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Wiener Gemischter Satz

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EThC

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Re: Wiener Gemischter Satz

BeitragMo 30. Jan 2023, 11:14

Gerald hat geschrieben:Vielleicht nicht gerade der größte Charakterdarsteller, aber definitiv eine sehr gute Wahl, wenn man etwas für "easy drinking" sucht.
...da kann ich voll zustimmen! Es gibt zwar noch keine VKN von mir, da bisher nur beim Händler probiert, aber das reichte um einen Sixpack mitzunehmen, "easy drinking"-Gelegenheiten gibt's schließlich immer wieder mal.

Nachfolgend noch die prozentuale Zusammensetzung, die ich dazu gefunden habe:
40 % Grüner Veltliner, 30 % Riesling, 15 % Rotgipfler und 15 % Zierfandler
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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EThC

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Re: Wiener Gemischter Satz

BeitragMi 1. Mai 2024, 19:14

...das war nun leider gar nix:

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Erich

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Gerald

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Re: Wiener Gemischter Satz

BeitragDo 2. Mai 2024, 14:03

Hallo Erich,

die Weine (und besonders die WGS) vom Mayer am Pfarrplatz haben mir eigentlich immer recht gut gefallen, den 2021er kenne ich aber nicht. Und habe auch nach deiner VKN gar nicht so viel Motivation, das nachzuholen - danke für die Warnung. ;)

Die Sache mit der Typizität aufgrund der DAC ist aber gerade beim Gemischten Satz (dessen Wesen ja darin besteht, dass da wirklich alles drin sein kann, was entfernt nach Trauben aussieht) ein Widerspruch in sich und auch ein Hinweis darauf, dass zuviel Wein dem Denkvermögen nicht gut tut. ;) Aber derartige Widersprüche sind wir in AT ja ohnehin gewohnt - erinnert mich an eine Umfrage vor einigen Jahren, was die Lieblingsfarbe der Österreicher ist. Die meistgenannte Antwort war "bunt". :D

Grüße
Gerald
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vonKorf

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Re: Wiener Gemischter Satz

BeitragDo 2. Mai 2024, 16:40

Gerald hat geschrieben:...die Weine (und besonders die WGS) vom Mayer am Pfarrplatz haben mir eigentlich immer recht gut gefallen, den 2021er kenne ich aber nicht...


Aber Du hast den 21er Wiener Gemischten Satz doch am 30.1.24 beschrieben und mit höchstem Lob bedacht : "sehr gut - exzellent" (mir gefällt er übrigens auch).

Ich frage mich übrigens schon, wie zwischen zwei so profunden Weinkennern und geübten -trinkern eine derart auseinandertriftende Beurteilung entstehen kann wie hier: Große Lobeshymne einerseits - Totalverriss andererseits. Ist so ein Wein-Qualitätsurteil bzw. die sensorische Einschätzung wirklich zu 100% subjektiv?

Grüße
Wolfgang
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Gerald

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Re: Wiener Gemischter Satz

BeitragDo 2. Mai 2024, 16:47

Aber Du hast den 21er Wiener Gemischten Satz doch am 30.1.24 beschrieben und mit höchstem Lob bedacht : "sehr gut - exzellent" (mir gefällt er übrigens auch).


Danke für den Hinweis, ist mir natürlich ein bisschen peinlich - ich war mir irgendwie sicher, Erich hat den 2022 gemeint. :oops: Dabei hätte ich gedacht, dass ich ein gutes Verhältnis zu Zahlen habe ;)

Als "profunden Weinkenner" würde ich mich auch nicht sehen, vor allem ist mir schon öfters aufgefallen, dass meine Geschmacksvorlieben sich von denen anderer Weinfreunde deutlich unterscheiden (gerade aktuell im Priorat-Thread). Und für Erich dürfte das noch mehr zutreffen, mit den von ihm favorisierten "Naturweinen" kann ich zum Beispiel genau überhaupt nichts anfangen ...

Grüße
Gerald
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JPO

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Re: Wiener Gemischter Satz

BeitragDo 2. Mai 2024, 16:56

vonKorf hat geschrieben:Ich frage mich übrigens schon, wie zwischen zwei so profunden Weinkennern und geübten -trinkern eine derart auseinandertriftende Beurteilung entstehen kann wie hier: Große Lobeshymne einerseits - Totalverriss andererseits. Ist so ein Wein-Qualitätsurteil bzw. die sensorische Einschätzung wirklich zu 100% subjektiv?


ja, die Einschätzung ist sehr subjektiv. Nicht nur von Person zu Person ist sie unterschiedlich, sondern auch ein und die selbe Person kann einen Wein mal ganz toll finden, und bei anderer Gelegenheit ein paar Wochen später völlig daneben. Die Psychologie des Weintrinkens - und des Weintrinkers - ist unergründlich... gibts da eigentlich wissenschaftliche Studien zu? Man kann nicht alles auf Flaschenvarianzen schieben, denke ich.
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EThC

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Re: Wiener Gemischter Satz

BeitragDo 2. Mai 2024, 17:27

...eieiei, da ist ja nun einiges zusammengekommen, das ich ein bißchen kommentieren sollte. Aber das ist ja auch gut so, deswegen schreib ich ja eigentlich hier... :D

Gerald hat geschrieben:Und für Erich dürfte das noch mehr zutreffen, mit den von ihm favorisierten "Naturweinen" kann ich zum Beispiel genau überhaupt nichts anfangen ...
...klar, ich habe natürlich eine gewisse Affinität zu allerlei Naturzeugs, tatsächlich ist aber die Mehrheit der Weine in meinen Gläsern auf der Klassikschiene unterwegs. In jedem Genre gibt's Sachen, bei denen ich jubiliere und solche, die ich besser nicht gekauft hätte.
vonKorf hat geschrieben:Ich frage mich übrigens schon, wie zwischen zwei so profunden Weinkennern und geübten -trinkern eine derart auseinandertriftende Beurteilung entstehen kann wie hier: Große Lobeshymne einerseits - Totalverriss andererseits. Ist so ein Wein-Qualitätsurteil bzw. die sensorische Einschätzung wirklich zu 100% subjektiv?
...die sensorische Einschätzung vielleicht weniger, es wird wahrscheinlich hinsichtlich der persönlichen Vorlieben bzw. Abneigungen so stark auseinanderlaufen. Wir veranstalten ja einigermaßen regelmäßig Weinrunden mit jeweils ca. 8 Leuten, die sich teils auch schon sehr lange kennen. Da passiert's immer wieder, daß zu einem blind verkosteten Wein die Wahrnehmungen, Beurteilungen dazu komplett einhellig sind, bei der nächsten Flasche dann 8 komplett konträre Meinungen. Der ganz normale Weinwahnsinn...
Gerald hat geschrieben:Die Sache mit der Typizität aufgrund der DAC ist aber gerade beim Gemischten Satz (dessen Wesen ja darin besteht, dass da wirklich alles drin sein kann, was entfernt nach Trauben aussieht) ein Widerspruch in sich und auch ein Hinweis darauf, dass zuviel Wein dem Denkvermögen nicht gut tut. ;) Aber derartige Widersprüche sind wir in AT ja ohnehin gewohnt - erinnert mich an eine Umfrage vor einigen Jahren, was die Lieblingsfarbe der Österreicher ist. Die meistgenannte Antwort war "bunt". :D
...ich habe zumindest für mich selbst schon eine gewisse Typizität des WGS im Hirn; wenn der gut gemacht ist, tragen die einzelnen (Haupt-) Rebsorten klar erkennbar etwas von ihrem Charakter bei und dennoch bildet sich kein beliebiger Mischmasch-Eindruck.
JPO hat geschrieben:Man kann nicht alles auf Flaschenvarianzen schieben, denke ich.
...an Flaschenvarianzen glaube ich hier nicht, war schließlich verschraubt. Eher an Unterschiede aufgrund der Reife, aber dann sollten die Fruchtaromen bei früherer Öffnung ja eher noch primärer gewesen sein...

Was mich in erster Linie an diesem Wein störte, sind eigentlich 3 Sachen:
    - diese doch recht ausgeprägte Kaltvergärungsaromatik, die hier mit dem gelben Maoam schon ziemlich arg war
    - dieses aus meiner Sicht unnötige Zuckerschwänzchen, das die an sich schön strukturierte Säure überkleistert hat
    - die Tatsache, daß ich eben nicht eine einzige der enthaltenen Rebsorten auch nur annähernd identifizieren konnte. Hätte für mich auch ein Falanghina aus der Basilikata sein können
Und für 11,50 Euronen war mir das dann einfach viel viel zu wenig im Glas. Und zusammen mit einer ähnlichen Erfahrung mit einem SB aus gleichem Hause laß ich das vorläufig mit diesem Weingut, mein nächster Wiener -nein, Wienerin!- wird mit Jutta Ambrositsch gelabelt sein!
Viele Grüße
Erich

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Michl

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Re: Wiener Gemischter Satz

BeitragDo 2. Mai 2024, 20:33

JPO hat geschrieben:ja, die Einschätzung ist sehr subjektiv. Nicht nur von Person zu Person ist sie unterschiedlich, sondern auch ein und die selbe Person kann einen Wein mal ganz toll finden, und bei anderer Gelegenheit ein paar Wochen später völlig daneben. Die Psychologie des Weintrinkens - und des Weintrinkers - ist unergründlich... gibts da eigentlich wissenschaftliche Studien zu? Man kann nicht alles auf Flaschenvarianzen schieben, denke ich.


Danke! Endlich sagt es mal jemand in aller Deutlichkeit! Ich halte Flaschenvarianzen - mal abgesehn von über einige Jahre gereiften Weinen - für einen den größeten Weinmythen überhaupt. Wir unterscheiden uns nicht nur in unseren Wahnehmungen und Vorlieben untereinander, wir unterscheiden uns von uns selbst z.T. in geradezu unglaublicher Weise. Mir passiert das regelmäßig, dass ich mit meinen Notizen nur in Teilen noch etwas anfangen kann, und das nach kürzester Zeit. Studien zur Abhängigkeit von sensorischen Eindrücken würden mich auch sehr interessieren, aber jeder der sich mal mit Wissenschaftstheorie auseinandergesetzt hat, weiß um die Schwierigkeiten (ceteris paribus und so...) Letztlich wird Wahnehmung meines Erachtens am plausibelsten konstruktivistisch erklärt und damit gibt es in letzter Konsequenz den Weingeschmack an sich immer nur als Annäherungsversuch. Vor diesem Hintergrund amüsiert mich auch immer wieder, wie verbissen manche ihre Wahrnehmung verteidigen (manchmal bis ins Persönliche gehend), welchen Wahrheitsanspruch sie damit verbinden, wie sie sich an Eindrücken anderer stoßen. Verkostungsnotizen sind immer Momentaufnahmen und wenn manche aufgrund esoterischer Überzeugungen von schlechten Rotweintagen sprechen, dann kann man darüber, wenn man mag und es braucht, arrogant lächeln und sich in Spott ergehen, dennoch bleibt der Befund, dass Wein binnen weniger Tage anders, wenn auch nicht ganz anders schmecken kann - und damit meine ich nicht die Veränderung an der Luft.
Viele Grüße

Michl
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Udo2009

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Re: Wiener Gemischter Satz

BeitragDo 2. Mai 2024, 20:50

Gerald hat geschrieben:H... beim Gemischten Satz (dessen Wesen ja darin besteht, dass da wirklich alles drin sein kann, was entfernt nach Trauben aussieht) ..


Ahem.... ist der "Wiener Gemischte Satz" dermaßen unterschiedlich zu dem. was man im allgemeinen unter "Gemischtem Satz" versteht? Da werden auf einer Parzelle unterschiedliche Rebsorten gepflanzt, die sich ggf. auch im Reifedatum unterscheiden, damit der Winzer bei Wetterkapriolen wenigstens noch etwas ernten konnte.

Mit "was entfernt nach Trauben aussieht" hat das nun wirklich nichts zu tun.

Oder war das eine völlig subjektive Übertreibung?

Weingut Roth in Franken macht auch einen gemischten Satz, den ich eigentlich nicht schlecht finde. Enthält Silvaner, Grauburgunder, Weißnurgunder, Traminer und Riesling....
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Bernd Schulz

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Re: Wiener Gemischter Satz

BeitragDo 2. Mai 2024, 21:10

Michl hat geschrieben:Wir unterscheiden uns nicht nur in unseren Wahnehmungen und Vorlieben untereinander, wir unterscheiden uns von uns selbst z.T. in geradezu unglaublicher Weise. Mir passiert das regelmäßig, dass ich mit meinen Notizen nur in Teilen noch etwas anfangen kann, und das nach kürzester Zeit.


Auf die Gefahr hin, dass man mich für ein Großmaul hält: Mir passiert so etwas zwar auch, aber überhaupt nicht regelmäßig, sondern ausgesprochen selten. In der Regel verhält es sich so, dass ich, wenn ich ein und denselben Wein im Rahmen von wenigen Tagen bis Jahren noch einmal trinke, zu den gleichen Eindrücken und einer ähnlichen Bewertung komme.

Und darüber hinaus stimme ich nicht nur mit mir selber ziemlich gut überein, sondern auch in geradezu erschreckender Form mit meinem Freund Ralf Gundlach. Wenn wir zusammen Wein probieren, gelangen wir in den meisten Fällen blind zu einer nahezu deckungsgleichen Bewertung; seltene Ausnahmen bestätigen die Regel.

Daraus lässt sich aber beileibe nicht schlussfolgern, dass es bei der Bewertung von Weinen "Objektivität" im eigentlichen Sinne geben kann, wie das zum Beispiel ein Marcus Hofschuster mal behauptet hat. Beim Riechen, Schmecken und anschließendem Bewerten von Weinen handelt es sich nun mal um ein ästhetisches Phänomen, das als solches immer eine stark subjektive Komponente beinhaltet.

Herzliche Grüße

Bernd
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