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Weststeiermark, Südoststeiermark, Südsteiermark
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Re: Schilcher

Sa 10. Apr 2021, 20:19

UlliB hat geschrieben:…der hat doch tatsächlich 2,6 Gramm Restzucker, das ist für jemanden mit Restzucker-Psychose natürlich schon reichlich viel.
Restzucker-Psychose, aha, so ist das also rübergekommen…
Ganz so schlimm ist es nicht. Aber vielleicht hab ich doch was von meinem Vater geerbt, der im Familienkreis zuweilen Essig-Sepp genannt wurde :-)

Vielen Dank für den Tipp!
Oswald

Re: Schilcher

Sa 10. Apr 2021, 21:44

UlliB hat geschrieben:der hat doch tatsächlich 2,6 Gramm Restzucker, das ist für jemanden mit Restzucker-Psychose natürlich schon reichlich viel. Im Gegenzug ziehen dafür die fast 8 Gramm Säure dem nicht so säuretoleranten Zeitgenossen förmlich die Schuhe aus.

OsCor hat geschrieben:Restzucker-Psychose, aha, so ist das also rübergekommen…
Ganz so schlimm ist es nicht. Aber vielleicht hab ich doch was von meinem Vater geerbt, der im Familienkreis zuweilen Essig-Sepp genannt wurde :-)

...ich würde vor allem nicht isoliert auf den RZ schauen, die Kombination mit dem Säuregehalt sagt da deutlich mehr aus! Ein Wein mit 7 g/l RZ und 9 g/l Säure wird einem vermutlich erheblich frischer vorkommen als einer mit 3 g/l RZ und 3 g/l Säure. Und dann funkt der Extrakt auch noch mit rein...

Re: Schilcher

So 11. Apr 2021, 08:43

Soweit bin ich schon eine ganze Weile. Da ich mich vorwiegend mit Winzern und WGs aus der Umgegend beschäftige, habe ich Paarungen mit 3 g Säure oder 7 g RZ und 9 g Säure noch nicht einmal ansatzweise erlebt. Aber 5,x g RZ bei 5,y g Säure bzw. Säure zu Restzucker ca. 1:1 ist bei den Genossenschaften tatsächlich eher Regel als Ausnahme - wobei sich die Selbstvermarkter mit ihren Werten manchmal schon auch „diskret” zurückhalten und sie nur zögernd herausrücken. Klar werden bezüglich des Geschmacks eines Weines durchaus auch Fehlinterpretationen aus den Laborwerten abgeleitet; auf den Extrakt hast du ja hingewiesen.
Was bleibt, ist, dass ich ab bestimmten RZ-Mengen oder viel Extrakt einen gewissen Widerwillen entwickle.

Ob jetzt der Schilcher für mich ein Allheilmittel darstellt, weiß ich noch nicht: Irgendwo habe ich gelesen, dass eine typische, ja dominierende Note Cassis sei, das wäre für mich dann wieder ein Killerkriterium, also ein No-Go.

Vielleicht werde ich das Schilcher-Osterpaket von Langmann bestellen. Dann bin ich ein Stück weiter.

Gruß
Oswald

Re: Schilcher

So 11. Apr 2021, 09:53

OsCor hat geschrieben: Irgendwo habe ich gelesen, dass eine typische, ja dominierende Note Cassis sei, das wäre für mich dann wieder ein Killerkriterium, also ein No-Go.

Mit der Wahrnehmung von Fruchteindruck ist das so eine Sache, ich habe da eher an Grapefruit gedacht, aber Cassis kann vielleicht auch sein...

Wenn Du Schilcher gar nicht kennst, würde ich jedernfalls nicht gleich 6 Flaschen kaufen und dafür auch noch saftig Transportkosten abdrücken. Der Blaue Wildbacher hat schon eine sehr eigenwillige Aromatik, da ist neben der Frucht immer etwas grün-krautiges, was mich an frisch zerriebene Blätter erinnert. Beim Rosé geht das für mich problemlos, aber wenn die Sorte wie ein Rotwein vinifiziert wird (was da immer häufiger geschieht), wird's schon grenzwertig.

Vielleicht besorgst Du dir besser erstmal eine Einzelflasche und schaust, ob Du mit damit überhaupt klarkommst.

Ich habe kurz gegoogelt: neunweine.de hat den "Stainz" 2020 von Langmann, für 8,89 €. Die liefern ab 39 € frei Haus, und vermutlich findest Du dort noch ein paar Sachen, bei denen Du dich auf sichererem Grund bewegst.

Gruß
Ulli

Re: Schilcher

So 11. Apr 2021, 10:04

Das dominierende Aroma eines "traditionellen", derben Schilchers würde ich eher wie unreifen Cabernet beschreiben, für mich am ehsten mit Holunderblättern zu vergleichen. Dazu eine sehr kräftige Säure. Heute sind viele Schilcher aber (leider?) eher "weichgespült", was sie für den Durchschnittskonsumenten sicher attraktiver macht, aber halt auch ein bisschen an Identität verliert. Ein recht bekannter Produzent stand ja vor einigen Jahren vor Gericht, da er seinem Schilcher Johannisbeermark zugesetzt haben soll ...

Grüße
Gerald

Re: Schilcher

Mo 12. Apr 2021, 09:24

Ein alter Fußballkamerad, der aus 7 ha sehr guten Wein produziert, stammt aus der Steiermark. Seine Schwester wohnt mitten im Schilcherland und wenn er sie im Mai besucht, bringt er für sich wieder eine Ladung Schilcher mit. Davon werde ich sicher eine oder zwei Flaschen probieren können. Dass mir das nicht früher eingefallen ist… eine Mail und schon war die Sache geritzt :-) Da er wirklich gute Weine macht (hat bei Bernhard Huber gelernt), ist die Tatsache, dass er für den Hausgebrauch immer Schilcher parat hat (bis halt jetzt aus Pandemie-Gründen), wohl nicht nur heimatlichen Gefühlen zuzuschreiben.
Wenn ich dann meine grundsätzliche Affinität geklärt habe, kann ich im positiven Fall immer noch auf Beutezug gehen.

Gruß
Oswald

Re: Schilcher

Mo 12. Apr 2021, 09:42

Hallo Oswald,

ein paar Infos zu Schilcher / Wildbacher haben sich auch noch hier versteckt.
https://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=97&t=1913

Re: Schilcher

Mo 12. Apr 2021, 10:05

Danke, Ralf, den Faden hatte ich tatsächlich auch gelesen - und wegen seiner humoristischen Seite im Kopf behalten :-)

Gruß
Oswald.

Re: Schilcher

So 20. Jun 2021, 22:07

Der perfekte Sommer-Schäumer für den figurbewussten Mann:

Reiterer, ZERO Schilcher Rosé Frizzante

In der Flasche vergoren, unfiltriert mit der Feinhefe, ohne Schwefelzusatz und ohne Dosage abgefüllt.

Lachsrot mit feinem Prickeln, Geschmack hauptsächlich nach frischer Himbeere und etwas Erdbeere, erdig, mineralisch, schöne Säure.

Da kann man nicht meckern. Das könnte für mich das Erfrischungsgetränk auf der Terrasse in diesem Sommer werden.

VG, Nora

Re: Schilcher

Mo 21. Jun 2021, 08:12

Sommergetränk? Ich weiß nicht. Dazu bräuchte es die entsprechenden Temperaturen. Bei laufend über 30° auch noch um 20 Uhr kann ich mich allenfalls zu einer - dünnen - Schorle aufraffen.

Gruß
Oswald
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