Mittelburgenland

[Gerald]

Ein bisschen ratlos hat mich folgender Wein zurückgelassen:



In der Nase komplett verschlossen, auch nach einem ganzen Tag offen in der Flasche hat sich nichts getan. Nachdem aber der Gaumeneindruck sehr ansprechend ist und auch nichts darauf hinweist, dass der Wein schon abbauend wäre, würde ich die Hoffnung nicht aufgeben.

Dem steht aber wiederum die Einschätzung des Winzers am "Weindatenblatt" (in der VKN verlinkt) gegenüber, der eine Trinkreife von 2008-2015 angibt.

Wenn noch etwas kommt, dann meiner Meinung nach aber erst deutlich später. Ob der Winzer so weit mit seiner Einschätzung daneben liegt? Oder könnte es mit der damals gerade aktuellen Umstellung auf biodynamischen Weinbau zu tun haben, dass er keine Erfahrungswerte für die Trinkreife mehr hat?

Fragen über Fragen ...

Grüße,
Gerald

Hallo Gerald,

leider habe ich mit den Weinen von Weninger noch keine große Erfahrung, gerade den Veratina aber -den ich aus früheren Jahrgängen aus Einzelflaschen kenne- habe ich nicht unbedingt als großen Lagerwein in Erinnerung.
Andererseits deutet Deine Beschreibung schon darauf hin, dass der Wein noch ziemlich vernagelt ist, was auch eine Jahrgangstypiziät sein könnte - ich denke hier an meinen unverändert brettharten Cabernet-Merlot von Ernst Triebaumer.

Die Angabe am Etikett würde ich schlichtweg nicht ernst nehmen. Ich denke, die Winzer wollen sich auch absichern und Reklamationen aufgrund zu großzügig angegebener Lagerfähigkeit vermeiden. Es könnte ja durchaus Konsumenten geben, die die Angaben am Etiektt mit dem "Ablaufdatum" gleichsetzen könnten.


Beste Grüße, Michael

[Gerald]

Hallo Michael,

ja, gerade beim Veratina hätte ich gedacht, dass er schon trinkreif sein sollte. Ist ja irgendwie nicht die "Toplinie" des Weinguts, sondern irgendwo in der Mitte anzusiedeln.

Das mit der Trinkreife-Angabe vom Winzer ist ohnehin so eine Sache. Ich trinke die Roten ja eigentlich ganz gerne relativ früh, aber manche Winzer sehen das offenbar noch viel extremer. Wir hatten schon die Diskussion z.B. bei Pöckls Admiral (beim 2002er steht auf der Webseite "2005 – 2013", doch der Wein ist nach wie vor noch kein Genuss, braucht sicher noch Jahre).

Warum derart absurd frühe Zeitangaben so beliebt sind (obwohl die Winzer ja immer auf die - tatsächliche oder vermeintliche - Langlebigkeit ihrer Weine verweisen), entzieht sich meinem Verständnis ...

Grüße,
Gerald

Guten Abend Gerald,

ich habe zu diesem Thema vor einiger Zeit bei "meinem" Importhändler angefragt aufgrund der im dortigen Katalog nahezu absurden Angaben zu den großen Bordeaux-Weinen (z.B. aktuell Montrose 2004 "-2014").
Die Antwort war sinngemäß, dass die meisten Kunden die Weine jung trinken und mit gereiften Weinen eher nichts anfangen können.
Ergibt für mich zwar überhaupt keinen Sinn, ist aber zu akzeptieren.
Welche Überlegungen die einzelnen Winzer bei den Angaben zur Lagerfähigkeit haben wissen wir alle nicht. Daher ignore ich derartige Angaben. Zumindest bei den Burgenländern glaube ich mittlerweile ganz gut einschätzen zu können, wieviel Zeit sie brauchen. Ich kaufe außerdem meistens zumindest 6 Flaschen pro Wein und kann daher auch probieren.

Beste Grüße, Michael

Freunde der Rebsorte Zweigelt kennen diesen Wein vielleicht hauptsächlich als leichten und vor allem primär kirschfruchtigen Alltagswein für vielfältigste Anlässe. Mit Kirschen hat der ‘Preiner Berg’ jedoch nichts am Hut und auch mit Feingliedrigkeit ist hier nichts zu gewinnen. Vielmehr ist dieser Zweigelt ein Kraftprotz im positiven Sinn. Mit Volumen und Power ausgestattet (13,5%) und trotzdem versöhnlich leicht im Trunk, will dieser Tropfen Begleiter für kalte Winterabende sein und eignet sich hervorragend zur deftigen und rustikalen Brotzeit. 9,50 Euro sind ein fairer Preis und wer öfter mal was ‘deutschsprachiges’ im Glas haben will, dem sei dieser Zweigelt wärmstens empfohlen. Ein echter Tipp für Weinkenner und Zweigelt-Liebhaber.

Den ganzen Verkostungsbericht gibt es hier: http://weinquellen.at/verkostet/preiner ... t-2008.htm

Der Wein ist Boden pur und ich bin äusserst neugierig wie sich diese Cuvée in den nächsten Jahren entwickeln wird. Der Anfang ist bereits mehr als vielversprechend und macht richtig Lust aufs Warten. Drei Stunden sollte der gute Tropfen aber schon in der Karaffe atmen. Dann zeigt sich ‘Florian’ richtig rund und saftig. Dabei verströmt er eine erfrischende Kühle die sein heisses Temperament ein wenig zügelt. Wer diese Geduld augebracht hat kann dann die Offroad-Reifen aufziehen und den Trip ins vinophile Outback so richtig geniessen.

Hier gibt es den ganzen Verkostungsbericht: http://weinquellen.at/verkostet/florian-cuvee-2009.htm

Absolut zu empfehlen : Bf Mitterberg Reserve 2009, Weingut Gager
Sehr dunkle, dichte Farbe, intensiver Duft nach roten Beeren mit gut integrierter Holzmote! Ewig langer Abgang. Ich denke, ein paar Jährchen Lagerung werden den Wein sogar noch besser machen.

Toller Wein für ab Hof ca. 20 Euro!

Liebe Grüße, austrianredwineblog

[Gerald]

Gerade im Glas:



Wird wahrscheinlich nicht zu den wirklich großen Blaufränkern gezählt werden, aber auf jeden Fall ein sehr schöner Vertreter der Rebsorte. Der Jahrgang war gerade während der Umstellungsphase des Weinguts auf biodynamische Produktion. Bisher hatte ich sehr oft den Eindruck, dass Biodyn-Weine sich vor allem durch guten Trinkfluss auszeichnen. Dieser Wein bestätigt jedenfalls wieder sehr gut diese Einschätzung.

Grüße,
Gerald

Hallo,
werde heute bei einer kleinen Verkostung unter anderem 2 Top Burgenländer verkosten.

G 2004 (Gesellmann) und Blaufränkisch Mariental 2003 (ET)

Bin schon gespannt wer hier die Nase mom. vorne hat?

Grüße
Reini

[Gerald]

Die letzten Tage im Glas:



Wie eigentlich jeder Jahrgang, in dem Lehrner einen Dürrau produziert (ist nicht jedes Jahr der Fall), ein großartiger Wein, an dem man auch nach noch so langem Suchen keinen Makel entdecken kann. Dazu - verglichen mit manchen anderen Top-Blaufränkern, die "zeigen wollen was sie haben" - auch sehr trinkfreudig.

Grüße,
Gerald