Administrator
- Beiträge: 4163
- Bilder: 20
- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 16:33
- Wohnort: Niederrhein
- Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
s'ist Advent …
Dazu gehört ja unabdingbar ein Adventkranz (deutsch) bzw. Adventskranz (rheinisch). Bei Advent(s)kalendern scheiden sich schon mehr Geister, das ist doch nur was für kleine Kinder. Inzwischen sind sie fast immer mit mehr oder weniger köstlichen Leckereien gefüllt und so lassen sich die (überwiegend männlichen) erwachsenen Hausgenossen* gerne verführen, auch wenn sie ansonsten mit "dem ganzen Kitsch" wenig am Hut haben.
Adventskalender anderer Art, nämlich die mit Kalendergeschichten (so wie das früher schon Brauch und Sitte war) gibt es mit Netz derzeit zu Hauf. Wir von Hundertachtziggrad° haben natürlich auch einen, wer sich die Türchen einmal ansehen möchte, hier entlang bitte, unser Adminkollege Torsten und unser jüngstes Forums-Mitglied Thorsten haben auch je eines beigesteuert, hier und hier.
Adventskränze unterscheiden sich nicht nur durch das Bindungs-s in deutsch und rheinisch, sondern auch noch je nach Kerzenbehandlung in katholisch (jeden Adventssonntag wird ein weiteres Kerzchen entzündet) und evangelisch (alle Kerzen werden auf einmal entzündet). Klar, dass meiner katholisch brennt, was natürlich in der dritten Adventswoche dazu führen kann, dass Kerze Nr. 1 bereits heruntergebrannt ist und ersetzt werden muss. Dann ist das ganze schöne Bild zum Teufel, weswegen bei uns die Adventskranzkerzen nur sehr sparsam angezündet werden, jedenfalls bis zum 4. Adventssonntag.
Weitere unabdingbare Adventstätigkeiten sind Wunschzettelschreiben und Plätzchenbacken. Schenken ist doch was Schönes, das Überlegen, was den Beschenkten erfreut, das Suchen nach heimlichen Wünschen und das Aussuchen der Geschenke, das ist mindestens genauso schön wie das Empfangen eines mit Liebe ausgesuchten Geschenkes. Der "Dieses-Jahr-schenken-wir-uns-nichts"-Fraktion (auch wieder in zwei Spielarten vorkommend, die mit "ein kleines Geschenk für alle Fälle in der Hinterhand" und die rein mathematische "nichts ist nichts und basta") entgeht schon einiges.
Plätzchenbacken sollte ab 2016 olympisch werden. Gewonnen hat die Bäckerin*, die innerhalb einer vorgegebenen Zeit die meisten Plätzchensorten backt mit einer B-Note für Aussehen und Geschmack. Und wehe es probiert nicht jeder von allen Plätzchen oder jemand findet eine Plätzchensorte aus einer anderen als der familieneigenen Produktion besonders lecker, familiendiplomatische Verwicklungen höchsten Ausmaßes sind die Folge. Dem Vernehmen nach sollen darüber Ehen schon zerbrochen und Kinder enterbt worden sein.
Um weiteres Unheil im Rahmen der adventlichen Plätzchenorgien zu vermeiden, sollte man einige Regeln beachten. Zusammen mit den Plätzchen nicht mehr als maximal zwei Tassen Kaffee oder Tee zu sich nehmen. Das in beiden Getränken enthaltene Koffein kann aufputschend wirken und damit erregten Reaktionen Vorschub leisten. Besser gönne man sich ein Gläschen Wein dazu, das sich mild auf Zunge und Seele legt.
Ich hab Glück, Herr susa ist Purist. Er mag Plätzchen nicht besonders gern, mit Ausnahme von Spritzgebäck. Da back ich einmal einen großen Schwung Spritzgebäck, verstecke zwei Dosen gut, damit auch an Weihnachten noch was da ist und habe meine Weihnachtsbäckerei erledigt. Denn ich backe auch nicht besonders gerne.
Und was trinken zum Spritzgebäck? Da bietet sich wohl wie kaum ein anderer Wein ein Muscat de Noël an. Muscat de Noël ist ein junger natürlicher Süßwein aus dem Roussillon aus den Rebsorten Muscat à petit grains und Muscat d'Alexandrie, der bereits im Erntejahr kurz vor Weihnachten auf den Markt gebracht wird. Wie auch beim Beaujolais Primeur haben sich natürlich inzwischen auch andere französische Anbaugebiete einen Weihnachtsmuskat zugelegt. Aber der wirklich echte kommt aus dem Roussillon und er passt, da nicht zu intensiv, wunderbar zu süßen Speisen mit einem Hauch von Zitrusaromen (gutes Spritzgebäck wird immer mit geriebener Zitronenschale gebacken) und süß-nussigen Aromen, auch mit Schokolade, sogar Milchschokolade kommt er bestens zurecht.
2011 Muscat de Noël
Cave de l' Abbé Rous, Languedoc-Roussillon
(den 2012er hab ich noch nicht getrunken) der zart floral duftet und am Gaumen vor allem frische fruchtige Aromen von Zitrusfrüchten, Pfirsich, Aprikosen und Birnen aufweist, auch ein wenig geröstete Haselnüsse und Weihnachtsgewürze kann man erschmecken, angenehme nicht zu klebrige Süße, feine Säure, der Abgang ist angenehm, allerdings nicht sehr lang. Mit 15 vol% Alkohol nicht zu schwer.
Und wer diesen Wein nicht mit Süßem paaren will, der schmeckt auch zu einer Ziegenkäseauswahl oder einfach so als Aperitif vor der Bescherung.
Euch allen noch eine schöne und genussvolle Vorweihnachtszeit!
*Lesbarkeit vor Gender Mainstreaming, natürlich meine ich auch alle Bäcker, so wie ich grundsätzlich auch ohne explizite Erwähnung alle Mitglieder aller Geschlechter gleichermaßen anspreche, wenn im Zusammenhang nicht ausdrücklich anders erwähnt.
Dazu gehört ja unabdingbar ein Adventkranz (deutsch) bzw. Adventskranz (rheinisch). Bei Advent(s)kalendern scheiden sich schon mehr Geister, das ist doch nur was für kleine Kinder. Inzwischen sind sie fast immer mit mehr oder weniger köstlichen Leckereien gefüllt und so lassen sich die (überwiegend männlichen) erwachsenen Hausgenossen* gerne verführen, auch wenn sie ansonsten mit "dem ganzen Kitsch" wenig am Hut haben.
Adventskalender anderer Art, nämlich die mit Kalendergeschichten (so wie das früher schon Brauch und Sitte war) gibt es mit Netz derzeit zu Hauf. Wir von Hundertachtziggrad° haben natürlich auch einen, wer sich die Türchen einmal ansehen möchte, hier entlang bitte, unser Adminkollege Torsten und unser jüngstes Forums-Mitglied Thorsten haben auch je eines beigesteuert, hier und hier.
Adventskränze unterscheiden sich nicht nur durch das Bindungs-s in deutsch und rheinisch, sondern auch noch je nach Kerzenbehandlung in katholisch (jeden Adventssonntag wird ein weiteres Kerzchen entzündet) und evangelisch (alle Kerzen werden auf einmal entzündet). Klar, dass meiner katholisch brennt, was natürlich in der dritten Adventswoche dazu führen kann, dass Kerze Nr. 1 bereits heruntergebrannt ist und ersetzt werden muss. Dann ist das ganze schöne Bild zum Teufel, weswegen bei uns die Adventskranzkerzen nur sehr sparsam angezündet werden, jedenfalls bis zum 4. Adventssonntag.
Weitere unabdingbare Adventstätigkeiten sind Wunschzettelschreiben und Plätzchenbacken. Schenken ist doch was Schönes, das Überlegen, was den Beschenkten erfreut, das Suchen nach heimlichen Wünschen und das Aussuchen der Geschenke, das ist mindestens genauso schön wie das Empfangen eines mit Liebe ausgesuchten Geschenkes. Der "Dieses-Jahr-schenken-wir-uns-nichts"-Fraktion (auch wieder in zwei Spielarten vorkommend, die mit "ein kleines Geschenk für alle Fälle in der Hinterhand" und die rein mathematische "nichts ist nichts und basta") entgeht schon einiges.
Plätzchenbacken sollte ab 2016 olympisch werden. Gewonnen hat die Bäckerin*, die innerhalb einer vorgegebenen Zeit die meisten Plätzchensorten backt mit einer B-Note für Aussehen und Geschmack. Und wehe es probiert nicht jeder von allen Plätzchen oder jemand findet eine Plätzchensorte aus einer anderen als der familieneigenen Produktion besonders lecker, familiendiplomatische Verwicklungen höchsten Ausmaßes sind die Folge. Dem Vernehmen nach sollen darüber Ehen schon zerbrochen und Kinder enterbt worden sein.
Um weiteres Unheil im Rahmen der adventlichen Plätzchenorgien zu vermeiden, sollte man einige Regeln beachten. Zusammen mit den Plätzchen nicht mehr als maximal zwei Tassen Kaffee oder Tee zu sich nehmen. Das in beiden Getränken enthaltene Koffein kann aufputschend wirken und damit erregten Reaktionen Vorschub leisten. Besser gönne man sich ein Gläschen Wein dazu, das sich mild auf Zunge und Seele legt.
Ich hab Glück, Herr susa ist Purist. Er mag Plätzchen nicht besonders gern, mit Ausnahme von Spritzgebäck. Da back ich einmal einen großen Schwung Spritzgebäck, verstecke zwei Dosen gut, damit auch an Weihnachten noch was da ist und habe meine Weihnachtsbäckerei erledigt. Denn ich backe auch nicht besonders gerne.
Und was trinken zum Spritzgebäck? Da bietet sich wohl wie kaum ein anderer Wein ein Muscat de Noël an. Muscat de Noël ist ein junger natürlicher Süßwein aus dem Roussillon aus den Rebsorten Muscat à petit grains und Muscat d'Alexandrie, der bereits im Erntejahr kurz vor Weihnachten auf den Markt gebracht wird. Wie auch beim Beaujolais Primeur haben sich natürlich inzwischen auch andere französische Anbaugebiete einen Weihnachtsmuskat zugelegt. Aber der wirklich echte kommt aus dem Roussillon und er passt, da nicht zu intensiv, wunderbar zu süßen Speisen mit einem Hauch von Zitrusaromen (gutes Spritzgebäck wird immer mit geriebener Zitronenschale gebacken) und süß-nussigen Aromen, auch mit Schokolade, sogar Milchschokolade kommt er bestens zurecht.
2011 Muscat de Noël
Cave de l' Abbé Rous, Languedoc-Roussillon
(den 2012er hab ich noch nicht getrunken) der zart floral duftet und am Gaumen vor allem frische fruchtige Aromen von Zitrusfrüchten, Pfirsich, Aprikosen und Birnen aufweist, auch ein wenig geröstete Haselnüsse und Weihnachtsgewürze kann man erschmecken, angenehme nicht zu klebrige Süße, feine Säure, der Abgang ist angenehm, allerdings nicht sehr lang. Mit 15 vol% Alkohol nicht zu schwer.
Und wer diesen Wein nicht mit Süßem paaren will, der schmeckt auch zu einer Ziegenkäseauswahl oder einfach so als Aperitif vor der Bescherung.
Euch allen noch eine schöne und genussvolle Vorweihnachtszeit!
*Lesbarkeit vor Gender Mainstreaming, natürlich meine ich auch alle Bäcker, so wie ich grundsätzlich auch ohne explizite Erwähnung alle Mitglieder aller Geschlechter gleichermaßen anspreche, wenn im Zusammenhang nicht ausdrücklich anders erwähnt.
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
James Bond in From Russia with Love
James Bond in From Russia with Love