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Di 23. Jul 2013, 08:03
Heute morgen sah ich dann die Schlagzeile in der Zeitung "It's a boy!"
Und ich wettete mit mir, wie viele Menschen wohl auf facebook posten würden, dass ihnen das ganze Gewese um das, und in der Tat wurde der kleine gerade geborene Mensch mit nicht gerade freundlichen Bezeichnungen belegt, von denen "royales Balg" noch eine der netteren ist, also das Gewese um das Baby aber sowas von egal ist. Und wieso jetzt alle was dazu schreiben müssen. Und immer wieder garniert von der Frage, ob wir sonst keine Probleme haben.
Übrigens so eine meiner "Lieblingsfragen". Frage in einem Forum z.B. ob Du zum klassischen Seezungenröllchen besser einen jungen Chablis oder einen gereiften Chardonnay trinken sollst, mit zunehmender Länge des Diskussionsfadens wird irgendwer anmerken, ob man eigentlich sonst keine Probleme hat. Je nach Tagesform kommt das vor oder nach einer Kritik am Rechtschreibevermögen einiger Kombattanten.
Wenn man nur noch über "wirklich wichtige" Sachen schreiben dürfte, könnten wir hier ja gleich schließen. Ist Wein wichtig? Wasser löscht den Durst einfacher, preiswerter und gesünder.
Gestern gab es am Rande dann noch so eine lustige Diskussion. Ist es ein Problem, wenn auf einem Weinetikett ein Rechtschreibfehler ist? Nein, meinte eine nicht unerhebliche Menge der Diskutanten, Hauptsache man weiß, um welchen Wein es sich handelt. Und Neudrucken ist teuer. Und vielleicht ist es ja auch gewollt, denn jetzt reden alle (also alle waren etwa 9 Personen, maximal
) drüber.
Gut, ich bin ein toleranter Mensch, meinetwegen mag man Trollinger mit Cola aus Gläsern der Löwensenfserie trinken und FDP wählen, oder sogar auf den 1. FC Köln stehen, oder Reis zum Sauerbraten essen und Rotwein zum Epoisses trinken. Chacun à son goût. Aber auf offiziellen Schriftstücken erwarte ich korrekte Schreibweisen. Ein Etikett, eine Geschäftskarte, Briefpapier, Webseite, Preisliste, Flyer, Firmenschild ist die Visitenkarte des Unternehmens, und wer dort schlampt, der nimmt es auch an anderer Stelle nicht so genau. Wenn ich der Chef von dem Weingut wäre, ich hätte die Etiketten wenigstens überkleben lassen, falls der Fehler erst nach dem Etikettieren aufgefallen wäre.
Zur Ehrenrettung des Winzers sei angemerkt, dass es sich wenigstens nicht um einen Deppenapostroph gehandelt hat, was für mich noch die Steigerung des gemeinen Rechtschreibfehlers ist und noch weniger geht.
So, nun aber genug echauffiert, als ob ich sonst keine Probleme hätte und eigentlich ist es für so was auch viel zu heiß. Deswegen ein Wein, den man gerne auch etwas kühler genießen kann und der so oft zu Unrecht verkannt wird. Ein ordentlicher Lambrusco kann durchaus Spaß machen.
Da gibt es den von Rinaldo Rinaldini, also nicht der Räuberhauptmann aus Vulpius Roman, der wie es sich gehört, meisterlich den Degen zu führen weiß und ein Freund der schönen Frauen ist. Inwieweit der Erzeuger dieses Weines dem historischen Vorbild gerecht wird, kann ich nicht sagen. Der Wein passt jedenfalls wunderbar in einen warmen Sommerabend, der
Pjcoll Ross Lambrusco Spumante
Rinaldo Rinaldini, Emilia Romagna
Ich weiß nicht, ob Pjcoll Ross eine andere Bezeichnung für die Rebsorte ist oder ein Eigenname. Der Wein sprudelt fein schäumend und duftet zart nach roten Beeren. Am Gaumen ist er keinesfalls zuckrig-klebrig, wie ich die Lambrusci meiner Jugend so in Erinnerung habe, sondern klar, saftig, aromatisch, etwas gekochte rote Früchte, mit einem zarten Süßeschwänzchen und zartem Biss, dabei mittellanger Abgang. Der sollte gut gekühlt getrunken werden und ist ein feiner Begleiter zu einem Teller Salami mit Oliven, Brot, da kann sogar ein bisschen Käse dabei sein.
Und so habe ich auf das royale Baby dann doch etwas Prickelndes geöffnet. Prost!
Und ich wettete mit mir, wie viele Menschen wohl auf facebook posten würden, dass ihnen das ganze Gewese um das, und in der Tat wurde der kleine gerade geborene Mensch mit nicht gerade freundlichen Bezeichnungen belegt, von denen "royales Balg" noch eine der netteren ist, also das Gewese um das Baby aber sowas von egal ist. Und wieso jetzt alle was dazu schreiben müssen. Und immer wieder garniert von der Frage, ob wir sonst keine Probleme haben.
Übrigens so eine meiner "Lieblingsfragen". Frage in einem Forum z.B. ob Du zum klassischen Seezungenröllchen besser einen jungen Chablis oder einen gereiften Chardonnay trinken sollst, mit zunehmender Länge des Diskussionsfadens wird irgendwer anmerken, ob man eigentlich sonst keine Probleme hat. Je nach Tagesform kommt das vor oder nach einer Kritik am Rechtschreibevermögen einiger Kombattanten.
Wenn man nur noch über "wirklich wichtige" Sachen schreiben dürfte, könnten wir hier ja gleich schließen. Ist Wein wichtig? Wasser löscht den Durst einfacher, preiswerter und gesünder.
Gestern gab es am Rande dann noch so eine lustige Diskussion. Ist es ein Problem, wenn auf einem Weinetikett ein Rechtschreibfehler ist? Nein, meinte eine nicht unerhebliche Menge der Diskutanten, Hauptsache man weiß, um welchen Wein es sich handelt. Und Neudrucken ist teuer. Und vielleicht ist es ja auch gewollt, denn jetzt reden alle (also alle waren etwa 9 Personen, maximal
) drüber. Gut, ich bin ein toleranter Mensch, meinetwegen mag man Trollinger mit Cola aus Gläsern der Löwensenfserie trinken und FDP wählen, oder sogar auf den 1. FC Köln stehen, oder Reis zum Sauerbraten essen und Rotwein zum Epoisses trinken. Chacun à son goût. Aber auf offiziellen Schriftstücken erwarte ich korrekte Schreibweisen. Ein Etikett, eine Geschäftskarte, Briefpapier, Webseite, Preisliste, Flyer, Firmenschild ist die Visitenkarte des Unternehmens, und wer dort schlampt, der nimmt es auch an anderer Stelle nicht so genau. Wenn ich der Chef von dem Weingut wäre, ich hätte die Etiketten wenigstens überkleben lassen, falls der Fehler erst nach dem Etikettieren aufgefallen wäre.
Zur Ehrenrettung des Winzers sei angemerkt, dass es sich wenigstens nicht um einen Deppenapostroph gehandelt hat, was für mich noch die Steigerung des gemeinen Rechtschreibfehlers ist und noch weniger geht.
So, nun aber genug echauffiert, als ob ich sonst keine Probleme hätte und eigentlich ist es für so was auch viel zu heiß. Deswegen ein Wein, den man gerne auch etwas kühler genießen kann und der so oft zu Unrecht verkannt wird. Ein ordentlicher Lambrusco kann durchaus Spaß machen.
Da gibt es den von Rinaldo Rinaldini, also nicht der Räuberhauptmann aus Vulpius Roman, der wie es sich gehört, meisterlich den Degen zu führen weiß und ein Freund der schönen Frauen ist. Inwieweit der Erzeuger dieses Weines dem historischen Vorbild gerecht wird, kann ich nicht sagen. Der Wein passt jedenfalls wunderbar in einen warmen Sommerabend, der
Pjcoll Ross Lambrusco Spumante
Rinaldo Rinaldini, Emilia Romagna
Ich weiß nicht, ob Pjcoll Ross eine andere Bezeichnung für die Rebsorte ist oder ein Eigenname. Der Wein sprudelt fein schäumend und duftet zart nach roten Beeren. Am Gaumen ist er keinesfalls zuckrig-klebrig, wie ich die Lambrusci meiner Jugend so in Erinnerung habe, sondern klar, saftig, aromatisch, etwas gekochte rote Früchte, mit einem zarten Süßeschwänzchen und zartem Biss, dabei mittellanger Abgang. Der sollte gut gekühlt getrunken werden und ist ein feiner Begleiter zu einem Teller Salami mit Oliven, Brot, da kann sogar ein bisschen Käse dabei sein.
Und so habe ich auf das royale Baby dann doch etwas Prickelndes geöffnet. Prost!
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
James Bond in From Russia with Love
James Bond in From Russia with Love
