EThC hat geschrieben:Gerald hat geschrieben:soweit ich weiß, läuft die Diffusion *) auch gegen einen Überdruck auf der anderen Seite.
...prinzipiell ja, aber der hohe Differenzdruck wird die Diffusion zumindest sehr stark einschränken, dazu noch die schon von Dir auch angeführte, deutlich höhere Dichtheit der Korken. Der Drang zum Druckausgleich dürfte da erheblich höher sein als der zur Erlangung höchstmöglicher Entropie.
Sorry, Erich, aber das ist einfach Quatsch. Die Diffusion von Gasen erfolgt
ausschließlich entlang des Gradienten der jeweiligen Partialdrücke. Da spielt der Kohlendioxid-Überdruck in der Flasche überhaupt keine Rolle.
Dass die Korken übrigens nicht zu 100% dicht sind, sieht man am Druckabbau in der Flasche. Der liegt im Mittel bei 5% pro Jahr. Und das muss Diffusion sein, denn wenn es wie von Gerald vermutet auch Mikrokanäle gäbe, wäre da die Luft (vielmehr: das CO2) sehr viel schneller raus.
Das Ausmaß der "Ausdiffusion" von CO2 dürfte molar in etwa der "Einduffusion" von Luft entsprechen, sofern die Permeabilität des Korkens für die verschiedenen Gase gleich ist - was ich in Ermangelung von Daten einfach mal annehme.
Sicher ist: auch in eine Champagnerflasche tritt bei der Lagerung Sauerstoff ein. Wahrscheinlich weniger als bei einer Flasche Stillwein, da der Korken dichter ist, aber vielleicht immer noch genug. Und das würde schon einen theoretischen Unterbau für einen Unterschied zwischen Magnum und Normalflasche liefern.
Gruß
Ulli