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Ich erwähnte es ja schon häufiger, verwandtenbesuchsbedingt bin ich öfter mal am Bodensee. Und wenn ich in einem Weinbaugebiet bin, die ersten Rebzeilen am Straßenrand vorbeifliegen sehe und die ersten Weingüter entdecke, dann hält mich eigentlich nichts mehr. Ich möchte gleich mal aussteigen und probieren. Und mit der Zeit entwickelt man auch ein Gespür für lohnenswerte Adressen.
Nur am schwäbischen Meer, da ist und bleibt die Trink- und Entdeckerfreude getrübt, was die lokalen Gewächse angeht. Als Einäugige unter den Blinden kann ich Aufricht und Geiger aus Meersburg ausmachen, letzterer hat einen wirklich passablen Grauburgunder im Programm. Aber sonst. Da muss ich es leider mit dem guten alten Willi aus Stratford-upon-Avon halten: Der Rest ist Schweigen.
Dementsprechend sieht auch die Weinausstattung in der Gastronomie aus. In allen Weinbaugebieten, die ich sonst so kenne, halten es die lokalen Wirte für schon fast so etwas wie eine patriotische Pflicht, ihren Weinen einen besonderen Platz in den Weinkarten einzuräumen. Auch findet man dort eine höhere Weinkennerschaft als in vergleichbaren Etablissements in Nichtweingebieten.
Auch hier, hauptsächlich Fehlanzeige. Weinkarten mit so aufschlussreichen Positionen wie
Chianti 250 ml 4.80€
500 ml 9.00€
oder
Birnauer Kirchhalde, Glas, 3.50€
sind durchaus keine Seltenheit. Dank der einschlägigen Rubrik in der Karte wusste ich immerhin, dass es sich bei der Kirchhalde um einen Weißwein handelte. Da ich ihn nicht probiert habe, kann ich keine näheren Angaben dazu machen. Ist wahrscheinlich auch egal und vermutlich ein Müller-Thurgau gewesen (da gab es vor Jahren mal einen richtig feinen, ein Erlebnis, das sich leider nicht wiederholt hat).
Nun, jetzt ist der Abend noch jung, man hat gegessen (die Tante will schon immer um 18:00 zu Abend essen) und es wäre doch schön, sich noch irgendwo mit einer netten Flasche Wein als Schlummertrunk zusammenzusetzen und mit Vettern und Cousinen, die man auch wieder ein Jahr lang nicht gesehen hat, ein bisschen zu tratschen.
Und das haben wir dann schlussendlich gemacht mit einer Flasche
2010 Zweigelt
Weingut Heinrich, Burgenland
und der zeigt uns, wie frisch und vielschichtig ein "einfacher Roter" schmecken kann und welche Trinkfreude er bereiten kann.
Im Glas funkelt er klar dunkelrot, nicht ganz blickdicht, violette Reflexe (letztere können allerdings auch dem Beleuchtungskonzept des Etablissements geschuldet sein). In der Nase ein eher verhaltener erdig-balsamischer Duft, der einen gewissen Kontrast zum Munderlebnis bildet. Der Eindruck am Gaumen ist von einer sehr feinen fast schon eleganten Sauerkirscharomatik dominiert, dazu dezente Kräuter- und Beerennoten. Mittelschwerer Körper, eher leicht, feine Säure, nur leichtes Tannin, ausgewogen und mit 12.5 vol% Alkohol ordentlich gestützt.
Muss ich wohl mal an den Neusiedlersee fahren, wahrscheinlich haben sie dort noch mehr von solchen Weinen. Nur hab ich dort keine Verwandtschaft.
Und zum Schluss noch eine Frage: Auf dem Etikett der Flasche sieht man unter dem Namen ein kleines ovales Symbol. Es hat unsere Phantasie ja sehr beflügelt, aber so richtig haben wir auch nicht herausgefunden, was es darstellt. Ist es vielleicht ein auf dem Kopf stehendes Glas?, ein Füllhorn oder eine Vase?, ein geheimes Zeichen? Weiß das zufällig jemand?
Nur am schwäbischen Meer, da ist und bleibt die Trink- und Entdeckerfreude getrübt, was die lokalen Gewächse angeht. Als Einäugige unter den Blinden kann ich Aufricht und Geiger aus Meersburg ausmachen, letzterer hat einen wirklich passablen Grauburgunder im Programm. Aber sonst. Da muss ich es leider mit dem guten alten Willi aus Stratford-upon-Avon halten: Der Rest ist Schweigen.
Dementsprechend sieht auch die Weinausstattung in der Gastronomie aus. In allen Weinbaugebieten, die ich sonst so kenne, halten es die lokalen Wirte für schon fast so etwas wie eine patriotische Pflicht, ihren Weinen einen besonderen Platz in den Weinkarten einzuräumen. Auch findet man dort eine höhere Weinkennerschaft als in vergleichbaren Etablissements in Nichtweingebieten.
Auch hier, hauptsächlich Fehlanzeige. Weinkarten mit so aufschlussreichen Positionen wie
Chianti 250 ml 4.80€
500 ml 9.00€
oder
Birnauer Kirchhalde, Glas, 3.50€
sind durchaus keine Seltenheit. Dank der einschlägigen Rubrik in der Karte wusste ich immerhin, dass es sich bei der Kirchhalde um einen Weißwein handelte. Da ich ihn nicht probiert habe, kann ich keine näheren Angaben dazu machen. Ist wahrscheinlich auch egal und vermutlich ein Müller-Thurgau gewesen (da gab es vor Jahren mal einen richtig feinen, ein Erlebnis, das sich leider nicht wiederholt hat).
Nun, jetzt ist der Abend noch jung, man hat gegessen (die Tante will schon immer um 18:00 zu Abend essen) und es wäre doch schön, sich noch irgendwo mit einer netten Flasche Wein als Schlummertrunk zusammenzusetzen und mit Vettern und Cousinen, die man auch wieder ein Jahr lang nicht gesehen hat, ein bisschen zu tratschen.
Und das haben wir dann schlussendlich gemacht mit einer Flasche
2010 Zweigelt
Weingut Heinrich, Burgenland
und der zeigt uns, wie frisch und vielschichtig ein "einfacher Roter" schmecken kann und welche Trinkfreude er bereiten kann.
Im Glas funkelt er klar dunkelrot, nicht ganz blickdicht, violette Reflexe (letztere können allerdings auch dem Beleuchtungskonzept des Etablissements geschuldet sein). In der Nase ein eher verhaltener erdig-balsamischer Duft, der einen gewissen Kontrast zum Munderlebnis bildet. Der Eindruck am Gaumen ist von einer sehr feinen fast schon eleganten Sauerkirscharomatik dominiert, dazu dezente Kräuter- und Beerennoten. Mittelschwerer Körper, eher leicht, feine Säure, nur leichtes Tannin, ausgewogen und mit 12.5 vol% Alkohol ordentlich gestützt.
Muss ich wohl mal an den Neusiedlersee fahren, wahrscheinlich haben sie dort noch mehr von solchen Weinen. Nur hab ich dort keine Verwandtschaft.
Und zum Schluss noch eine Frage: Auf dem Etikett der Flasche sieht man unter dem Namen ein kleines ovales Symbol. Es hat unsere Phantasie ja sehr beflügelt, aber so richtig haben wir auch nicht herausgefunden, was es darstellt. Ist es vielleicht ein auf dem Kopf stehendes Glas?, ein Füllhorn oder eine Vase?, ein geheimes Zeichen? Weiß das zufällig jemand?
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Red wine with fish. Well, that should have told me something.
James Bond in From Russia with Love
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