundestagswahl und mein Weinkeller gemeinsam?
Nun, die Sache ist ja recht einfach, ich stehe davor und weiß einfach nicht, was ich auswählen soll.
Es ist ja nicht so, dass eine größere Auswahl einem die Entscheidung erleichtert, ganz im Gegenteil. Wenn man nur einen einzigen Wein im Keller hat, ist die Entscheidung ganz leicht: Entweder ich trinke ihn oder ich trinke ihn nicht, aber wenn ich mich zum Weintrinken entscheide, dann schwupp, ins Regal gefasst und fertig. (Ich möchte diese Weisheit jetzt aber nicht auf die Bundestagswahl angewendet wissen. Allerdings hätte Herr susa was meinen Kleider- oder eher noch Schuhschrank angeht für dieses System viel übrig).
Aber ein Weinkeller mit 2000 Stück Flaschenbestand aufgeteilt auf 600 verschiedene Weine, da steht man davor und nichts will so recht passen. Der eine Wein ist zu gut für einen hundsgemeinen Wochentag, vom anderen hat man nur noch eine einzige Flasche, da will man sich noch nicht endgültig trennen, der nächste passt beim besten Willen nicht zum Essen, und den da hatten wir erst vorgestern, der muss ja nicht schon wieder, für den ist's zu warm und für den nächsten zu kalt.
Dann steht da noch eine repräsentative Auswahl an Flaschen, z.B. geschenkt bekommene und mit großem Fragezeichen versehene. (Exkurs: An diese Stelle noch mal einen ganz besonderen Dank an meinen guten Kumpel Michael, der mir bei der letzten Einladung eine Flasche Noilly Prat überreichte mit den Worten: "Dir bring ich lieber keinen Wein mit!" Und einen genauso großen Dank an meine Freunde Matthias und Ole, die mir anlässlich unseres letzten Zusammenseins 1990er Sociando und Troplong Mondot mitgebracht haben.) Oder Flaschen, die aufgrund unseliger Formate (überschlanke oder mehreckige Schlegelflaschen beispielsweise) immer irgendwo rumstehen und viel Platz wegnehmen, den man anderweitig viel besser belegen könnte.
Und dann hat man sich endlich entschieden: Der 2002er Phélan Ségur soll es sein.
Nur, wo ist er? Laut Kellerinventar sind noch 5 Flaschen einer einstmals Sechserkiste vorhanden. Der Keller wird von vorne nach hinten systematisch durchsucht, Kisten gewuchtet, geöffnet, ihr Inhalt gezählt. Dabei findet sich eine Flasche 2002 Château Lascombes, die nirgendwo verzeichnet ist. Ich war doch fest der Überzeugung, der Leo hätte die letzte Flasche anlässlich Astrids Bloggeburtstag entkorkt und hatte den entsprechenden Posten ausgebucht.
Nach der alten Regel, dass man etwas, das man fieberhaft sucht, immer dort findet, wo man es niemals vermutet, oder aber genau dort, wo es sein soll, dann aber erst beim dritten Durchgang, sehe ich auf der 12er-Kiste 2002er Calon-Ségur eine Sechserkiste, auf der klebt ein Post-it, darauf steht in leidlich lesbaren Lettern: 2002 Phel. Seg., soll heißen
2002 Château Phélan-Ségur
St. Estèphe, Bordeaux
OK, Sporteinheit ist damit auch erledigt.
Für alle Fälle nehme ich noch eine Karaffe mit nach oben, gebe den Wein hinein und ihm erst mal anderthalb Stunden Luft.
Über den Wein – to make a long story short – gibt es leider nicht viel zu erzählen, der war so verschlossen, wie die Eingangstür von Fort Knox und ließ leider nur ein paar ruppige Tannine und ein paar etwas charmantere Cassis- und Ledernoten in der Nase. Da helfen auch die zur Unterstützung rekrutierten Goldfischgläser Riedel-Sommelier-Bordeaux-Gläser nichts.
Also, abwarten und Tee Wein trinken, ist ja genug da.
Nun, die Sache ist ja recht einfach, ich stehe davor und weiß einfach nicht, was ich auswählen soll.
Es ist ja nicht so, dass eine größere Auswahl einem die Entscheidung erleichtert, ganz im Gegenteil. Wenn man nur einen einzigen Wein im Keller hat, ist die Entscheidung ganz leicht: Entweder ich trinke ihn oder ich trinke ihn nicht, aber wenn ich mich zum Weintrinken entscheide, dann schwupp, ins Regal gefasst und fertig. (Ich möchte diese Weisheit jetzt aber nicht auf die Bundestagswahl angewendet wissen. Allerdings hätte Herr susa was meinen Kleider- oder eher noch Schuhschrank angeht für dieses System viel übrig).
Aber ein Weinkeller mit 2000 Stück Flaschenbestand aufgeteilt auf 600 verschiedene Weine, da steht man davor und nichts will so recht passen. Der eine Wein ist zu gut für einen hundsgemeinen Wochentag, vom anderen hat man nur noch eine einzige Flasche, da will man sich noch nicht endgültig trennen, der nächste passt beim besten Willen nicht zum Essen, und den da hatten wir erst vorgestern, der muss ja nicht schon wieder, für den ist's zu warm und für den nächsten zu kalt.
Dann steht da noch eine repräsentative Auswahl an Flaschen, z.B. geschenkt bekommene und mit großem Fragezeichen versehene. (Exkurs: An diese Stelle noch mal einen ganz besonderen Dank an meinen guten Kumpel Michael, der mir bei der letzten Einladung eine Flasche Noilly Prat überreichte mit den Worten: "Dir bring ich lieber keinen Wein mit!" Und einen genauso großen Dank an meine Freunde Matthias und Ole, die mir anlässlich unseres letzten Zusammenseins 1990er Sociando und Troplong Mondot mitgebracht haben.) Oder Flaschen, die aufgrund unseliger Formate (überschlanke oder mehreckige Schlegelflaschen beispielsweise) immer irgendwo rumstehen und viel Platz wegnehmen, den man anderweitig viel besser belegen könnte.
Und dann hat man sich endlich entschieden: Der 2002er Phélan Ségur soll es sein.
Nur, wo ist er? Laut Kellerinventar sind noch 5 Flaschen einer einstmals Sechserkiste vorhanden. Der Keller wird von vorne nach hinten systematisch durchsucht, Kisten gewuchtet, geöffnet, ihr Inhalt gezählt. Dabei findet sich eine Flasche 2002 Château Lascombes, die nirgendwo verzeichnet ist. Ich war doch fest der Überzeugung, der Leo hätte die letzte Flasche anlässlich Astrids Bloggeburtstag entkorkt und hatte den entsprechenden Posten ausgebucht.
Nach der alten Regel, dass man etwas, das man fieberhaft sucht, immer dort findet, wo man es niemals vermutet, oder aber genau dort, wo es sein soll, dann aber erst beim dritten Durchgang, sehe ich auf der 12er-Kiste 2002er Calon-Ségur eine Sechserkiste, auf der klebt ein Post-it, darauf steht in leidlich lesbaren Lettern: 2002 Phel. Seg., soll heißen
2002 Château Phélan-Ségur
St. Estèphe, Bordeaux
OK, Sporteinheit ist damit auch erledigt.
Für alle Fälle nehme ich noch eine Karaffe mit nach oben, gebe den Wein hinein und ihm erst mal anderthalb Stunden Luft.
Über den Wein – to make a long story short – gibt es leider nicht viel zu erzählen, der war so verschlossen, wie die Eingangstür von Fort Knox und ließ leider nur ein paar ruppige Tannine und ein paar etwas charmantere Cassis- und Ledernoten in der Nase. Da helfen auch die zur Unterstützung rekrutierten Goldfischgläser Riedel-Sommelier-Bordeaux-Gläser nichts.
Also, abwarten und Tee Wein trinken, ist ja genug da.
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
James Bond in From Russia with Love
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