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...Pinot noir aus dem Südburgenland hatte ich noch nicht, soweit ich mich erinnern kann:

Auch diesen Blaufränkisch hatte Ralf gestern im Gepäck:



Nach dem Rechnitz von Straka fanden wir den Opal beide im Stil "internationaler" und daher etwas weniger attraktiv. Heute gefällt er mir besser als am Vorabend; es handelt sich schon um einen sehr dichten und komplexen Roten, dem man vielleicht auch 92 oder 93 Punkte zugestehen könnte.

Lobenberg hat den Wein übrigens (zu 44 Euro) im Programm und bedenkt ihn mit dieser Jubelarie:

"Intensität pur. Rote, aber noch mehr schwarze, kompakte Waldfrucht in der Nase. Auch schwarze Kirsche sticht hervor. Dazu kommen ein ganzer Reigen an Kräutern, Lorbeere, Kirschblüte, Veilchen und auch Duft von Nadelbäumen. Unheimlich tief. Die Waldfrucht kommt mit einem leicht süßlichen Touch, ohne aber plump oder aufdringlich zu wirken - eher voll, reichhaltig und einnehmend. Im Mund dann auch satte Fülle. Unfassbar kraftvoll, energiegeladen. Weiches Tannin und eine stringente Säure. Bleibt traumhaft lange am Gaumen und bringt hinten raus noch mal die ganze Palette an Kirscharomen samt Kirschkernen zurück. Insgesamt wunderbar verdichtet, nirgends breit ausufernd. Ein elegantes Tröpfchen mit Sog und Geradeauslauf. Hat noch eine deutlich größere Zeit vor als hinter sich. 97/100"

Im Glas:

2018 Blaufränkisch Eisenberg Spätfüllung Krutzler

Das ist ein sehr schöner Eisenberger. Ruht in sich nach der langen Fasslagerung. Man schmeckt das auch trotz der gebrauchten Fässer. Die Frucht ist schön ( Brombeere, Holunder, Schlehe). Lebendige Säure. Samt schöner Länge.
Ich frage mich gerade, ob die längere Fasslagerung was bringt. Ich brauche es nicht unbedingt. Das ist jetzt der zweite Krutzler, den ich trinke. Ich empfinde die Stilistik als kraftvoller, aber weniger spannend und angepasster im Vergleich zu diversen anderen Südburgenländer. Trotzdem ist der alles andere als schlecht. Hat auf jeden Fall eine schöne Länge.

88 Punkte.

Gruß

Ralf

Ein Geschenk von einem netten Weinhändler:

2013 "Julia" Wachter-Wiesler

Cuvee bestehend aus Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon und Merlot.
Sehr schöne Nase nach Brombeeren und etwas feuchter Waldboden. Am Gaumen Brombeeren, Schlehen. Auch etwas Kirsche. Und Zedernholz. Lebendige Säure. Noch immer zeigt sich eine ordentliche Portion Tannine im Abgang.
Erinnert mich eher an einen Madiran als an einen Bordeaux der neuen Machart. Für Bernd wäre das nichts. Ohne Essen auch für mich etwas anstrengend. Null Altersnoten. Wirkt eher noch zu jung. Das ist kein 08/15 Bordeaux-Verschnitt. Sondern eine eigenständige Cuvee, die Charakter hat. Daran hätte der Ostbelgier früher Spaß gehabt.
Wenn ich jetzt ein schönes Wildgericht dazu hätte wäre der Abend gerettet und die Wertung wahrscheinlich nochmal in die Höhe gehen. So:

89 Punkte

Gruß

Ralf

Mein erster Wein von dem Weingut mit dem auffälligen Etikett:

2019 Blaufränkisch Eisenberg Groszer Wein

Riecht intensiv nach dunklen Beeren mit Waldboden. Am Gaumen zeigt der Wein eine schöne Balance zwischen Frucht und würzigen Noten. Mit einer dezenten Zedernholznote. Die lebendige Säure passt richtig gut. Das ist mehr als ein typischer Basiswein. Der ist vielschichtiger und hat mehr Länge. Und macht richtig Spaß.

90 Punkte. Kostet bei der Vinothek Eisenberg knapp 10 Euro

Gruß

Ralf

Ralf Gundlach hat geschrieben:90 Punkte. Kostet bei der Vinothek Eisenberg knapp 10 Euro

Was wieder einmal zeigt, dass das Burgenland mittlerweile ein absolutes Schnäppchenparadies im Hinblick auf Rotwein darstellt. Und das scheint immer noch kaum jemand zu wissen. Verrückterweise wissen es gerade die Österreicher selber nur ausnahmsweise - jedenfalls drängt sich mir dieser Eindruck auf, wenn ich die Beiträge eines austria_travellers hier im Forum so lese....

Herzliche Grüße

Bernd

Bernd Schulz hat geschrieben:Verrückterweise wissen es gerade die Österreicher selber nur ausnahmsweise

...wahrscheinlich wollen sie's nur vor den ganzen Piefkes wie mir und Dir verheimlichen...

Ein Blaufränkisch von einem mir unbekannten Weingut aus einer bekannten Lage:

2018 Blaufränkisch Ried Fasching Herbert + Marina Weber

Kurze Zusammenfassung: Das ist ein nett zu trinkender Blaufränkisch, der aber etwas "gewöhnlich" daherkommt.
Entgegenkommende Stilistik. Aromatik nicht kitschig. Mehrheitsfähiger Blaufränkisch, den man durchaus auf einer Party hinstellen könnte. Mit Luft wird er allerdings besser. Und aromatisch vielfältiger. Ich muss zugeben, dass die ersten Eindrücke etwas bröckeln. Schön. Und am Ende war die Zusammenfassung doch nicht so kurz.

86 Punkte. Kostet 7,70 Euro bei der Vinothek Eisenberg

Gruß

Ralf

Ralf Gundlach hat geschrieben:Ein Blaufränkisch von einem mir unbekannten Weingut aus einer bekannten Lage:

2018 Blaufränkisch Ried Fasching Herbert + Marina Weber

Kurze Zusammenfassung: Das ist ein nett zu trinkender Blaufränkisch, der aber etwas "gewöhnlich" daherkommt.
Entgegenkommende Stilistik. Aromatik nicht kitschig. Mehrheitsfähiger Blaufränkisch, den man durchaus auf einer Party hinstellen könnte. Mit Luft wird er allerdings besser. Und aromatisch vielfältiger. Ich muss zugeben, dass die ersten Eindrücke etwas bröckeln. Schön. Und am Ende war die Zusammenfassung doch nicht so kurz.

86 Punkte. Kostet 7,70 Euro bei der Vinothek Eisenberg

Gruß

Ralf

Am zweiten Tag ist er nicht besser geworden. Eher 84 Punkte. Erinnert mich etwas an die soliden Spätburgunder von manchen deutschen Winzern aus der dritten Reihe. Da ist auch etwas Restsüsse im Spiel.
Ich habe noch einen 21er von der Ried Reihburg....Den mache ich auf, wenn ich kochen möchte....

Thom Wachter`s Eisenberg BF2020 spielt da in einer anderen Liga: Der Wein vereint Power mit Spiel und der Mineralität des Südburgenlandes. Mit einer sehr schönen, dunklen Frucht.

90 Punkte. Kostet bei der Vinothek Eisenberg knapp 10 Euro. Und dafür ist das ein toller Wein.

Gruß
Ralf