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Europa 2018-2022

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thdeck

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Europa 2018-2022

BeitragSo 18. Jun 2023, 00:36

Basis dieser Überlegungen ist in meinem Fall Burgund+Beaujolais (rot), aber man kann es vermutlich auf große Teile von Europa ausdehnen.

2018 und 2019 waren heiß. In Burgund muss man da echt aufpassen, so mancher Wein wirkt da etwas "hitzig". Auch in Bordeaux scheinen diese beiden Jahrgänge recht alkoholstark zu sein.

2020 ist mein neuer Liebling. Der Sommer war ebenfalls heiß und trocken, aber Burgund und Beaujolais haben eine wirklich schöne Frucht. In Deutschland scheint es ähnlich zu sein. Vermutlich sind die Weine nicht besonders alterungsfähig, aber darauf kann man sich ja einstellen. Von Bordeaux kenne ich noch keinen roten 2020er, aber auch da scheinen die Weine ca. 0,5% weniger Alkohol zu haben als 2018+2019 und etwas früher trinkreif zu sein.

2021 war kalt und nass. Krasser Ertragseinbruch in Burgund. Die Weine sind angeblich "klassisch". Ich bin da skeptisch, lasse mich aber gern eines Besseren belehren. Das Problem erledigt sich aber von selbst, es gibt eh kaum Wein. Wie ist das in Bordeaux?

2022 soll überall top sein. Burgund jubelt zusätzlich noch über "normale" Erntemengen (also höhere Erträge als die Jahre davor), daher dürfte es da keine Preissteigerungen geben. Mein Gefühl sagt übrigens, dass die Weine dennoch früh trinkreif sind. Gibt es bzgl. Trinkreife schon Prognosen bzgl. Bordeaux?

Fazit: 2020 viel kaufen und zügig trinken. Falls möglich, Quervergleich mit dem Jahrgang davor und danach machen. Ich vermute, die nächsten 5 Jahre wird 2020 besser schmecken als 2019. 2020 vs. 2021: Null Ahnung. Aktuell (Sommer 2023) sollte 2020 vorne liegen. Aber in 3 Jahren...
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EThC

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Re: Europa 2018-2022

BeitragSo 18. Jun 2023, 11:09

...hmm, ich dachte bisher, daß Europa ziemlich weit über das Burgund hinaus geht und sich klimatisch auch einigermaßen heterogen zeigt. Warum dieser Fadentitel :?: :?
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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thdeck

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Re: Europa 2018-2022

BeitragSo 18. Jun 2023, 12:45

EThC hat geschrieben:...hmm, ich dachte bisher, daß Europa ziemlich weit über das Burgund hinaus geht und sich klimatisch auch einigermaßen heterogen zeigt. Warum dieser Fadentitel :?: :?

Der Titel sollte kurz sein. Ich meine den Teil von Europa, der üblicherweise nicht so heiß ist wie Südfrankreich, Süditalien und Spanien. Es geht sozusagen um Weine, die normalerweise nicht "südlich" schmecken und auch keine 14,5% Alkohol haben. In der Hinsicht fand ich die Bordeaux-Erfahrung von neulich (siehe anderer Bericht) schon etwas bedenklich. Alkoholgrade von 14-14,5% waren normal. Das kannte ich von "früher" (1990-2000) nicht.

Übrigens gefällt es mir auch nicht, wenn manche badische Winzer plötzlich so früh ernten, dass sie selbst in einem heißen Jahr nur 12,5% Alkohol haben. Keller (bei weiß+rot) und Salwey (bei weiß) im Kaiserstuhl sind da solche "Experten". Den Weinen fehlt es dann an der Balance. Egal zu welchem Zeitpunkt man sie trinkt.
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EThC

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Re: Europa 2018-2022

BeitragSo 18. Jun 2023, 13:40

...na ja, wenn Europa drauf steht, sollte auch Europa -soweit für den Weinbau relevant- drin sein und sich der Inhalt dann nicht nur auf einige wenige Regionen beziehen...
Viele Grüße
Erich

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thdeck

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Re: Europa 2018-2022

BeitragSo 18. Jun 2023, 16:36

EThC hat geschrieben:...na ja, wenn Europa drauf steht, sollte auch Europa -soweit für den Weinbau relevant- drin sein und sich der Inhalt dann nicht nur auf einige wenige Regionen beziehen...

Also... Du darfst hier gerne auch zu Spanien oder Süditalien zu den genannten Jahrgängen schreiben. Es interessiert mich durchaus, ob an dem "Gerücht" etwas dran ist, dass dort die Jahrgangschwankungen geringer sind.

Z.B. bin ich mir ziemlich sicher, dass man in Burgund in den meisten Fällen 2021 und 2019 blind unterscheiden kann. Ist das in der Rioja oder in Apulien genauso?

Für mich machen übrigens die Jahrgangsunterschiede einen beträchtlichen Teil des Reizes beim Wein aus. Leider ist meine Kapazität begrenzt, so dass ich selbst in Burgund nicht alle Jahrgänge aus dem Kopf charakterisieren kann. 2018-2022 ist aber ein Fall, wo das tendenziell möglich ist, daher dieser Thread.

Aber wie gesagt, im Prinzip kann man das in jeder europäischen Weinregion machen. Ich weiß halt nicht, ob das in Spanien auch so "leicht" möglich ist. In den Büchern und im Internet steht das zwar, aber das muss in der Praxis nichts heißen...

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