Kürzlich als "Beifang" bei einer Bestellung mitgekauft und ohne allzu viel Erwartungen geöffnet, war das Ergebnis recht erfreulich:
Blaufränkisch Donauschotter 2019 (Andreas Unger, Halbturn) 13,5%Vol. Sehr dunkles Purpurrot. Intensive Nase nach dunklen Früchten, Brombeere und Schwarzkirsche, am Gaumen dicht, das Tannin feinkörnig, frische, aber zur Frucht passende Säure, sehr langer Nachklang auf dunkler Kirsche.
So weit, so schön. Der positive Gesamteindruck wird leider durch den Holzeinsatz etwas getrübt: der ist zwar dezent, aber was da an Vanille- und Röstaromen erscheint, wirkt irgendwie billig und aufgesetzt, fast künstlich. Hier stützt das Holz nicht die Frucht, sondern beschädigt sie eher.
Klar, bei einem Verkaufspreis von 9 Euro ab Händler kann sich der Winzer kaum Barriques von Francois Frères leisten
Ob der Wein nun überhaupt im Neuholz gelegen hat oder aber mit Eichenspänen behandelt wurde, bleibt auch auf der Website des Winzers unklar, aber wie auch immer: hier wäre es besser gewesen, auf einen Neuholzeinsatz komplett zu verzichten. Die Grundsubstanz ist nämlich erkennbar ganz ausgezeichnet.
Gruß
Ulli