Flaschenverschluß für Euren Wein

Nachdem es ja immer wieder Diskussionen um die Weinverschlüsse gibt, würde ich gerne mal wissen, welchen Verschluß ihr für Euren Wein wählen würdet. Stellt euch also bitte vor, ihr wärt Winzer und müßtet Euch entscheiden, wie ihr die von Euch produzierten Flaschen verschließen würdet. Und zwar alle! Also von der Basis bis High-End, kein Sortimentsmix, sonst wird's zu kompliziert...

Die Frage ist eigentlich kaum zu beantworten, da sie aus Sicht eines Winzers beantwortet werden soll.

Die Frage ist eigentlich kaum zu beantworten, da sie aus Sicht eines Winzers beantwortet werden soll.

...sofern man einem Winzer nicht völlig ergeben ist und / oder ihn als gottgleich einordnet, sondern über einen eigenen, gefestigten Standpunkt verfügt, müßte man die Frage eigentlich für sich beantworten können. So zumindest meine völlig unabhängige und selbstbestimmte Meinung...

Die Frage ist eigentlich kaum zu beantworten, da sie aus Sicht eines Winzers beantwortet werden soll.

Wenn ich Winzer wäre, wüsste ich sofort, womit ich meine Flaschen verschließen würde. Erstens aus dem Grund einer möglichst langen Lagerfähigkeit und langsamen Reifenentwicklung, zweitens aus dem Grund, TCA weitestgehend ausschließen zu können, drittens aus dem Grund, auch andere Beeinträchtigungen (Gerbstoffeinträge, Ausläufer etc. usf.) völlig zu vermeiden, viertens aus dem Grund geringerer Kosten, fünftens aus dem Grund eines leichteren Handlings für den Kunden.

[Gerald]

Grundsätzlich sehe ich das so wie Bernd (und vermutlich auch viele andere). Als Winzer muss man aber zwei Situationen unterscheiden:

a) ich bin ein reicher Promi, der das Weingut nur als Hobby führt und nicht davon leben muss - eindeutig Schrauber
b) Punkt a) trifft nicht zu, ich muss von meinem Weingut mich und meine Familie ernähren, Kredite zurückzahlen etc. - dann müsste ich vermutlich schweren Herzens mich daran orientieren, was die Konsumente wollen. Und das ist derzeit wohl nicht der aus eigener Sicht optimale Verschluss. Etwas überspitzt gesagt: wenn die Mehrheit der Konsumenten aus irgendwelchen traditionell-verschrobenen Gründen auf Flaschenverschlüsse aus getrocknetem Hundekot bestehen würden (und das auch rechtlich zulässig wäre), müsste ich das wohl so machen , um nicht die öffentliche Versteigerung meines Weinguts miterleben zu müssen

Grüße
Gerald

ich muss von meinem Weingut mich und meine Familie ernähren, Kredite zurückzahlen etc. - dann müsste ich vermutlich schweren Herzens mich daran orientieren, was die Konsumente wollen.

...zumindest dem amtlichen Zwischenergebnis dieser höchst repräsentativen Umfrage folgend, müßtest Du Dir gemessen an der Fraktionsstärke von 27 % Naturkorker ja keine allzu großen Sorgen machen.
Aber viel interessanter: bei aktuell 193 Zugriffen 11 Abstimmungen, also 94,3 % aller Weintrinker ist es völlig wumpe, was da im Flaschenhals steckt, Hauptsache ZU!

Nein - die 94 %, zu denen auch ich zähle - haben sich nur nicht so intensiv mit den Auswirkungen der verschiedenen Verschlüsse auf den Wein, deren Reifung, Lagerfähigkeit usw. beschäftigt, um eine Meinung aus Winzersicht dazu haben zu können.
Als Verbraucher ist mir der Schrauber auch am liebsten.

Das mit der Winzersicht ist in der Tat etwas herausfordernd, weil man kaum die Konsumentensicht, also die eigene, ablegen kann. Und ich bin auch nicht sicher, wie die Konsumentensicht z.B. außerhalb dieses Forums ist. Oft gehört eben ein Korken in eine “gute” Flasche. Gerald hat den Zwiespalt sehr gut beschrieben.

PS: Ich habe nach unserer kleinen Diskussion um die Tinhof Neuburger mal an Winzer und Händler geschrieben. Ich schreib mal, falls ich eine Antwort bekomme.

Ich hatte ja nur eine Möglichkeit. Im Eigentlichen habe ich neben dem Glasstopsel aber auch keinerlei Probleme mit Schrauber, Ardseal, DIAM 10 bzw. 30 und gerne auch hightech-TCAfrei-geprüfte Naturkorken.
Wenn mit einer dieser Varianten verschlossen wird, darf's mir recht sein...

Nein - die 94 %, zu denen auch ich zähle - haben sich nur nicht so intensiv mit den Auswirkungen der verschiedenen Verschlüsse auf den Wein, deren Reifung, Lagerfähigkeit usw. beschäftigt, um eine Meinung aus Winzersicht dazu haben zu können.

Dies stimmt im wesentlichen mit meiner Antwort überein.

Die Frage ist eigentlich kaum zu beantworten, da sie aus Sicht eines Winzers beantwortet werden soll.

Ich bin durchaus der Ansicht, dass Winzer bei hochwertigen Weinen mitunter auf Naturkork setzen, da sie darin eine möglichst optimale Reifung/Lagerfähigkeit, etc. sehen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Winzer insbesondere ihre Spitzenweine mit Naturkork verschließen, nur um gewissen Kundenerwartungen Rechnung zu tragen, zumal vereinzelte Korkschmecker (TCA) nicht gänzlich auszuschließen sind.