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Hallo Erich,

in Österreich war 2021 anders als in Deutschland kein Kaltjahr.

Tatsächlich sind in den meisten Jahren die klimatischen Verhältnisse in Deutschland und Österreich ähnlich, aber in 2020 und 2021 war das mal nicht der Fall, das Klima war da gewissermaßen "verdreht". In Österreich war das Wetter in 2020 so wie hier in 2021, und umgekehrt.

Tatsächlich ist 2021 in Österreich ein Jahr hoher Reife bei sehr gesundem Lesegut, aber mit einer Besonderheit: verhältnismäßig kühle Nächte im August und September haben die Säurewerte trotz hoher Reife erhalten und die Aromenbildung gefördert. Selbst aus dem Burgenland findet man Weißweine mit auffallend knackiger Säure, das ist da sonst eher selten zu bekommen.

Was die Steiermark betrifft, kriegen sich die Winzer vor Begeisterung über den Jahrgang gar nicht ein, manche reden schon vom besten Jahrgang aller Zeiten - wobei das jetzt nicht soo schwierig ist; ein quantitativ wie qualitiv relevanter Weinbau ist gerade in der Südsteiermark noch ziemlich jung. Ich hatte bislang noch keine 21er von dort im Glas, die Lagenweine erscheinen erst jetzt nach und nach, und gerade an denen bin ich interessiert.

Gruß
Ulli

UlliB hat geschrieben:Tatsächlich sind in den meisten Jahren die klimatischen Verhältnisse in Deutschland und Österreich ähnlich, aber in 2020 und 2021 war das mal nicht der Fall, das Klima war da gewissermaßen "verdreht". In Österreich war das Wetter in 2020 so wie hier in 2021, und umgekehrt.

...war mir so nicht bewußt, die Händler haben mir hier was Anderes erzählt. Mal schauen, wen ich im Mai vor Ort dazu mal ein bißchen befragen kann. Vielen Dank für die Klarstellung!

Folgendes hab ich dazu noch gefunden:

https://steiermark.wine/wein/steirische ... jahr-2021/

EThC hat geschrieben:Folgendes hab ich dazu noch gefunden:

https://steiermark.wine/wein/steirische ... jahr-2021/

Na, da steht's doch genau drin:

Hohe Temperaturen und ausreichend Feuchtigkeit ließen das Wachstum in den Weingärten im Juni nahezu explodieren. Die Blüte setzte zwar mit etwas Verspätung um dem 15. Juni ein, verlief aber rekordverdächtig rasch. Außerdem war der Monat Juni einer der zehn wärmsten Monate der 254-jährigen Messgeschichte. Auch der Juli 2021 präsentierte sich ähnlich (3. wärmster Juli der 254-jährigen Messgeschichte). [...]

Der September verlief meist trocken und sehr warm, [...]

Auch auf die hohe Reife wird mehrfach hingewiesen. Der späte Austrieb wegen des kalten Frühjahrs ist im Hinblick auf die Traubenreife im Ergebnis nicht relevant. Kein Kaltjahr, sondern im Sommer und Herbst das glatte Gegenteil davon...

Gruß
Ulli

Ist zwar nicht Südsteiermark (sondern Weinviertel), aber da der Vergleich 2020 vs 2021 hier und auch im Wachau-Thread gerade aktuell ist, sind die Daten meiner Wetterstation vielleicht ganz interessant - stehen in diesem Thread.

Allgemeiner war 2021 in Summe etwas kühler, aber auch mit weniger Gesamtniederschlag.

Grüße
Gerald

Sauvignon blanc Pössnitzberg 2019 (Erwin Sabathi) 13,0%Vol. Blassgelb. Die Nase ist von kalkiger Mineralik dominiert, wenig Frucht, daher ist der Sortencharakter verdeckt, zunächst ist kein Holz erkennbar. Im Gaumen erscheint die eher gelbe als grüne Frucht dann etwas deutlicher, Mirabelle, etwas Pfirsich; auch hier sehr mineralisch. Die Säure ist weich, ich dachte zunächst, die sollte schon etwas präsenter sein, aber sie passt ganz wundervoll zu dem ruhigen und völlig unaufgeregtem Fluss, in dem der Wein Vielschichtigkeit und Tiefgang zeigt. Langer Nachhall, und im fast leeren Glas erscheint dann doch etwas Holz in Form von gerösteten Haselnüssen. Exzellent.

Gruß
Ulli

Noch einmal Erwin Sabathi:

Chardonnay Pössnitzberger Kapelle 2019 13,0%Vol. Blasses Gelb. Feine Zitrusfrucht, etwas Kamille, Kiefernzapfen; Neuholz ist da, aber völlig unaufdringlich. Im Gaumen beeindruckt eine ziemlich perfekte Harmonie aller Komponenten, Frucht, Säure, Mineralik und Holz sind dicht verwoben, nichts sticht hervor. Lang. Wirkt noch sehr jung (Abfüllung im September '22 nach 36 Monaten in "kleinen Eichenholzfässern"), keinerlei Reifetöne.

Sehr fein, sehr schön - und leider auch sehr teuer. Wenn man allerdings sieht, was man inzwischen für qualitativ vergleichbare burgundische Burgunder hinblättern muss, passt's dann irgendwie doch

Gruß
Ulli

Sauvignon Blanc „Klassik” 2015 WOHLMUTH
Obwohl doch schon knappe 8 Jahre am Buckel, kommt dieser Sauv Blanc aus Kitzeck sehr saftig, aber mit viel Mineralik und auch Tropenfrüchten daher und passt allerbestens zu unserem frischen Spargel-Gericht!

Prost!
Hasi

Im Glas ein Wein Sauvignon blanc, der mir gefällt:

2017 Sauvignon Blanc "Jungfernhang" Peter Skoff Domäne Kranachberg

In der Nase Holunderblüten und dezente Kräuter. Da ist noch mehr, aber meine Nase samt angeschlossenen Gehirn können die Noten nicht einordnen. Am Gaumen wieder Holunderblüten, weiße Johannisbeeren, gelbe Kiwi. Der Wein wird schon stark von der Frucht dominiert. Das aber stimmig und gekonnt. Mit Struktur. Ohne Stachelbeernoten. Intensiv und durchaus lang, trotz der 12,5% Alkohol.
Wirkt noch ganz jung. Das ist schon ein Wein für Fruchtliebhaber. Bekennende "Steinlutscher" werden sich eher mit diesem Getränk schwer tun. Aber die trinken ja auch nicht klassischen Sauvignon Blanc in der Regel. Bei mir ist der gerade so auf der Kante genäht. Etwas mehr Frucht und dann wäre das Vergnügen vorüber.

89 Punkte. Kostet bei neunweine im Angebot um die 11 Euro.

Gruß

Ralf

Eigentlich nur Beifang, um gerade eben über den Mindestbestellwert für einen Gutschein zu kommen:

Polz, Grauer Burgunder 2020

Die Robe (hell)goldgelb; schon etwas satter.
In der Nase reife Birne (grün, nicht gelb) und etwas Marzipan (ich gestehe: hier habe ich auf der Homepage gespickt; paßt aber). Fast "stählern-frisch", allerdings im großen Holz ausgebaut -dieses ist wirklich sehr dezent.
Am Gaumen eine Säure, die so pikant ist, daß ich gerade bei Grauburgunder an gut gemachte Aufsäuerung denke. Vielleicht aber auch nur Malo unterbunden? Darüber gibt die Homepage leider keine Auskunft; in der Expertise werden 6,3 Säure bei 2,,6 RZ genannt. Darunter zarte Cremigkeit; paßt scho' halbwegs.

Kein Wein, den ich nachkaufen oder mir hinlegen würde, aber auch sicher alles andere als ein Ausfall.

...die Pyrazine sind anscheinend komplett abgebaut: