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Kremstal

Kamptal, Kremstal, Traisental, Weinviertel, Wagram, Thermenregion, Carnuntum
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austria_traveller

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Re: Kremstal

BeitragSo 5. Feb 2023, 18:37

Bernd Schulz hat geschrieben:Mich wundert es schon ein wenig, dass sich hier außer uns keiner für Proidl zu interessieren scheint

Das liegt mMn auch daran, dass für diejenigen die in der Gegend beiheimatet sind die Auswahl einfach zu groß ist. Da gibt es anderes vor der Türe - und dann Vielleicht auch etwas günstiger.
Ich persönlich habe nicht viele GVs in meinem Keller und wenn dann vom Huber aus'm Traisental, Leth & Hofstätter aus Spitz. Das war's. Ach ja - ein paar Federspiele vom Jamek dürften auch noch wo herumkugeln ;-)
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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EThC

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Re: Kremstal

BeitragMo 27. Feb 2023, 19:55

...heute war "muß-weg-Tag":

Bild
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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amateur des vins

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Re: Kremstal

BeitragMi 1. Mär 2023, 19:20

Über 2 Tage verfolgt:

Buchegger, Ried Moosburgerin 1ÖTW 2021 (13%)
          Riesling Reserve


Strohgelb, klar.
In der kraftvollen Nase reife gelbe Zitrusaromen, auch eine Spur Stein und Steinfrucht.
Am Gaumen zwar leicht cremig, aber mit wirklich frischer Säre. Dicht, aber kühl - dieser Wein ist wirklich recht "deutsch" in der Stilistik. Kräftige Adstringenz.
[+1d] Die Adstringenz hat sich weitestgehend gegeben. Das Aromenprofil ist heute deutlich komplexer: neben o.g. Aromen tolle, leicht gemüsige Würze, die entfernt an Staudensellerie und Fenchel erinnert¹.
Wirklich pikante Säure und nur dezente Cremigkeit ohne ausgeprägte Süße.

Das ist klasse!
Wie ich finde, auf Augenhöhe mit den unlängst probierten Prager-Rieslingen - für 2/3 des Preises.

__________
¹ Und zwar ohne jede auffällige Reduktion.
Besten Gruß, Karsten
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UlliB

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Re: Kremstal

BeitragDo 2. Mär 2023, 10:53

amateur des vins hat geschrieben:Buchegger, Ried Moosburgerin 1ÖTW 2021 (13%)
          Riesling Reserve


[...]
Wirklich pikante Säure und nur dezente Cremigkeit ohne ausgeprägte Süße.

Das ist klasse!
Wie ich finde, auf Augenhöhe mit den unlängst probierten Prager-Rieslingen - für 2/3 des Preises.

Von den Werten her ist die Säure für einen Riesling nicht auffällig hoch (7,3g/L), und ein wenig restsüß ist der Wein auch (5g/L). Vermutlich sind diese Werte durchaus ähnlich wie die der Prager-Rieslinge; zu denen findet man allerdings nirgendwo etwas. Die Bodenformationen, auf denen die Reben jeweils stehen, könnten allerdings unterschiedlicher kaum sein. Hat man davon etwas schmecken können?

Wie bist Du denn auf Buchegger gekommen? Der Betrieb scheint mir in Deutschland unter den ohnehin schon nicht sonderlich bekannten Erzeugern im Kremstal eher ein Unbekannter zu sein.

Gruß
Ulli
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amateur des vins

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Re: Kremstal

BeitragDo 2. Mär 2023, 11:29

UlliB hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Buchegger, Ried Moosburgerin 1ÖTW 2021 (13%)
          Riesling Reserve


[...]
Wirklich pikante Säure und nur dezente Cremigkeit ohne ausgeprägte Süße.

Das ist klasse!
Wie ich finde, auf Augenhöhe mit den unlängst probierten Prager-Rieslingen - für 2/3 des Preises.

Von den Werten her ist die Säure für einen Riesling nicht auffällig hoch (7,3g/L), und ein wenig restsüß ist der Wein auch (5g/L).
Lol, ausgerechnet zu diesem Wein hatte ich mal nicht nachgelesen, obwohl das Datenblatt auf der Homepage verlinkt ist. Die 5g RZ stehen zwar nicht in völligem Widerspruch zum Geschmeckten, aber überraschend sind sie allemal.

Das zeigt einmal mehr sehr schön, daß man nicht nur keine Punkte, sondern auch keine Analysedaten trinkt.
UlliB hat geschrieben:Vermutlich sind diese Werte durchaus ähnlich wie die der Prager-Rieslinge; zu denen findet man allerdings nirgendwo etwas. Die Bodenformationen, auf denen die Reben jeweils stehen, könnten allerdings unterschiedlicher kaum sein. Hat man davon etwas schmecken können?
Prager = lockerer Granit-Gneis, Buchegger = schotterdurchsetzter Löss.
Nein, ist mir nicht aufgefallen. Aber danke für das Ansprechen, ich hatte zuvor nicht darauf geachtet. Granit fällt mir manchmal auf, aber bei den Prager-Weinen nicht. Löss assoziiere ich eher mit wärmeren, üppigeren Aromen, und auch dieses Cliché trifft nicht zu - möglicherweise dominiert der Einfluß des Mikroklimas (Südost = weniger warm/sonnig, windexponiert = weniger feucht).

Robert Bodenstein hat mir übrigens freundlicherweise ein paar Daten mitgeteilt. Ich werde die demnächst einstellen; möglicherweise komme ich erst morgen dazu.
UlliB hat geschrieben:Wie bist Du denn auf Buchegger gekommen? Der Betrieb scheint mir in Deutschland unter den ohnehin schon nicht sonderlich bekannten Erzeugern im Kremstal eher ein Unbekannter zu sein.
War bei österreichischen Händlern im Sortiment, bei denen ich eh bestellte, und wanderte als Testballon-Beifang mit in die Kiste. Hier und da ein paar Fragmente aufgeschnappt, die Interesse weckten, u.a. auch hier im Forum. Genauer kann ich es Dir leider nicht mehr sagen.
Besten Gruß, Karsten
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UlliB

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Re: Kremstal

BeitragDo 2. Mär 2023, 11:45

Danke für deine schnelle Antwort.

amateur des vins hat geschrieben:Prager = lockerer Granit-Gneis, Buchegger = schotterdurchsetzter Löss.
Nein, ist mir nicht aufgefallen. Aber danke für das Ansprechen, ich hatte zuvor nicht darauf geachtet. Granit fällt mir manchmal auf, aber bei den Prager-Weinen nicht. Löss assoziiere ich eher mit wärmeren, üppigeren Aromen, und auch dieses Cliché trifft nicht zu - möglicherweise dominiert der Einfluß des Mikroklimas (Südost = weniger warm/sonnig, windexponiert = weniger feucht).

In Österreich wird meistens zwischen "Urgestein" (=Granit, Gneis, Paragneis u.ä.) und Sediment- bzw. Geschiebeböden (z.B. Löss, Lehm) unterschieden. Die geschmacklichen Auswirkungen auf den Wein können schon sehr deutlich sein, am meisten fällt das dort auf, wo ein Winzer Reben auf beiden Bodenarten hat. Im Anbaugebiet Kamptal gibt es tatsächlich beide Bodenarten, im Anbaugebiet Kremstal dominieren mit Ausnahme von ein paar Lagen im eigentlichen Flusstal und unmittelbar angrenzend an die Wachau Löss, Konglomerat und Lehm, in der Wachau aber Urgestein.

Weine vom Löss sind meistens etwas säureärmer als die vom Urgestein und wirken tatsächlich etwas weniger straff und üppiger. Ein wesentlicher Unterschied ist für mich, dass Weine vom Löss in der Regel auch sehr jung schon voll da sind, während die vom Urgestein häufiger einige Zeit brauchen.

Gruß
Ulli
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amateur des vins

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Re: Kremstal

BeitragSa 4. Mär 2023, 19:18

Gerade aufgeschraubt:

Nigl, Ried Hochäcker 1ÖTW 2020 (13%)
      Privat | Riesling


Blaßstrohgelb.
In der Nase etwas Steinobst und leicht, aber erkennbar schiefrig-rauchig.
Am Gaumen seidige Textur und sehr dicht. Zieht einem nicht vor Trockenheit die Schuhe aus, aber der RZ trägt nicht auf. Auch die nominell "nur" moderate Säure funktioniert sehr gut und verleiht schöne Frische. Etwas Grip kommt hinzu. Am besten gefällt mir aber die Schieferwürze, die am Gaumen deutlicher ist, Richtung Abgang eher noch ein bißchen intensiver wird und dann extrem lange nachhallt!

Eigenständiger und interessanter Wein. Gefällt mir gut!
Besten Gruß, Karsten
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Alba

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Re: Kremstal

BeitragSa 4. Mär 2023, 20:17

UlliB hat geschrieben:
Wie bist Du denn auf Buchegger gekommen? Der Betrieb scheint mir in Deutschland unter den ohnehin schon nicht sonderlich bekannten Erzeugern im Kremstal eher ein Unbekannter zu sein.

Gruß
Ulli


Hallo Ulli und Kremstal– Interessierte,
also das Weingut Buchegger ist in Ö definitiv kein Unbekannter, schon gar nicht im Kremstal, dort einer der führenden Betriebe, wird sein einiger Zeit von Silke Mayr geführt – gemeinsam mit ihrem eigenen Weingut. Nähere Info beispielsweise hier. https://www.vinaria.at/weinguide/weingu ... -buchegger

Kenne selber nicht so vieles von Buchegger, aber was ich bisher hatte war sehr schön und würde definitiv eine intensivere Beschäftigung verdienen. Gerade mit dem 21er könnte das recht spannend sein, hat sich ja schon rumgesprochen dass das nicht nur in der nahen Wachau GROSS ist. Die Beschreibung von Karsten klingt auch recht vielversprechend, und ja, auch das PGV ist im Kremstal recht interessant.

Gruß
Manfred
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amateur des vins

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Re: Kremstal

BeitragSa 4. Mär 2023, 21:31

Danke für den "Insider-Blick", Manfred. :)
Das würde mich auch sehr wundern, wenn ein Wein dieser Qualität komplett unter dem Radar liefe. Mir ist schon bewußt, daß die Moosburgerin eher Top of the Pops und vielleicht nicht repräsentativ ist, aber trotzdem...

Vielleicht ist es nur verzerrte Wahrnehmung, aber meine wüste Rumprobiererei scheint mir in die Richtung zu zeigen, daß im Mittel das Kremstal womöglich spannendere, charaktervollere Weine hervorbringen könnte, als ich sie aus dem Donautal vorgefunden habe. Ein paar Pfeile habe ich noch im Köcher... ;)
Besten Gruß, Karsten
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EThC

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Re: Kremstal

BeitragMo 6. Mär 2023, 18:25

...hat mich in 2019 ab Hof gerade mal neunneunzich gekostet:

Bild

:D
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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