Re: Deutschland 2014
Verfasst: Do 18. Sep 2014, 00:03
Pfalz:
Riesling: Mostgewichte zwischen 75-80 Oe. Bei gepackten Trauben tritt nun Fäulnis auf, lockere Trauben sehen sehr gut aus.
Späturgunder: 80-85 Oe.
Geschmacklich kann aber von Reife noch nicht die Rede sein. Traubenkerne bei Riesling noch weitgehend grün, bei Spätburgunder in Bräunung übergehend. Der Säureverlauf näherungsweise wie 2012, Mostgewichte ähnlich 2008.
Frühsorten sowie Portugieser und Dornfelder sind in Tag- und Nachtaktionen schon weitgehend geerntet. Fäulnis und die KEF haben ihre Spuren hinterlassen und vieles wurde wohl gelesen, um zu retten, was noch zu retten ist. Bei Dornfelder wurden bis zu 3g/L Essigsäure gemessen. Verschiedene Genossenschaften haben alles, was über 0,8g/l Essigsäure liegt, zurückgewiesen.
Das aktuell schöne Spätsommerwetter hilft den Spätsorten ungemein. Bei den bereits von Botrytis infizierten Frühsorten + Portugieser + Dornfelder hingegen beschleunigt dies nur noch weiter den Fäulnisprozeß.
Sehr ausgeprägt ist dieses Jahr das Ausmaß von (primär durch diverse Insekten verursachte) Fraßschäden an den Beeren. Diese sind weniger prekär als die danach potentiell folgende Infektion mit Essigsäurebakterien.
Gewünscht wird trockenes, sonniges und eher kühles Wtter, um die KEF und die Botrytistendenz zu reduzieren.
Meiner Meinung nach ist 2014 ein Jahrgang, in dem wie nie zuvor Selektion das A und O sein wird. Wer es denn kann, die Manpower und die finanzielle Bereitschaft dazu hat. Erfahrungen mit der Bekämpfung der Kirschessigfliege liegen eigentlich nicht vor, da dieser Schädling erst in diesem Jahr in diesem Ausmaß in den deutschen Weinanbaugebieten auftritt. Kalk und Spintor wurde appliziert. Köderfallen mit Goldsaft z.T. in die Weinberge verbracht. Verstärkte Entblätterung der Traubenzone. Sehr unterschiedliche Erfahrungen und Ergebnisse liegen vor. Was funktioniert hat muss sich erst zeigen und in Empfehlungen für 2015 resultieren.
Grüsse,
Heri
Riesling: Mostgewichte zwischen 75-80 Oe. Bei gepackten Trauben tritt nun Fäulnis auf, lockere Trauben sehen sehr gut aus.
Späturgunder: 80-85 Oe.
Geschmacklich kann aber von Reife noch nicht die Rede sein. Traubenkerne bei Riesling noch weitgehend grün, bei Spätburgunder in Bräunung übergehend. Der Säureverlauf näherungsweise wie 2012, Mostgewichte ähnlich 2008.
Frühsorten sowie Portugieser und Dornfelder sind in Tag- und Nachtaktionen schon weitgehend geerntet. Fäulnis und die KEF haben ihre Spuren hinterlassen und vieles wurde wohl gelesen, um zu retten, was noch zu retten ist. Bei Dornfelder wurden bis zu 3g/L Essigsäure gemessen. Verschiedene Genossenschaften haben alles, was über 0,8g/l Essigsäure liegt, zurückgewiesen.
Das aktuell schöne Spätsommerwetter hilft den Spätsorten ungemein. Bei den bereits von Botrytis infizierten Frühsorten + Portugieser + Dornfelder hingegen beschleunigt dies nur noch weiter den Fäulnisprozeß.
Sehr ausgeprägt ist dieses Jahr das Ausmaß von (primär durch diverse Insekten verursachte) Fraßschäden an den Beeren. Diese sind weniger prekär als die danach potentiell folgende Infektion mit Essigsäurebakterien.
Gewünscht wird trockenes, sonniges und eher kühles Wtter, um die KEF und die Botrytistendenz zu reduzieren.
Meiner Meinung nach ist 2014 ein Jahrgang, in dem wie nie zuvor Selektion das A und O sein wird. Wer es denn kann, die Manpower und die finanzielle Bereitschaft dazu hat. Erfahrungen mit der Bekämpfung der Kirschessigfliege liegen eigentlich nicht vor, da dieser Schädling erst in diesem Jahr in diesem Ausmaß in den deutschen Weinanbaugebieten auftritt. Kalk und Spintor wurde appliziert. Köderfallen mit Goldsaft z.T. in die Weinberge verbracht. Verstärkte Entblätterung der Traubenzone. Sehr unterschiedliche Erfahrungen und Ergebnisse liegen vor. Was funktioniert hat muss sich erst zeigen und in Empfehlungen für 2015 resultieren.
Grüsse,
Heri