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Champagner

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Marvin77

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Re: Champagner

BeitragSa 3. Jun 2023, 09:56

Hallo an alle,

also bis vor ca. 1 Jahr war ich kein großer Freund von Sekt bzw. Schaumweinen. Ich muss jedoch - zu meiner Schande gestehen - das ich auch meistens mit Familie und Freunden einfach irgendwelche Supermarkt-Sekts "mitgetrunken" habe (z.B. Freixenet). Ich habe da meistens nur kurz mit angestoßen um eben mitzufeiern oder das Zeug mit O-Saft gemischt :lol:.

Vor ca. einem Jahr habe ich bei einem guten Freund der oft bei Aldi einkauft (mache ich auch) den Aldi-Champagner (heißt glaub ich irgendwas mit Musigny) mitgetrunken. Zufälligerweise hat den mein Vater ca. 2 Wochen später für den Geburtstag meiner Mutter (seiner Frau :lol:) auch besorgt. Den fand ich beide male schon überraschend gut und kostet wohl so um die 12-14 EUR.

Da meine Eltern noch begeisterter waren, früher immer sehr sparsam waren und ich ihnen was Gutes tun wollte, habe ich zu Silvester bei LB mal eine Flasche Andre Clouet V6 (fand die Rakete zu Silvester passend) besorgt. Ein 100% Pinot Noir-Champagner. Kurz gesagt: Der Genuss war - ich kann kein passenderes Wort finden - bewusstseinserweiternd. Als Resultat habe ich mir mal ein paar verschiedene Champagner besorgt und genieße die jetzt mit meinen Eltern, Familie und Freunden.

Anbei mal eine kurze Zusammenfassung (leider fällt es mir nicht ganz einfach die Aromen von Champagner zu beschreiben). Die Reihenfolge ist nicht chronologisch, sondern oben steht der "schwächste" und unten der "beste" Champagner:

Pol Roger: Champagne Brut Reserve Blanc
Der für mich - relativ eindeutig - schwächste Champagner von den vier und m.E. gar nicht viel besser als der von Aldi (vllt. werde ich jetzt hier gelyncht). Helle Früchte, mineralische Noten und eine knackige Säure. Aber für mich irgendwie nicht ganz harmonisch.

Andre Clouet: Champagne Grande Réserve Bouzy Grand Cru Brut
Das ist für mich ein kleiner Bruder vom V6. Finde man erkennt ganz deutlich, dass es der selbe Winzer ist und ich finde das toll. Für den Preis (günstiger als der Pol Roger) eine toller Champagner (ok so viel Erfahrung haben wir nicht). Auch ziemlich kraftvoll und man hat die Brioche-Noten vom V6, aber alles etwas weniger rund und die Komplexität vom V6 (Rauch, verschiedene Fruchtnoten) erreicht er kleine Bruder nicht ganz. Trotzdem sehr gut.

J. L. Vergnon: Champagne Eloquence Extra Brut Blanc de Blancs Grand Cru
Ganz anders wie der V6 von Clouet und eher eleganter/schlanker und mineralischer/kalkiger. Bei der Frucht schmecke ich eher Zitronen oder vllt. auch Apfelnoten. Dazu kommen so ein paar Aromen die an Nüsse oder Mandeln erinnern. Für mich nicht einfach zu beschreiben. Ist einen Tick besser wie der Clouet Grand R. Bouzy, aber dem V6 unterlegen. Trotzdem ein großartiger Genuss.

Andre Clouet: Champagne V6 Expérience Brut
Unheimlich tief, stoffig und komplex. Finde der ist bei LB wirklich gut beschrieben. Am charakteristischsten finde ich wirklich den Geschmack nach Weißbrot bzw. Brioche, aber man erkennt alle möglichen Früchte (Pomelo passt ganz gut). Dazu wirklich mineralische und rauchige Noten. Mich würde interessieren, ob die Weine irgendwie Holz gesehen haben. Wenn ich das nächste Mal eine Flasche öffne probiere ich wirklich mal ein Burgunderglas, weil ich gelesen habe, dass bei kraftvollen Champagner das durchaus empfehlenswert sein kann.

Viele Grüße
Alex
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amateur des vins

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Re: Champagner

BeitragDi 27. Jun 2023, 18:50

Aus Anlaß einer "Nanofeier" soeben seiner Bestimmung zugeführt:

Gabriel Fresne, Cuvée Gabriel Millésime 2013

Die Homepage sagt (jahrgangsunabhängig): 40% Ch / 30% PN / 30% PM sowie 10 g/l Dosage.
Zunächst einmal: Die Dosage fällt überhaupt nicht auf, jedenfalls mir nicht. Ja, der ist nicht knochentrocken und spaßbefreit, aber da trägt auch nichts auf. Einfach ein schön zu trinkender, "neutralsüßer" Schäumer.

Ich habe keine Ahnung, wielange der auf der Hefe lag, aber wielange auch immer das war (ich vermute, eher weniger): Einen besonders großen Eindruck hat das nicht hinterlassen. Der Wein ist ziemlich deutlich auf der fruchtigen, Seite, und erinnert dabei am ehesten an einen nicht zu knackigen, nicht zu mürben roten Apfel. Insgesamt recht linear, aber stimmig und gut zu trinken.

Ich meine, die erste von zwei Flaschen ging in einer privaten Champagnerprobe sang- und klanglos unter. Das mag schon sein, denn ein Großkaliber ist das sicher nicht, und durch die weitestgehende Abwesenheit von Hefeeinfluß wird er vermutlich schnell von Weinen mit ebensolchem dominiert. So(lo) aber macht er durchaus seiner Liga angemessenen Spaß.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Champagner

BeitragDo 29. Jun 2023, 20:43

...geht eigentlich jemand zur Schampus-Messe am Sonntag in München :?:
Viele Grüße
Erich

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Re: Champagner

BeitragFr 21. Jul 2023, 17:44

...ist zwar schon einige Zeit vergangen, daß ich auf o.g. Schampus-Messe in M war, aber dennoch nachfolgend eine kurze Zusammenfassung:

Es standen ca. 180 Champagner zur Verkostung bereit, teils waren die Häuser selbst vertreten, teils an Händlerständen wie Champagne Characters (Nicola Neumann) oder Lobenberg. Ich bin nicht mit dem Vorsatz dahin gegangen, alles probieren zu wollen, sondern hab mich auf meine / unsere Vorlieben konzentriert, die da sind:

- möglichst unmaskiert aka zuckerfrei
- lieber blanc als rosé
- lieber blanc de noirs als blanc de blancs
- gerne auch reinsortigen Pinot Meunier oder auch aus den "vergessenen Sorten"
- lieber Winzer als "Grandes Marques"

Insgesamt hab ich 36 Champagner "geschafft", dann waren die von mir als interessant gemarkerten Sachen allesamt verkostet (bis auf die paar, die ich ausgelassen habe, weil ich sie schon kannte) und ich habe festgestellt, daß so langsam meine Geschmacksnerven hinsichtlich Differenzierung nachlassen, so daß ich gemessen an meinen Präferenzen vermutlich kaum bis keine wesentlichen Highlights verpaßt habe.

Herausheben möchte ich hier nur die "Dreier" und "Zweier" , das sind diejenigen, von denen ich mir wahrscheinlich bis möglicherweise was zulegen werde:

"Dreier":

- Marie Courtin / CC - Efflorescence 2016 - brut nature - PN
- Marie Courtin / CC - Concordance 2016 - extra brut - PN
- Dosnon / CC - Récolte noir brut zéro - PN
- Dosnon / CC - Alliae - brut nature - PN/Ch
- Gallimard / CC - Amphoressence - brut nature - PN/Ch
- Pierre Gerbais / Lob - La Loge - extra brut - PB
- J.M. Labruyère / CC - Paradoxe 2015 - brut nature - PN
- Laherte Frères / Lob - Les Longues Voyes 1er cru Blanc de noirs - extra brut - PN
- Lombard - Rosé de Saignée Verzenay Grand cru lieu-dit "Les Marquises" - brut nature - PN
- Bruno Paillard - Dosage:Zéro - PM/PN/Ch
- Piollot / CC - Mepetit brut - brut nature - PM
- Piollot / CC - Colas Robin - brut nature - PB

"Zweier":

- Alexandre Bonnet - Blanc de blancs - extra brut - Ch/PB
- André Clouet / Lob - Dream Vintage Grand cru 2014 - brut - Ch
- Gallimard / CC - Quintessence - extra brut - Ch
- Gallimard / CC - Les Meurgers Blanc de noirs - extra brut - PN
- Pierre Gerbais / Lob - Les Grandes Côtes - extra brut - PN
- Maurice Grumier / CC - Réserve Perpétuelle - extra brut - PM/PN/Ch
- Maurice Grumier / CC - Instant nature - brut nature - PM/PN/Ch
- Laherte Frères / Lob - Blanc de blancs - brut nature - Ch
- Lombard - Le Mesnil-sur-Oger Grand cru - brut nature - Ch

CC = Champagne Characters, Lob = Lobenberg

Das Gros der Leckerlis aus unserer Sicht gab's klar am Stand von Champagne Characters, ein bißchen was noch bei Lobenberg und ein paar wenige Highlights bei den "Selbständigen". Da's nach dem Eingang links gleich mit dem CC-Stand losging, hatten wir die Höhepunkte eigentlich ziemlich schnell hinter uns, danach ging's weitgehend bergab, ich hätt das Pferd vielleicht besser von hinten aufzäumen sollen... :mrgreen:
Viele Grüße
Erich

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Ole

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Re: Champagner

BeitragSo 30. Jul 2023, 14:46

Neulich kamen fünf Champagner ins Glas – aus Montgueux. Das ist eine Exklave wenige Kilometer westlich von Troyes: Kreideboden, praktisch nur mit Chardonnay bepflanzt.
1. Beaugrand: Blanc de Blancs. Brut nature
Der war sehr hell, bot eine sehr lebendige, durchaus feine Perlage. In der Nase dann zarte Frucht; am Gaumen feine Säure, Fruchtakzente. Das war animierend, hatte eine klare Linie, ohne allerdings komplex zu sein und ein größes Aromenspiel zu bieten. Ein schöner, leichter Aperitif-Champagner jedenfalls.
2. Vincent Couche: Chardonnay de Montgueux. Brut nature
Welcher Kontrast: Dunkler, durchaus kräftiges Gelb; lebendige, allerdings nicht so feine Perlage wie beim Vorgänger; in der Nase ein Hauch floraler Noten und deutlich grasige Töne; am Gaumen dann prägnante Gewürznoten, auch Heu, mineralischer Akzent; insgesamt sehr kräftig, sehr intensiv; der hatte Struktur, mir fehlte allerdings die Leichtigkeit, fand die Würze fast aufdringlich, – was nicht ohne Widerspruch blieb.
3. Jean Velut: Patience. Blanc de Blancs. Dosage: 0g
Hell; feine, nachhaltige Perlage; in der Nase ein Hauch Frucht, Kräuter, Reifenoten; am Gaumen wachsig, kräuterig, vielleicht sogar krautig, auch jotig; auch ihm fehlte die Leichtigkeit: ein nicht uninteressanter, aber eher anstrengender Champagner.
4. Didier Doué: Le Truchat. Chardonnay de Montgueux. Dosage: 3g
Hell, intensive, feine Perlage; in der Nase zarte Fruchtaromen, auch florale Noten; am Gaumen Reife, etwas butterig, feine Frucht und feine Säure; harmonisch und sanft ausgleitend.
5. Jacques Lasagne: Le Cotet. Blanc de Blancs, extra brut
Wie der Vorgänger ein ‚parcellaire’! Der verwirrte allerdings ein wenig: Auf dem Rückenetikett wurde empfohlen, ihn 10 min vor dem Ausschenken zu öffnen oder ihn zu dekantieren, eine Zeit dafür war nicht angegeben; wir nahmen gleich nach dem Öffnen einen Minischluck und füllten den Rest dann vorsichtig in eine Weißweinkaraffe; der Minischluck kam in der Nase eher klassisch daher, war ansonsten wenig aussagekräftig; nach ca. 30 min ging’s dann von der Karaffe ins Glas – und siehe da: Wir hatten einen angenehmen Chardonnay, aber keinen Champagner mehr, höchstens ein leichtes Moussieren war am Gaumen war spürbar: Im Glas herrschte Stille. Tja, hm . . .
Ich will nicht verschweigen, daß ich mich vor dem Dekantieren von Champagner immer gedrückt, also keine Erfahrung damit habe. Was hätte man anders, also besser machen sollen? Direkt nach dem Dekantieren ins Glas? Oder 5 min später? Oder was? Es begegnet ja immer mal wieder, daß vom Winzer ein Karaffieren empfohlen wird. Wie könnte das aussehen, ohne daß der Champagner-Kick verloren geht?
Ole
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EThC

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Re: Champagner

BeitragSo 30. Jul 2023, 15:07

Ole hat geschrieben:Jean Velut: Patience
...hatten wir mal in der 12 / 19er Ausgabe. Kam mir auch eher (zu) grün vor, kein Nachkaufreflex.
Ole hat geschrieben:Es begegnet ja immer mal wieder, daß vom Winzer ein Karaffieren empfohlen wird. Wie könnte das aussehen, ohne daß der Champagner-Kick verloren geht?
...kommt natürlich auch auf den jeweiligen Schampus, aber die Karaffe muß in jedem Fall absolut staubfrei sein, sonst gibt's zwangsläufig Stillwein...
Viele Grüße
Erich

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Ole

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Re: Champagner

BeitragSo 30. Jul 2023, 17:02

EThC hat geschrieben:...kommt natürlich auch auf den jeweiligen Schampus an
Tja, hm . . . schon klar! Nur hier handelte es sich um einen, für den das Dekantieren ausdrücklich vom Meister Lassaigne empfohlen ["conseillé, recommandé!] wird – leider ohne weitere Handlungsanweisungen. Die Karaffe war übrigens schmal und staubfrei! Sie wurde befüllt kühl gehalten.
Gibt es belastbare Dekantiererfahrung in Sachen Champagner?
Ole
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EThC

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Re: Champagner

BeitragSo 30. Jul 2023, 17:52

Ole hat geschrieben:Gibt es belastbare Dekantiererfahrung in Sachen Champagner?
...hab's selber nur zweimal gemacht, soweit ich mich erinnern kann, der Blubber ist dabei nicht übermäßig entschwunden, obwohl's eine eher bauchige Karaffe war. Würd's aber eher nicht mehr machen, m.E. funktioniert die Belüfterei in der teilentleerten Flasche und / oder Glas genauso gut, wenn nicht besser.
Von Markus del Moneto gibt's eine spezielle Schaumweinkaraffe mit einer wellenförmigen Glaswandung. Ob das nun mehr Show denn Zweck ist, weiß ich nicht, hab's selber nicht ausprobiert, ernsthaftes Interesse konnte aber beim Ansehen eines entsprechenden Videos mit Hendrik Thoma nicht geweckt werden...

https://www.youtube.com/watch?v=ujT7F0j4teo
Viele Grüße
Erich

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olifant

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Re: Champagner

BeitragMo 31. Jul 2023, 09:21

Just another useless gadget.
Aber wenn ich irgendwannmal von Allem zuviel habe, dann hol ich's mir :lol:
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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Kle

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Re: Champagner

BeitragMo 31. Jul 2023, 12:11

Ole hat geschrieben:Ich will nicht verschweigen, daß ich mich vor dem Dekantieren von Champagner immer gedrückt, also keine Erfahrung damit habe. Was hätte man anders, also besser machen sollen? Direkt nach dem Dekantieren ins Glas? Oder 5 min später? Oder was? Es begegnet ja immer mal wieder, daß vom Winzer ein Karaffieren empfohlen wird. Wie könnte das aussehen, ohne daß der Champagner-Kick verloren geht?
Ole

beim füheren Dekantierversuch war der Champagner kürzer in der Karaffe und die Perlage erhalten, aber das Aroma verschwunden. Jetzt verhielt es sich umgekehrt. Mein Gefühl :o sagt mir, wir werden keine Regel finden, es liegt am individuellen Flascheninhalt, wie er auf den Umsturz reagiert. Zudem auch Lassaigne das Dekantierten erst „Après quelques années de garde“ empfiehlt.
Montgueux bietet jedenfalls ungewöhnliche und spannende Champagner-Erlebnisse. Begonnen mit dem Disput, ob eher Beaugrand einen "klassischen" Champagner-Stil ganz im Gegensatz zu Vincent Couche besitzt oder genau umgekehrt…Tatsächlich erschien mir 1 in der Hinsicht traditionell (immer mit Gänsefüßchen), dass die Aromen wie in den Dienst eines balancierten, frischen gemeinsamen Auftritts gestellt wurden. 2 und auch andere wurden zwar in der Aromatik teilweise als typischer für die Champagne angesehen, hier schien Einzelaromen und ihrer „wilden“ Entfaltung aber mehr Raum gegeben worden zu sein.
Interessant in der Hinsicht auch deine Piratin Veuve Fourny, die erst unbedeutend schmeckte, bald aber für mich gut wiederzuerkennen war wie mit Markenzeichen: Die Champagner dieses Hauses besitzen für mich oft einen wie polierten, ganz leicht aromatisch süßen Fruchtkern, als seien einige Tropfen Auslese integriert.

Gruß, Kle
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
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