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Es ist Sommer! Endlich! Alles könnte so schön sein, blauer Himmel, strahlende Sonne, im Büro ist auch nicht mehr so viel Stress und man kann mal ne Stunde eher raus und in der Mittagspause holt man sich ein Eis.
Aber irgendwie auch langweilig. Und heiß! Und klebrig!
Deswegen wurde das Sommerloch erfunden. Es verbindet zwei Umstände auf das Schönste, eine klassische Win-Win Situation. Wenn die großen Stars aus Politik, Kultur und Wirtschaft ihren wohlverdienten Urlaub machen, dann schlägt die Stunde der Hinterbänkler, der Jungs und Mädels aus der zweiten Reihe. Dann können sie auch mal einen Tag lang mit großartigen Ideen in die Presse. Und es gibt kleine Aufreger, die die Zeitungsauflagen nicht ins Bodenlose purzeln lassen.
Früher als alles noch besser war, wurde alljährlich das Ungeheuer von Loch Ness exhumiert (oder besser exaquaiert). Heute sind wir da schon anspruchsvoller.
Was gab es schon für wunderbare Sommerlochideen: Die Bundeskanzlerin solle per Gesetz den (Fußball)Bundestrainer festlegen. Ehe auf Zeit oder Verbot von Überraschungseiern wurde vorgeschlagen. Tempolimit auf der Autobahn kommt auch immer gut.
Überhaupt hat es sich in letzter Zeit mit den Verbotsthemen. Mir scheint, unsere Gesellschaft zerfällt inzwischen weniger in arm und reich, sondern in die, die alles regeln und vorschreiben wollen und die für sich die einzig wahre Richtlinienkompetenz reklamieren und die, denen vorgeschrieben werden soll bzw. denen das Vorgeschriebene am Allerwertesten vorbei geht.
Nun soll also, wenn es nach dem Willen der Grünen geht, in allen öffentlichen Kantinen ein vegetarischer Tag eingeführt werden (Bild sprach als erstes mit dem Hirseklops!). Warum nicht gleich per Gesetz für alle? Und welch ungeahnte Möglichkeiten bietet das, wenn erst mal der erste Widerstand gebrochen ist.
Ein alkoholfreier Tag pro Woche sowieso, dann noch einer, an dem man nur regionale Weine oder Biere aus nachhaltiger Erzeugung trinken darf. Alle Fastfoodrestaurants müssen an einem Wochentag schließen. Supermärkte und Discounter dürfen einen Tag lang keine Industrieweine, Softdrinks, Pizza mit Analogkäse oder Hähnchenformfleisch verkaufen.
Könnte vielleicht auch noch jemand bitte den Verzehr von Mettbrötchen mit rohen Zwiebeln verbieten, die Kollege M. grundsätzlich frühstückt, um dann in der morgendlichen Abteilungsbesprechung die ohnehin knapp bemessene Raumluft zu verpesten? Und per Gesetz festlegen, dass man Deospray nur in Ergänzung zu erfolgter Dusche verwenden darf und nicht anstatt?
Hoffentlich verbietet niemand die Handybenutzung in öffentlichen Verkehrsmitteln. Das ist doch der einzige Unterhaltungswert, den der Aufenthalt in überhitzten, überfüllten und verspäteten Bussen und Bahnen noch bietet. Auch der Informationsgewinn ist nicht zu vernachlässigen, so erhielt ich schon vollkommen ungefragt tiefe Einblicke in geplante Unternehmensumstrukturierungen inklusive Namen und Funktionen. Hätte ich dieses Wissen für Börsengeschäfte genutzt, wäre das dann eigentlich ein Insidergeschäft gewesen?
Auch mit Kraftausdrücken hält man sich lieber zurück. Wo früher, vor allem in südlichen Landesteilen ein kräftiges "jo do leck's mi am Oarsch" als vollkommen harmloser Umgangston nicht nur akzeptiert ja geradezu unerlässlich war, so werden heute Glaubenskriege darum geführt, ob man seiner Begeisterung auch durch die Verwendung des Wortes "geil" Ausdruck verleihen darf. Darf man natürlich nicht. Man darf ja auch nicht Ar***jahr sagen. Auch Dreckskork wird teilweise schon schräg angeguckt. Es entfahre einem verbal lieber gar nichts Spontanes, es geht immer nach hinten los.
Himmelherrgottsakramentnochmal. Diese ganze politische Korrektheit geht mir langsam auf den Senkel! Ach die können mich alle mal. Ich trink jetzt einen Wein aus Chile. Ja, der ist viele Meilen nach hier geflogen. Oder per Schifffracht rübergeschwommen, ich weiß es nicht. Und wahrscheinlich bewässert und gedüngt. Über die Bezahlung der Erntehelfer mach ich mir jetzt auch keine Gedanken. Alles politisch und ökologisch vollkommen unkorrekt, unsozial sowieso (ich geb nämlich keinem ein Glas ab). Ich trinke einfach den Wein. Werden schon genug über mich herfallen.
Mann Mann: Wenn man ein Omelett essen will, muss man halt ein paar Eier zerschlagen.
2009 Centauri Sauvignon blanc
Bodegas O. Fournier, Chile
ein kräftig gelber Wein und einem Duft nach allerlei exotischen Früchten: Limette, Grapefruit, Kiwi, Orange, am Gaumen sehr klar und frisch, zarter Schmelz, duftig und leidlich elegant, angenehme Mineralnote, die für meinen Geschmack durchaus noch ein wenig kräftiger hätte ausfallen können, feine Bitternote. Dafür ein ordentlich langer und dichter Abgang.
Und jetzt gebt mir Tiernamen!
Aber irgendwie auch langweilig. Und heiß! Und klebrig!
Deswegen wurde das Sommerloch erfunden. Es verbindet zwei Umstände auf das Schönste, eine klassische Win-Win Situation. Wenn die großen Stars aus Politik, Kultur und Wirtschaft ihren wohlverdienten Urlaub machen, dann schlägt die Stunde der Hinterbänkler, der Jungs und Mädels aus der zweiten Reihe. Dann können sie auch mal einen Tag lang mit großartigen Ideen in die Presse. Und es gibt kleine Aufreger, die die Zeitungsauflagen nicht ins Bodenlose purzeln lassen.
Früher als alles noch besser war, wurde alljährlich das Ungeheuer von Loch Ness exhumiert (oder besser exaquaiert). Heute sind wir da schon anspruchsvoller.
Was gab es schon für wunderbare Sommerlochideen: Die Bundeskanzlerin solle per Gesetz den (Fußball)Bundestrainer festlegen. Ehe auf Zeit oder Verbot von Überraschungseiern wurde vorgeschlagen. Tempolimit auf der Autobahn kommt auch immer gut.
Überhaupt hat es sich in letzter Zeit mit den Verbotsthemen. Mir scheint, unsere Gesellschaft zerfällt inzwischen weniger in arm und reich, sondern in die, die alles regeln und vorschreiben wollen und die für sich die einzig wahre Richtlinienkompetenz reklamieren und die, denen vorgeschrieben werden soll bzw. denen das Vorgeschriebene am Allerwertesten vorbei geht.
Nun soll also, wenn es nach dem Willen der Grünen geht, in allen öffentlichen Kantinen ein vegetarischer Tag eingeführt werden (Bild sprach als erstes mit dem Hirseklops!). Warum nicht gleich per Gesetz für alle? Und welch ungeahnte Möglichkeiten bietet das, wenn erst mal der erste Widerstand gebrochen ist.
Ein alkoholfreier Tag pro Woche sowieso, dann noch einer, an dem man nur regionale Weine oder Biere aus nachhaltiger Erzeugung trinken darf. Alle Fastfoodrestaurants müssen an einem Wochentag schließen. Supermärkte und Discounter dürfen einen Tag lang keine Industrieweine, Softdrinks, Pizza mit Analogkäse oder Hähnchenformfleisch verkaufen.
Könnte vielleicht auch noch jemand bitte den Verzehr von Mettbrötchen mit rohen Zwiebeln verbieten, die Kollege M. grundsätzlich frühstückt, um dann in der morgendlichen Abteilungsbesprechung die ohnehin knapp bemessene Raumluft zu verpesten? Und per Gesetz festlegen, dass man Deospray nur in Ergänzung zu erfolgter Dusche verwenden darf und nicht anstatt?
Hoffentlich verbietet niemand die Handybenutzung in öffentlichen Verkehrsmitteln. Das ist doch der einzige Unterhaltungswert, den der Aufenthalt in überhitzten, überfüllten und verspäteten Bussen und Bahnen noch bietet. Auch der Informationsgewinn ist nicht zu vernachlässigen, so erhielt ich schon vollkommen ungefragt tiefe Einblicke in geplante Unternehmensumstrukturierungen inklusive Namen und Funktionen. Hätte ich dieses Wissen für Börsengeschäfte genutzt, wäre das dann eigentlich ein Insidergeschäft gewesen?
Auch mit Kraftausdrücken hält man sich lieber zurück. Wo früher, vor allem in südlichen Landesteilen ein kräftiges "jo do leck's mi am Oarsch" als vollkommen harmloser Umgangston nicht nur akzeptiert ja geradezu unerlässlich war, so werden heute Glaubenskriege darum geführt, ob man seiner Begeisterung auch durch die Verwendung des Wortes "geil" Ausdruck verleihen darf. Darf man natürlich nicht. Man darf ja auch nicht Ar***jahr sagen. Auch Dreckskork wird teilweise schon schräg angeguckt. Es entfahre einem verbal lieber gar nichts Spontanes, es geht immer nach hinten los.
Himmelherrgottsakramentnochmal. Diese ganze politische Korrektheit geht mir langsam auf den Senkel! Ach die können mich alle mal. Ich trink jetzt einen Wein aus Chile. Ja, der ist viele Meilen nach hier geflogen. Oder per Schifffracht rübergeschwommen, ich weiß es nicht. Und wahrscheinlich bewässert und gedüngt. Über die Bezahlung der Erntehelfer mach ich mir jetzt auch keine Gedanken. Alles politisch und ökologisch vollkommen unkorrekt, unsozial sowieso (ich geb nämlich keinem ein Glas ab). Ich trinke einfach den Wein. Werden schon genug über mich herfallen.
Mann Mann: Wenn man ein Omelett essen will, muss man halt ein paar Eier zerschlagen.
2009 Centauri Sauvignon blanc
Bodegas O. Fournier, Chile
ein kräftig gelber Wein und einem Duft nach allerlei exotischen Früchten: Limette, Grapefruit, Kiwi, Orange, am Gaumen sehr klar und frisch, zarter Schmelz, duftig und leidlich elegant, angenehme Mineralnote, die für meinen Geschmack durchaus noch ein wenig kräftiger hätte ausfallen können, feine Bitternote. Dafür ein ordentlich langer und dichter Abgang.
Und jetzt gebt mir Tiernamen!
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
James Bond in From Russia with Love
James Bond in From Russia with Love