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Re: Wagram

BeitragVerfasst: So 8. Aug 2021, 20:10
von Bernd Schulz
mixalhs hat geschrieben:Nie gehört den Namen, aber ich kenne grad' mal fünf/sechs Weingüter aus dieser Region. Auch beim Falstaff ist das Weingut nicht gelistet: https://www.falstaff.de/rf/lw/cw1/osterreich/wagram/. Und dann sogar Riesling, eine echte Rarität am Wagram! Kannst Du uns mehr berichten?


Sorry, sorry....aber hier handelt es sich um (ein freilich von mir provoziertes :oops:) Missverständnis! Jochen Clemens sitzt nicht am Wagram, sondern in Wintrich an der Mosel.

Ich sollte vielleicht einfach weniger im Forum schreiben!

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Wagram

BeitragVerfasst: So 8. Aug 2021, 20:15
von EThC
Bernd Schulz hat geschrieben:Ich sollte vielleicht einfach weniger im Forum schreiben!
Neeeiin!!!

Re: Wagram

BeitragVerfasst: So 8. Aug 2021, 21:29
von Kle
komisch, aber ich wusste sofort, ohne ihn zu kennen, dass es sich um einen Moselwinzer handelt :mrgreen:. Und ich musste später noch eine Weile an Bernds posting denken und wie ich bei Moselbesuchen an zahlreichen unbekannten Weingütern vorbeigekommen bin und mich fragte, ob sich ein Besuch wohl lohnen würde. Gern hätte ich eine kleine Inspiration gehabt, um nicht meine Zeit zu verplempern. Jetzt sah ich mich am Weingut Clemens vorbeifahren und freuen: Ah, eines der kleinen Güter, die Bernd erwähnt hat.

Gruß, Kle

Re: Wagram

BeitragVerfasst: So 8. Aug 2021, 21:52
von Bernd Schulz
EThC hat geschrieben:Neeeiin!!!


Keine Sorge - ich kann das Herumquasseln im Forum ja doch nicht lassen!

Kle hat geschrieben:....Jetzt sah ich mich am Weingut Clemens vorbeifahren und freuen: Ah, eines der kleinen Güter, die Bernd erwähnt hat.


Es ist zwar hoffnungslos offtopisch, aber ich muss der Wahrheit jetzt vollständig die Ehre geben: Vermutlich hätte ich bis heute auch noch nie einen Wein von Jochen Clemens getrunken, wenn Ralf Gundlach mich nicht auf diesen Winzer aufmerksam gemacht hätte! Und Ralf hat mich nicht nur aufmerksam gemacht, sondern auch zweimal für uns beide bei Clemens eine Bestellung getätigt. Er ist im Vergleich zu mir derjenige, der noch weit mehr nach rechts und links schaut.

Und um noch einmal auf den Wagram zurückzukommen: Ich kenne von dort wirklich nur sehr wenige Weine; die vierzehn Exemplare, zu denen von mir in Geralds Datenbank Notizen abgelegt wurden, waren es dann auch. In mir spukt das Vorurteil, dass die Sachen vom Wagram oft einen wuchtigen, tendenziell plumpen Charakter haben. Vielleicht sollte ich diese voreilig eingenommene Perspektive konsequenter hinterfragen....

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Wagram

BeitragVerfasst: So 8. Aug 2021, 22:39
von EThC
Bernd Schulz hat geschrieben:dass die Sachen vom Wagram oft einen wuchtigen, tendenziell plumpen Charakter haben.
...da ist schon ein bißchen was dran, nicht nur deshalb, weil der für die Gegend stehende Rote Veltliner gerne auch etwas üppiger ausfällt. Vielleicht liegt's auch an den Böden, daß die Weine häufig mal durch eher "milde Säure" auffallen...

Re: Wagram

BeitragVerfasst: Mo 9. Aug 2021, 06:30
von austria_traveller
mixalhs hat geschrieben:Und dann sogar Riesling, eine echte Rarität am Wagram!

Naja, so sehr Rarität nun auch wieder nicht.
Den findet man schon öfters
EThC hat geschrieben:Vielleicht liegt's auch an den Böden,

Die haben durch die Bank dort Lössboden

Re: Wagram

BeitragVerfasst: Mo 9. Aug 2021, 08:16
von EThC
austria_traveller hat geschrieben:Die haben durch die Bank dort Lössboden
...die gelten ja als besonders fruchtbar. Nicht unbedingt die erste Wahl, wenn's um schlankere Stilistiken geht.

Re: Wagram

BeitragVerfasst: Mo 9. Aug 2021, 08:32
von austria_traveller
EThC hat geschrieben:Nicht unbedingt die erste Wahl, wenn's um schlankere Stilistiken geht.

Bissl sehr allgemein diese Aussage.
Die Rieslinge vom Weingut wo ich seit Jahren kaufe (Gerhold) sind eher leichtfüssig.
Hab grad nochmal nachgesehen: Die 2019er haben 12,5% - also doch sehr moderat

Re: Wagram

BeitragVerfasst: Mo 9. Aug 2021, 08:45
von EThC
...das heißt ja auch nicht, daß vom Löß generell keine schlanken Weine kommen können, ich hab selber schon genügend schöne, frische Sachen vom Lößboden im Glas gehabt. Aber "von selber" scheinen die Weine von solchen Böden dann doch mehr in die Breite zu gehen; tendenziell sind für frischere Stile kargere Böden besser geeignet, so jedenfalls mein genereller Eindruck.
Aber die Winzer haben ja auch einen entsprechenden Gestaltungsraum, den man so oder so nutzen kann.

Re: Wagram

BeitragVerfasst: Mi 1. Sep 2021, 22:54
von PSI
Ich habe gerade den Grünen Veltliner Ried Brunnthal (2019) von Kolkmann im Glas. Ein Weinhändler um die Ecke hat ihn mir empfohlen, da er derzeit voll da sei und seiner Meinung nach so schmecke, wie ein GV zu schmecken habe.

Der Wein hat nach der Gärung drei Monate auf der Hefe gelegen und hat 13,5%. Direkt aus der frisch geöffneten Flasche überhaupt nicht wuchtig, im Nachhall dominiert ein kräutrig-bitterer Geschmack. Mit der Zeit verfliegt das mir etwas zu starke "Bitterl" weitestgehend sowohl im Glas, als auch in der Flasche. Kalt frisch, elegant und leicht, mit steigender Temperatur etwas schwerer/wuchtiger.
Kräftige Mineralik, sehr würzig mit feine Kräuternote und eine gut wahrnehmbare Apfelnote. Die typische Pfeffernote ist vorhanden sowie eine leicht rauchige Komponente. Kräftiger, wenn auch nicht zu wuchtig sondern mit elegantem Touch und langem Abgang.
Soweit mein Eindruck als Laie.

Muss wirklich sagen, dieser GV gefällt mir sehr! Jetzt super trinkbar und hält in meinen Augen "kleineren" Smaragden doch auf seine Art gut mit.