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Die Winzerei - Harald Pairits

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
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Re: Die Winzerei - Harald Pairits

BeitragSo 17. Jul 2022, 20:42

...jetzt hatten wir auch den 21er Sommerwein im Glas:

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Erich

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Re: Die Winzerei - Harald Pairits

BeitragDi 19. Jul 2022, 13:06

Gestern haben wir noch einen „After work-Ausflug“ an den Wörthsee gemacht und zur vor Ort gekauften Pizza ein Weinchen mitgenommen. Rot wollte ich nicht aufgrund der Temperaturen, also mußte was Weißes her, das letztlich mit Tomaten, den „Napoli“-Fischchen als auch mit Rucola zurechtkommt. Die begrenzte Auswahl des Zweitkellers führte dann schon wieder zu einer Kreation der burgenländischen Winzerei.

Dies ist übrigens eines der Weinchen, welche mir vom Winzer bei meinem Besuch vor Ort freundlicherweise „on top“ zum Probieren mitgegeben wurden. Es war auch einer dabei, von dem Hr. Pairits mir sagte, daß er eigentlich nicht so richtig zufrieden damit ist, nach meiner Erinnerung müßte es dieser hier gewesen sein, 100 %ig weiß ich’s aber nicht mehr, war’s vielleicht doch der weiße 13er Leithaberg DAC? Mal sehen, ob wir hier einen Pferdefuß finden:

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amateur des vins

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Re: Die Winzerei - Harald Pairits

BeitragMi 27. Jul 2022, 21:41

Na das hat ja hier Ausmaße angenommen... Da habe ich dann doch glatt auch einmal quer durch's Sortiment bestellt. Geht ja nicht an, diese Lobhudeleien ohne eigenen Plan hinzunehmen. :ugeek: :mrgreen:

Zunächst einmal: Die Homepage hat wirklich Verbesserungspotential! :twisted: Der direkte Kontakt mit Harald Pairits aber eher nicht: superschnell, superfreundlich, vertrauensvoll (Paket war quasi instantan unterwegs, noch ehe die Vorkasse ankam) - vorbildlich und sehr sympathisch!

Den Anfang machte hier der

Die Winzerei, Salvatore 2018
Ringhofer/Pairits  BF Steingraben


Die Robe Purpurrot, mitteldicht(+), ganz leicht trüb.
Leicht gekühlt relativ dezente, aber typische Nase: vorwiegend Brombeere, im Hintergrund angedeutet Walderdbeeren, im Vordergrund blitzt hin und wieder eine Schattenmorelle durch. Zurückhaltend ausgebaut. Zart angedeutet ätherisch, irgendwo zwischen dunklem Eukalyptus und Garrigue.
Am Gaumen mittlerer Körper, frische Säure, mäßige feinkörnige Adstringenz. Die Frucht recht zurückhaltend und deutlich von der Säure geprägt; erinnert jetzt mehr an Sauerkirsche und rote Johannisbeere.
So gekühlt, wirkt er ein bißchen knöchern, da fehlt ihm doch die Substanz, Etwas wärmer (geschätzt ~16°C) ist das ein bißchen besser. Allerdings bekommt er dann im Abgang auch eine leicht metallische Note. Das Optimum ist schmal.

Ich war ja bereit, den Wein verbal zu zerreißen. :twisted: Die wenigsten der Budget-Empfehlungen hier konnten mich bisher vom Hocker reißen. Das kann dieser Salvatore auch nicht, dafür bietet er doch nicht genug Tiefe und ist letztlich zu simpel. Aber das ist tatsächlich ziemlich viel stimmiger Wein für's kleine Geld. So darf's weitergehen!
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amateur des vins

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Re: Die Winzerei - Harald Pairits

BeitragDo 28. Jul 2022, 19:32

Die Versandkosten sind pauschal für 12 Flaschen. Also bestellt man 12 Flaschen. Ich habe 12 Flaschen bestellt. Und erst eine verkostet; heute die zweite. Das wird also noch eine Weile andauern. Das habt ihr jetzt davon. :twisted:

Die Winzerei, Chardonnay 2017 Obere Satz
Ringhofer/Pairits


Fahlgelb.
Auch hier wieder die dezente Nase: kaum Frucht, vielleicht etwas weißer Pfirsich und reife Ananas. Wohldosiertes Holz.
Am Gaumen nicht ganz trocken (trotz 14 Umdrehungen!), aber das ist nicht allzu störend. Der Alkohol ist auch nicht völlig eingebunden oder versteckt, sondern leicht wärmend/scharf/bitter.

Hmm, möglicherweise entspricht das ja dem Burgenland-Stil? Mir ist das jedoch etwas zu plump und mächtig: finesse in absentia. Nicht mißverstehen: für geradeeinmal 7 Ocken ist das immernoch ein ordentlicher Wein. Er entspricht halt nur nicht meinem Beuteschema.

Mein Bild von dem Wein unterscheidet sich von Bernds (und Erichs) signifikant: "zurückhaltende Frucht", "körperreich und ziemlich kraftvoll" - da stimme ich überein. Über die "harmonische Säure" könnte man diskutieren. Aber "trockene Anmutung", "sehr lang" und "gut eingebundene 14 Volt"? Sehe ich anders. Und wenn ich auch selber nicht punkte, verfolge ich doch Bernds eher strenge Bepunktung und wundere mich über die gezückten 90.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Die Winzerei - Harald Pairits

BeitragDo 28. Jul 2022, 19:46

amateur des vins hat geschrieben:Mein Bild von dem Wein unterscheidet sich von Bernds (und Erichs) signifikant
...happich bisher nur vor Ort probiert und noch gar keine VKN eingestellt... :o
Viele Grüße
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amateur des vins

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Re: Die Winzerei - Harald Pairits

BeitragDo 28. Jul 2022, 20:55

EThC hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Mein Bild von dem Wein unterscheidet sich von Bernds (und Erichs) signifikant
...happich bisher nur vor Ort probiert und noch gar keine VKN eingestellt... :o

EThC hat geschrieben:
Bernd Schulz hat geschrieben:SO lasse ich mir für mich bezahlbaren Schardonäh durchaus gefallen
...ich hatte letztlich den gleichen Gedanken, wobei guter Chardo bei mir in der Regel eher deutlich teurer ist und / oder aus gänzlich anderen Ecken kommt (Burgund, Jura...) und insbesondere die Chardonnays < 10 Euronen eher das ABC-Statement bei mir fördern. Aber dieser 7 Euronen-Chardo ist tatsächlich alles andere als ABC...
Wie kommt's? :?
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Re: Die Winzerei - Harald Pairits

BeitragDo 28. Jul 2022, 21:10

amateur des vins hat geschrieben:Wie kommt's? :?
...wo siehst Du den Widerspruch?
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Re: Die Winzerei - Harald Pairits

BeitragDo 28. Jul 2022, 21:34

EThC hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Wie kommt's? :?
...wo siehst Du den Widerspruch?
Da Du eine edit: affirmative Aussage darüber getroffen hast, was oder wie der Wein ist oder nicht ist, nahm ich an, Du würdest ihn kennen. Für mich wäre das jedenfalls Voraussetzung.
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Re: Die Winzerei - Harald Pairits

BeitragDo 28. Jul 2022, 21:52

amateur des vins hat geschrieben:Da Du eine edit: affirmative Aussage darüber getroffen hast, was oder wie der Wein ist oder nicht ist, nahm ich an, Du würdest ihn kennen. Für mich wäre das jedenfalls Voraussetzung.
...natürlich kenne ich ihn, hab ihn ja vor Ort probiert und daraufhin einige Flaschen mitgenommen. Es existiert aber bis dato keine detaillierte VKN von mir, sondern lediglich eine allgemeine Einschätzung dazu. Und ja: in Anbetracht des Preises ist das aus meiner Sicht ein recht außergewöhnliches Getränk in seiner Klasse, bei dem ich auch keine "ja, aber-Gedanken" hatte...
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz

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Re: Die Winzerei - Harald Pairits

BeitragDo 28. Jul 2022, 22:36

amateur des vins hat geschrieben:Mein Bild von dem Wein unterscheidet sich von Bernds (und Erichs) signifikant: "zurückhaltende Frucht", "körperreich und ziemlich kraftvoll" - da stimme ich überein. Über die "harmonische Säure" könnte man diskutieren. Aber "trockene Anmutung", "sehr lang" und "gut eingebundene 14 Volt"? Sehe ich anders. Und wenn ich auch selber nicht punkte, verfolge ich doch Bernds eher strenge Bepunktung und wundere mich über die gezückten 90.


Ich habe mittlerweile drei oder vier Flaschen von diesem Chardonnay getrunken und bleibe auf jeden Fall bei meinen 90 Punkten, da mich der Wein jedes Mal ziemlich begeistert hat.

Karsten, ich denke, wir haben einfach einen grundsätzlich unterschiedlichen Geschmack. Ich bin über Jahrzehnte mit deutschen Weißweinen "groß geworden"; französische Weiße (auch und gerade solche aus dem Burgund) haben mich immer nur am Rande interessiert. Zudem kann ich mit der Sorte Chardonnay erst einmal nicht so viel anfangen (weniger als mit Weißburgunder oder Grauburgunder! :oops: ), was abermals auch für durchaus teurere Exemplare aus dem Burgund gilt, soweit ich sie überhaupt kenne. Zu den weltweit besten/teuersten trockenen Weißweinen habe ich daher eigentlich gar kein richtiges Verhältnis; insofern trinke ich den Chardonnay von Harald Pairits letztlich mit weit banausischerer Zunge als du. Und auf diese meine banausische Zunge wirkt der Wein im Rahmen der mir bekannten nichtburgundischen Chardonnays schon ausnahmemäßig extraktreich, lang - und eben sehr gut.

Jedenfalls möchte ich hier keineswegs einen (mir persönlich unbekannten) Winzer aus qualitätsfremden Gründen hypen. Hoffentlich glaubst du mir das!

Wir tummeln uns einfach weitgehend in ganz unterschiedlichen Gefilden.....

Herzliche Grüße

Bernd
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