Jetzt habe ich auch die offizielle Bestätigung von Armin Tement, der allerdings das Akronym tbS schlicht mit "titrierbarer Säure, angegeben in Gesamtsäure" übersetzt.
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
Erichs Wunsch entsprechend die VKN auch noch im passenden Thread:
Der zweite Ausreißer war: Tement: Ehrenhausen Korallenkalk 2019: Wunderbarer Sauvignon Blanc weit weg jedweder Klischees. Rauchig, kalkige Mineralität, die Frucht viel eher auf der zitrischen als exotischen Seite, lang und komplex, 92 Punkte.
Viele Grüße Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
Moselaner hat geschrieben:Erichs Wunsch entsprechend
...super, vielen Dank! Manchmal gehen meine Wünsche doch noch in Erfüllung!
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
Morillon Reserve "Kalkstein" 2019 12,5%Vol. Eine Sonderabfüllung für einen Händler, laut Rückenetikett nach der Spontangärung für 24 Monate im neutralen großen Holzfass auf der Feinhefe ausgebaut, unfiltriert abgefüllt. Entsprechend der Beschreibung ohne Neuholztöne, klarer Sortencharakter, Zitrusnoten, völlig trocken, wirkt kühl, kalkige Mineralität. Alles leise, unaufgeregt und kontrolliert, das Rückenetikett benutzt den Begriff "feingliedrig", ich finde das passt gut. Schöner Wein.
Sauvignon blanc Grassnitzberg 2017 12,5%Vol. Bei Tements SB aus der Riede Zieregg ist der Sortencharakter in manchen Jahren völlig verdeckt, beim Grassnitzberg passiert das nicht, und auch bei dem hier sind die Sortenaromen sofort da: Stachelbeere, etwas Grünes (zerriebene Blätter?), die Frucht wirkt sehr kühl und nicht exotisch; im Gaumen straff und klar, kein erkennbarer Holzeinfluss, mineralisch, alles sehr ruhig, harmonisch und außergewöhnlich elegant. Erstklassig.
Tement ist ein Erzeuger, bei dem ich ganz gute Chancen sehe, seine Weine bei einer Blindverkostung "herauszufischen". Der leise, kühle und elegante Stil ist zumindest bei den Weinen im oberen Segment durchgängig zu finden.
...schon ganz nett irgendwie, mehr aber auch nicht:
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
Er begleitete ungeplant ein thailändisches Hähnchen Kokosmilch/Erdnuss Gericht. Das hat gut gepasst. In der Nase haben wir Pfirsich, Apfel (Granny Smith?) aber auch Mandeln wahrgenommen. Trotz 12,0 Umdrehungen hinterließ er ein recht volles Mundgefühl. Hier kam noch etwas Pistazien hinzu. Vielleicht sind unsere Mandel und Pistazien Wahrnehmungen noch der Nachweihnachtszeit geschuldet? In 2021 hatte ich den Wein schon mal im Glas. Da hatte er mir nicht so gefallen. Er braucht wohl auch etwas Zeit. Hatte mal 13,20€ gekostet. 16/20 Punkte.
Gelber Muskateller Steinbach Fürst 2017 (Tement) 12,0%Vol. Die Riede "Steinbach Fürst" ist als 1 STK klassifiziert, gewissermaßen das steirische Prendant zur VDP.Erste Lage. Glasstopfen, wie bei Tement üblich. Helles Goldgelb, sieht noch jung aus, ist aber doch schon deutlich gereift, was vor allem an einer Verschiebung der Fruchtaromatik von den typischen, traubigen Muskatellernoten hin zu Orangenschale und Trockenfrüchten zu merken ist. Völlig trocken, für die Sorte ungewöhnlich intensive, etwas staubige Mineralik, straffer Abgang.
Für "Steinelutscher" wird der Wein noch eine ganze Weile etwas zu bieten haben. Wer aber nach Frucht sucht, sollte den Wein so langsam austrinken.
Sauvignon blanc Zieregg 2019 (Tement) 13,0%Vol. Blassgelb. Sortentypische Frucht, Stachelbeere und Kiwi, eher zurückhaltend, schon in der Nase erscheint kalkige Mineralik. Im Gaumen enorme Konzentration, knalltrocken, herb, zupackend; die Frucht ganz im Hintergrund, Säure und Mineralik bauen eine große Spannung auf. Trotz hoher Dichte sehr elegant und klar, facettenreich, kühl, lang. Grandios.
Ich hatte schon einige Zieregg SB im Glas, das ist für mich der bislang beste. Und wenn Lobenberg dazu schreibt "er gehört zu den großen Weißweinen der Welt", hat er damit zweifellos recht.