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Eine bekannte Bloggerin beklagte sich letztens auf facebook: "Warum falle ich nur immer wieder auf den Gedanken rein, Blogger wären irgendwie anders als andere. Weltoffener, großzügiger, toleranter. Sie sind doch nur der Querschnitt durch die allgemeine Menschheit und daher in Teilen genauso engstirnig, intolerant und hinterfotzig wie alle anderen auch. Schade eigentlich."
Ja, so geht es mir auch oft. Immer wieder falle ich in das perfide Denkmuster, dass jemand, der mit der gleichen Vorliebe für Wein ausgestattet ist wie ich automatisch freundlich, sensibel, tolerant, intelligent und humorvoll sei. Als ob Wein den Menschen irgendwie besser machte.
Gehe durch die Weinwelt und Du triffst sie alle, die Engstirnigen und die Toleranten, die mit Humor und die ohne; die, die in jeder Suppe ein Haar finden, selbst wenn keines drin ist und die nur darauf warten, dass wer was sagt/schreibt – egal was -, um sich dann genüsslich darauf zu stürzen und einem das Wort verdrehen. Die Angeber, bei denen ein Wein nie unter 100€ kosten darf und das ChiChi drum rum sowieso nicht und die Nerds, die wahrscheinlich die Horrorvorstellung eines jeden Winzers oder Weinladenbesitzer sind: Fallen ein wie die Heuschrecken, probieren alles was da steht bis zur TBA, labern jedem ein Ohr ab, haben Sitzfleisch ohne Ende und wenn's hoch kommt, kaufen sie drei Flaschen der Basisqualität, nicht ohne sich noch ein paar angebrochene Probenflaschen der besseren Qualitäten "Die nehm ich mit, die könnt ihr ja jetzt eh nicht mehr brauchen" unter den Nagel zu reißen. Die sind übrigens ebenso die Horrorvorstellung ihres nicht weinaffinen Familien- und Bekanntenkreises (so noch aktiv vorhanden).
Und dann gibt es noch die Adabeis, die überall auftauchen, wie der Froschkopf aus dem Tümpel, die jeder kennt, die Popstars der Szene; und die, die eher im Hintergrund bleiben und dort ihren Job machen, egal ob der ehrenamtlich und hauptberuflich ist. Und ohne die würde der ganze Laden zusammenbrechen: die spülen bei den großen Events die Gläser und sind sich auch nicht zu fein, mal durch die Toiletten zu wischen und neues Klopapierrollen auszugeben. Die vermitteln und moderieren im besten Sinne des Wortes, wenn die Platzhirsche mal wieder aneinander geraten. Die forschen, tragen Texte und Quellen zusammen, bauen Datenbanken auf, betreuen Foren und Gruppen, allein oder mit einem kleinen Handvoll Helfer, um im Beispiel zu bleiben die Roadies und Stage Manager.
Deren Service nimmt jeder gerne an und nimmt dabei nicht wahr, wie viel mühevolle Kleinarbeit dahintersteckt.
Da hat der moderne Internetuser eine ziemliche Selbstbedienungsmentalität entwickelt. Fragt man zum Beispiel nach dem Wert von Weinforen versus SocialMedia Weingruppen, so wird selbst von nachgewiesenen Forenablehnern zugestanden, dass in Foren die Diskussionen intensiver und anspruchsvoller sind und der Informationsgehalt wesentlich höher (übrigens ist auch die Rechtschreibkompetenz höher, wenn hier jemand über DL jammert, dann ist das Klagen auf hohem Niveau), die Wiederauffindbarkeit sowieso. Man schaue immer wieder gerne mal in die Foren, wenn man gezielt Informationen suche, oder stelle dort seine Frage.
Die gleichen Menschen verkennen dabei übrigens, dass diese Formate vom Mitmachen leben, sie nutzen sie zwar gerne, aber sie würden im Leben nicht dazu beitragen, dass der Nutzen auch weiterhin erhalten bleibt oder vermehrt wird, indem sie auch ihrerseits aktiv beitragen. Das ist uncool. Aber so ist es nun mal, drüber klagen bringt wenig, macht nur hässliche Falten.
Lange Vorrede, nun zum Thema:
Es wird Zeit, dass in diesem Zusammenhang die Arbeit von charlie und seinen Mitstreitern gewürdigt wird, die sich auf die Fahnen geschrieben haben, alle Weinlagen dieser Welt nicht nur kartographisch zu verzeichnen sondern auch mit ihrem Besonderheiten zu beschreiben, d.h. man ist bemüht, auch Informationen über die Rebsorten zusammenzutragen; auch werden Verknüpfungen zu anderen Datenbanken angeboten.
Wenn ich das schon mal erwähne, dann kommen mindestens drei nölige Nerds, die aber einzuwenden haben, dass immer, wenn sie was Bestimmtes suchen, gerade da die Informationen unvollständig oder nicht vorhanden sind und die EDV-Lösung sei vorgestrig undundund. Ja, so sind die Leut. Was alles angeboten wird, geschenkt, das wird als selbstverständlich vorausgesetzt; aber wenn irgendwo ein Fitzelchen fehlt, da können sie sich lang und breit drüber auslassen und fühlen sich dabei ganz wichtig.
So geht das nicht weiter. Ihr Lieben, schaut rein in weinlagen.info und wenn Ihr irgendwas beitragen könnt, dann nutzt die eingebaute Mailfunktion oder nehmt mit charlie hier oder über facebook Kontakt auf und tut auch was und helft mit Eurem Wissen, dass diese großartige Sache vervollständigt werden kann.
Und heute sagen wir einfach alle mal "danke, charlie" oder wie Ross Brawn am Ende eines jeden Rennens zu Michael Schumacher sagte "Well done, …".
Well done, charlie!
Ich lad Dich virtuell zu einem Glas Wein ein, ich hoffe, er mundet.
Es wurde zwar letztens behauptet, deutscher Sauvignon blanc sei so ungefähr das letzte, was man brauche, es sei denn, er sei mindestens so gut wie eine (ich muss es zu meiner Schande gestehen) Scheurebe eines mit vollkommen unbekannten Erzeugers (allerdings wurde vom Flaschenetikett auch nur ein kleiner Ausschnitt mitgeliefert).
Dafür kann ich aber mit einem über jeden Zweifel erhabenen Sauvignon blanc aufwarten. Wer sich bei charlie die Gegend wahlweise in der Karten- oder Satellitendarstellung anschauen will, gebe bitte folgende Daten ein:
Land: Deutschland
Anbaugebiet: Württemberg
Bereich: Stuttgart-Remstal
Gemeinde: Untertürkheim
Die Gemeinde hat ja als Automobilschmiede weltweit einen exzellenten Ruf und wenn man Rainer Schnaitmann besuchen möchte, dann führt der Weg auch an ziemlich allen Ecken und Kanten "vom Daimler" wie man dort zu sagen pflegt vorbei. Ansonsten bringe man lieber viel Zeit mit, denn einmal in Fahrt gibt es so schnell kein Ende. Wir wollten eigentlich nach Schnaitmann noch Haidle besuchen, was wir dann mangels Zeit leider aufgeben mussten. Was uns aber mitnichten gereut hat und den Haidlebesuch hab ich dann auf der ProWein nachgeholt.
Aber nun zum Wein:
2011 Sauvignon blanc *** QbA
Rainer Schnaitmann, Württemberg
im hauseigenen Ranking *** Drei Sterne.
Im Glas ein strahlendes Gelb und schon der Duft nimmt einen gefangen, Limette, Grapefruit und dann auch Blütenduft und Kräuter und grüne Beeren, nach ein wenig Luft zeigt sich auch eine etwas erdig-mineralische Note. Und dann am Gaumen saftig und frisch, gute Harmonie zwischen Frucht und Mineral und eine straffe gut stützende unaufdringliche Säure in einem durchaus langen vielschichtigen Abgang endend. Ein dichter vielschichtiger Wein mit Schliff und Kraft, 12.5 vol% Alkohol.
Prost!
Ja, so geht es mir auch oft. Immer wieder falle ich in das perfide Denkmuster, dass jemand, der mit der gleichen Vorliebe für Wein ausgestattet ist wie ich automatisch freundlich, sensibel, tolerant, intelligent und humorvoll sei. Als ob Wein den Menschen irgendwie besser machte.
Gehe durch die Weinwelt und Du triffst sie alle, die Engstirnigen und die Toleranten, die mit Humor und die ohne; die, die in jeder Suppe ein Haar finden, selbst wenn keines drin ist und die nur darauf warten, dass wer was sagt/schreibt – egal was -, um sich dann genüsslich darauf zu stürzen und einem das Wort verdrehen. Die Angeber, bei denen ein Wein nie unter 100€ kosten darf und das ChiChi drum rum sowieso nicht und die Nerds, die wahrscheinlich die Horrorvorstellung eines jeden Winzers oder Weinladenbesitzer sind: Fallen ein wie die Heuschrecken, probieren alles was da steht bis zur TBA, labern jedem ein Ohr ab, haben Sitzfleisch ohne Ende und wenn's hoch kommt, kaufen sie drei Flaschen der Basisqualität, nicht ohne sich noch ein paar angebrochene Probenflaschen der besseren Qualitäten "Die nehm ich mit, die könnt ihr ja jetzt eh nicht mehr brauchen" unter den Nagel zu reißen. Die sind übrigens ebenso die Horrorvorstellung ihres nicht weinaffinen Familien- und Bekanntenkreises (so noch aktiv vorhanden).
Und dann gibt es noch die Adabeis, die überall auftauchen, wie der Froschkopf aus dem Tümpel, die jeder kennt, die Popstars der Szene; und die, die eher im Hintergrund bleiben und dort ihren Job machen, egal ob der ehrenamtlich und hauptberuflich ist. Und ohne die würde der ganze Laden zusammenbrechen: die spülen bei den großen Events die Gläser und sind sich auch nicht zu fein, mal durch die Toiletten zu wischen und neues Klopapierrollen auszugeben. Die vermitteln und moderieren im besten Sinne des Wortes, wenn die Platzhirsche mal wieder aneinander geraten. Die forschen, tragen Texte und Quellen zusammen, bauen Datenbanken auf, betreuen Foren und Gruppen, allein oder mit einem kleinen Handvoll Helfer, um im Beispiel zu bleiben die Roadies und Stage Manager.
Deren Service nimmt jeder gerne an und nimmt dabei nicht wahr, wie viel mühevolle Kleinarbeit dahintersteckt.
Da hat der moderne Internetuser eine ziemliche Selbstbedienungsmentalität entwickelt. Fragt man zum Beispiel nach dem Wert von Weinforen versus SocialMedia Weingruppen, so wird selbst von nachgewiesenen Forenablehnern zugestanden, dass in Foren die Diskussionen intensiver und anspruchsvoller sind und der Informationsgehalt wesentlich höher (übrigens ist auch die Rechtschreibkompetenz höher, wenn hier jemand über DL jammert, dann ist das Klagen auf hohem Niveau), die Wiederauffindbarkeit sowieso. Man schaue immer wieder gerne mal in die Foren, wenn man gezielt Informationen suche, oder stelle dort seine Frage.
Die gleichen Menschen verkennen dabei übrigens, dass diese Formate vom Mitmachen leben, sie nutzen sie zwar gerne, aber sie würden im Leben nicht dazu beitragen, dass der Nutzen auch weiterhin erhalten bleibt oder vermehrt wird, indem sie auch ihrerseits aktiv beitragen. Das ist uncool. Aber so ist es nun mal, drüber klagen bringt wenig, macht nur hässliche Falten.
Lange Vorrede, nun zum Thema:
Es wird Zeit, dass in diesem Zusammenhang die Arbeit von charlie und seinen Mitstreitern gewürdigt wird, die sich auf die Fahnen geschrieben haben, alle Weinlagen dieser Welt nicht nur kartographisch zu verzeichnen sondern auch mit ihrem Besonderheiten zu beschreiben, d.h. man ist bemüht, auch Informationen über die Rebsorten zusammenzutragen; auch werden Verknüpfungen zu anderen Datenbanken angeboten.
Wenn ich das schon mal erwähne, dann kommen mindestens drei nölige Nerds, die aber einzuwenden haben, dass immer, wenn sie was Bestimmtes suchen, gerade da die Informationen unvollständig oder nicht vorhanden sind und die EDV-Lösung sei vorgestrig undundund. Ja, so sind die Leut. Was alles angeboten wird, geschenkt, das wird als selbstverständlich vorausgesetzt; aber wenn irgendwo ein Fitzelchen fehlt, da können sie sich lang und breit drüber auslassen und fühlen sich dabei ganz wichtig.
So geht das nicht weiter. Ihr Lieben, schaut rein in weinlagen.info und wenn Ihr irgendwas beitragen könnt, dann nutzt die eingebaute Mailfunktion oder nehmt mit charlie hier oder über facebook Kontakt auf und tut auch was und helft mit Eurem Wissen, dass diese großartige Sache vervollständigt werden kann.
Und heute sagen wir einfach alle mal "danke, charlie" oder wie Ross Brawn am Ende eines jeden Rennens zu Michael Schumacher sagte "Well done, …".
Well done, charlie!
Ich lad Dich virtuell zu einem Glas Wein ein, ich hoffe, er mundet.
Es wurde zwar letztens behauptet, deutscher Sauvignon blanc sei so ungefähr das letzte, was man brauche, es sei denn, er sei mindestens so gut wie eine (ich muss es zu meiner Schande gestehen) Scheurebe eines mit vollkommen unbekannten Erzeugers (allerdings wurde vom Flaschenetikett auch nur ein kleiner Ausschnitt mitgeliefert).
Dafür kann ich aber mit einem über jeden Zweifel erhabenen Sauvignon blanc aufwarten. Wer sich bei charlie die Gegend wahlweise in der Karten- oder Satellitendarstellung anschauen will, gebe bitte folgende Daten ein:
Land: Deutschland
Anbaugebiet: Württemberg
Bereich: Stuttgart-Remstal
Gemeinde: Untertürkheim
Die Gemeinde hat ja als Automobilschmiede weltweit einen exzellenten Ruf und wenn man Rainer Schnaitmann besuchen möchte, dann führt der Weg auch an ziemlich allen Ecken und Kanten "vom Daimler" wie man dort zu sagen pflegt vorbei. Ansonsten bringe man lieber viel Zeit mit, denn einmal in Fahrt gibt es so schnell kein Ende. Wir wollten eigentlich nach Schnaitmann noch Haidle besuchen, was wir dann mangels Zeit leider aufgeben mussten. Was uns aber mitnichten gereut hat und den Haidlebesuch hab ich dann auf der ProWein nachgeholt.
Aber nun zum Wein:
2011 Sauvignon blanc *** QbA
Rainer Schnaitmann, Württemberg
im hauseigenen Ranking *** Drei Sterne.
Im Glas ein strahlendes Gelb und schon der Duft nimmt einen gefangen, Limette, Grapefruit und dann auch Blütenduft und Kräuter und grüne Beeren, nach ein wenig Luft zeigt sich auch eine etwas erdig-mineralische Note. Und dann am Gaumen saftig und frisch, gute Harmonie zwischen Frucht und Mineral und eine straffe gut stützende unaufdringliche Säure in einem durchaus langen vielschichtigen Abgang endend. Ein dichter vielschichtiger Wein mit Schliff und Kraft, 12.5 vol% Alkohol.
Prost!
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
James Bond in From Russia with Love
James Bond in From Russia with Love