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Weingut Uwe Schiefer

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
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BerlinKitchen

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Weingut Uwe Schiefer

BeitragDo 20. Jun 2013, 10:35

"Viele Winzer können vieles, viele Winzer können nur eines, viele Winzer wollen alles können, viele Winzer können alles - und das nur halb. Uwe Schiefer kann viel. Aber vor allem kann er Blaufränkisch. Das ist sein Ding, diese Traube versteht er, als wäre sie sein Lebensmensch. Uwe Schiefer kann Blaufränkisch besser, als alle anderen österreichischen Winzer." Manfred Klimek/WELT


Das erlebt man auch nicht alle Tage, daß einem der Winzer persönlich zu Hause besucht um seine Weine zu präsentieren, aber so geschehen gestern Mittag. Der österr. Winzer Uwe Schiefer und Matthian Dathan als "Stadtführer" kamen zu einem Umtrunk bei mir vorbei.

"Uwe Schiefer, der inzwischen rund dreizehn Hektar Weingärten bearbeitet, arbeitet mit der grundsätzlichen Philosophie »less is more«, und zwar sowohl im Weingarten als auch im Keller. Uwe Schiefer investiert ständig in die Erweiterung seiner Rebfläche - allerdings ausschließlich in den Blaufränkisch und in die einst österreichweit bekannte Lage Eisenberg. Dieses tonig-lehmige Terroir mit hohem Eisenanteil erlaubt es dem Winzer, sehr charaktervolle, feurige Rotweine zu erzeugen. Schiefer setzt auf möglichst naturnahen Weinbau, Spritzmittel kommen nur schonend zum Einsatz. Der ambitionierte Winzer rekultiviert uralte Steillagen, wo keine Bewässerung möglich ist, experimentiert mit Blaufränkisch-Selektionen und verschiedenen Unterlagen sowie neuen Erziehungsformen. Schiefer verarbeitet sein Lesegut sehr schonend, verwendet keinerlei Enzyme, Gärhefen oder sonstige Hilfsmittel, es gibt keine Filtration und auch keine Schönung. Er arbeitet daran, den speziellen Bodencharakter optimal in seinen Weinen auszudrücken. Die Lagenweine wie »Szapary« und »Reihburg« werden niemals durch Aufzuckerung und schon gar nicht mit dem Konzentrator verbessert, sondern ohne Hilfsmittel erzeugt, um das Terroir und den eigenständigen Charakter des Blaufränkisch vom Eisenberg herauszustreichen" Falstaff

Ich bin seit Jahren ein großer Fan von seinen Weinen, sie zeigen immer Charakter, Biss, Mineralität und Frische&Feinheit. Weine die einen fordern. Und ganz besonders großen Respekt habe ich vor der Tatsache, daß Uwe Schiefer sein Weingut aus dem Nichts aus dem Boden gestampft hat. Kein Vater&Urgroßvater, die seit Jahrzehnten das Weingut vorher aufgebaut haben........vergleichbar mit Daniel Wagner vom Weingut Wagner-Stempel in Rheinhessen.

Ehrlich, ich hab erst gedacht, "Oh je, 35 C und dann Rotweine. Keine gute Idee, das". Es verlief aber überraschenderweise alles ganz anders, die Weine haben trotz der Hitze richtig Spaß gemacht.
Das spricht für die Weine bzw. für ihre Frische&Feinheit.

http://www.weinbau-schiefer.at

Händler: http://www.weinladen.com/


2011 Weißer Schiefer S
"Uwe Schiefer ließ auf bestimmten Lagen die gesündesten Trauben (80 % Welschriesling, 10% Pinot Blanc und 10 % Grüner Veltliner) drei Wochen länger reifen und so auf natürliche Weise dehydrieren und konzentrieren. Sie wurden dann sorgfältig von Hand gelesen und in gebrauchten 300-Liter-Fässern auf von Hand abgebeerten Traubenschalen spontan vergoren. Anschließend reifte der Wein bis zur Assemblage über 10 Monate auf der Vollhefe und wurde dann ohne Filtration und Schönung auf Flasche gefüllt."

Keine Frage, ein echter Charakterwein. Unbedingt dekantieren! Cremig schmelzig am Gaumen (13%) mit einer ungemein dichten Frucht von Birne&Quitte und dazu eine subtile Würze. Perfekter Gastronomie-Wein.
90-91/100


2011 Blaufränkisch
"Uwe Schiefer und Blaufränkisch. Kein anderer Winzer Österreichs hat der Rebsorte ein derart eigenständiges Profil verpaßt wie er." Martin Kössler

Hier haben wir den Einstiegswein, der ehemalige "Eisenberg", sozusagen der Blaufränkisch für jeden Tag. Aber was für eine Qualität für einen Einstiegswein. Purer Blaufränkisch. Eine großartige Mischung aus Mineralität&Frucht&Kraft incl. einer imposanten Struktur für einen Einstiegswein. Unbedingte Kaufempfehlung (unter 15 Euro).
Mehr Info: http://www.captaincork.com/Weine/der-ei ... kisch-2011
91-92/100


???? Blaufränkisch "Pala"
»Pala« ist ungarisch für Schiefer. 1950 auf ungarischer Seite gepflanzt, auf österreichischer Seite vinifiziert, das bedeutet “EU-Tafelwein”. Ein Tick mehr Feinheit und ein Tick mehr Frucht als der Vorgänger.


2011 Blaufränkisch "Szapary"
Blaufränkisch »Szapary«, benannt nach der gleichnamigen Lage. Es werden 6.000 Flaschen produziert.
Mit 415m der höchste Weinberg.
Im Moment noch ein bißchen zurückhaltend. Engmaschige Textur mit einer guten Säure. Balsamisch, exotische Gewürze, Kirsche und eine verdammt gute Struktur.
93/100


Bild


2009 Blaufränkisch "Reihburg"
"Reihburg", einer der großen Rotweine Österreichs. Das Bukett haut einen schon um, absolut betörend. Man will erstmal gar nicht trinken, so geil ist das. Mega-elegante Textur, perfekt eingebundene Tannine, präsente Mineralik, schwarze Früchte, Frische&Feinheit und eine irre Länge&Tiefe. 60€ sind kein Pappenstiel, aber "Reihburg" ist eine sichere Anlage und dafür laß ich Bordeaux gerne links liegen. Großes Kino!
95-96/100


Grüße aus Berlin,
Martin Zwick
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
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Michl

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Re: Weingut Uwe Schiefer

BeitragDi 24. Mai 2016, 18:22

War 2011 nicht das Jahr, in dem kein Eisenberg produziert werden durfte? Also Eisenberg im einfachen Blaufränkisch? Kann mich nicht mehr genau erinnern... auf jeden Fall ist das ganz mein Fall, auch wenn die Punkte das nicht wiederspiegeln:

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Viele Grüße

Michl
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Gaston

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Re: Weingut Uwe Schiefer

BeitragSo 21. Aug 2016, 20:33

Meine erste Begegnung mit diesem ja offenbar nicht ganz unprominenten Winzer:

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Mir gefällt das genauso wie meinem Vorredner richtig gut, schlank, kühl, straff, ein wenig streng, aber sehr animierend und frisch. Vor allem glaube ich, dass da in Zukunft noch mehr geht. Warum es aber "objektiv nicht mehr als 86-87 P. sind", leuchtet mir nicht ein, vor allem stolpere ich über das Wörtchen objektiv. Ich vergebe guten Gewissens 89 P. :D
Beste Grüße
Gaston
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m_arcon

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Re: Weingut Uwe Schiefer

BeitragSa 8. Okt 2016, 11:40

Hallo zusammen,

hat hier jemand in letzter Zeit zufällig Schiefers Reihburg aus 2004 oder anderen, etwas älteren Jahrgängen getrunken? Wäre über Infos dankbar.

Viele Grüße
Marc
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Michl

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Re: Weingut Uwe Schiefer

BeitragSa 8. Okt 2016, 19:09

Gaston hat geschrieben:Warum es aber "objektiv nicht mehr als 86-87 P. sind", leuchtet mir nicht ein, vor allem stolpere ich über das Wörtchen objektiv.


Sorry, Gaston, lese deinen Beitrag erst gerade... Ich setze "objektiv" eigentlich ganz bewusst in Anführungszeichen, weil es natürlich nichts Objektives beim Weinbesprechen gibt. Mancmal habe ich jedoch den Eindruck, dass mir "subjektiv" ein Wein besonders gefällt oder missfällt, er aber dann "objektiv" doch anders zu sehen ist. Vielleicht geht dir das manchmal auch so. Bitte nicht zu ernst nehmen, mach ich auch nicht ;)
Viele Grüße

Michl
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m_arcon

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Re: Weingut Uwe Schiefer

BeitragMi 12. Okt 2016, 17:57

Einen Beitrag zur aktuellen Lage des Weingut Schiefer habe ich heute zufällig gefunden. Für alle die es interessiert.

https://just-taste.com/wir-fuer-schiefer

Viele Grüße
Marc
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Tackleberry

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Re: Weingut Uwe Schiefer

BeitragDi 18. Apr 2017, 16:17

Michl hat geschrieben:War 2011 nicht das Jahr, in dem kein Eisenberg produziert werden durfte? Also Eisenberg im einfachen Blaufränkisch? Kann mich nicht mehr genau erinnern... auf jeden Fall ist das ganz mein Fall, auch wenn die Punkte das nicht wiederspiegeln:

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Hatte den selben Wein aus 2011 am Wochenende im Glas. Gleicher Eindruck, jedoch waren bei mir salzige Noten im Abgang mit dabei. Definitiv auch mein Wein!

Würde dem Wein am ersten Tag 89 Punkte, am Zweiten mit mehr Belüftung auch 90 Punkte überreichen.
Super Einstiegsdroge! ;)
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Zürcher

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Re: Weingut Uwe Schiefer

BeitragDo 18. Mai 2017, 18:06

Hallo Forum,

Etwas geschockt hab ich mir für heute den

Schiefer Reihburg 2006

raufgeholt. Hoffentlich kein Leichenschmaus!? (Siehe Neusiedler Hügelland thread)

Der Zapfen zerbröselte, aber ich kriegte die zweite Hälfte sauber raus. Ein erster Tropfen ins Glas, Farbe nach wie vor dunkles Rubinrot, undurchdringlich, keine orangen Reflexe. In der Nase jugendlich, Kirschfrucht, parfümiert. Riecht irgendwie sehr elegant und vieversprechend. Gegen das Dekantieren entschieden, da schön präsent. Am Gaumen nach wie vor die Säure, die ich am BF als guten Essensbegleiter mag. Rote Kirschfrucht, gepaart mit würzigen Komponenten ergeben ein rundes Bild, welches lange anhält. Den Trinkfluss ist wie bei vielen BF gross, angesichts des Preises muss ich mich ein wenig zügeln.

Ich glaube, dass ich ihn heute besser bewerten würde wie zuvor. So in etwa 93-94 Punkte.

Hab noch eine Flasche im Keller, Eile ist aber nicht angesagt.

Morgen kommt der Velich dran, Neckenmarkt, Alte Reben, 2007.

Grüsse aus Adliswil,
Sacha
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Timo09

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Re: Weingut Uwe Schiefer

BeitragFr 1. Sep 2017, 22:28

Hab den Uwe Schiefer
Blaufränkisch Szapary 2011

in den letzten Monaten zwei mal im Glas bzw. in der Flasche gehabt:

3.02.2017:
Relativ dunkle Farbe, kirschrot, violett, aber insgesamt doch durchsichtig.
Die Nase wandelt sich ständig, trotz zwei Stunden dekantieren. Am Anfang süßlich, undefiniert, fruchtig. Dann kommt eine starke Rauchnote hervor. Schließlich pendelt er sich irgendwo in der Mitte ein. Geräucherte Brombeeren, helle Kirsche, viel Ribisel. Auch etwas gerösteter Kaffee vom Holz. Im Hintergrund extrem würzig. Zeigt Tiefe und Kühle bei gleichzeitiger Kraft.
Weich im Antrunk, zieht die Säure den Wein in die Länge. Feine, doch deutliche Gerbstoffe, welche jedoch fast süßlich wirken. Das Aromenprofil harmoniert sehr gut mit der Nase, wirkt beisammen und fast schon fertig.

Ist komplex und eigenständig, macht Spaß. Kann aber noch reifen und evtl noch besser werden.
Heute 90-91p+

01.09.2017:

Braucht immer noch viel Luft, wirkt dann aber wie die perfekte Mischung aus Pinot Noir und Syrah. Bewahrt jedoch seine Eigenständigkeit mit der jetzt besser eingebundenen Rauchnote und eindeutigem Pfefferaroma. Zeigt seine Frische bei gleichzeitig minimal rauer Struktur und viel fruchtigem Druck. Kalkige Mineralität und ein sehr langer, frischer Abgang.

Zeigt die Aromatik und alle Vorzüge vom letzten Mal und doch ist er anders, weil alles noch besser zusammen passt!

Heute 92p, ich weiß nicht ob er noch besser wird, aber er macht jetzt gerade unerhöhrt viel Spaß.
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Michl

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Re: Weingut Uwe Schiefer

BeitragFr 12. Apr 2019, 17:43

Von Lieblings-Weingütern wird man ungern enttäuscht, aber gemessen am Preis ist das beim 12er Pala so:

Bild
Viele Grüße

Michl
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