Südburgenland / Eisenberg DAC

Dieses Weingut wird bis jetzt nicht besonders beachtet im Forum. Vielleicht zu unrecht:

2021 Welschriesling Grünschiefer Thomas Straka

Das ist schon deutlich über dem Brot+Butterwein, für den Welschriesling anscheinend bekannt ist. Quitte und Mirabelle am Gaumen, aber auch eine sehr schöne Mineralität. Nicht zu kräftige, aber feine Säure. Hat etwas Gripp, was dem Wein sehr gut tut. Macht richtig Spaß. Wäre sicher auch ein guter Essensbegleiter zu Geflügelgerichten. Der kann manchen Grünen Veltliner in der Preisklasse locker das Wasser reichen.

88 Punkte. Kostet 10,90 Euro.

Gruß

Ralf

Im Glas wieder ein schönes Getränk von einem Top-Betrieb:

2019 Bela-Joska Wachter-Wiesler

Ein typischer Eisenberger. Diese Kombination von schöner Frucht (dunkle Beeren), beeindruckender Mineralität und lebendiger Säure ist schon besonders. Nicht besonders komplex. Aber äußerst lebendig . Das ist ein schöner Blaufränkischer. Aber die Säure ist schon herausfordernd für einen Roten. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass der in fünf Jahren noch besser sein wird.

88+ Punkte. Kostet um die 13 Euro.

Viele Grüße

Ralf

Nachdem Ralf gerade einen Blaufränkisch vom Eisenberg getrunken hat, musste für mich auch so etwas her :



Hier handelt es sich ebenfalls um einen Roten, der seine Herkunft nicht verleugnet, wobei ich die Säure als prägnant, aber nicht als fordernd empfinde. Viel Blaufränkisch fürs Geld (besonders zum Angebotspreis)!

Herzliche Grüße

Bernd

Ralf Gundlach hatte mir im Dezember dankenswerterweise eine Flasche von diesem 20er Blaufränkisch besorgt:



Es handelt sich fraglos um einen Wein, der in seiner Liga ziemlich weit oben mitspielt und zum Beispiel den Vergleich mit dem einfachen Blaufränkisch von Uwe Schiefer keineswegs scheuen muss.

Zu Straka hat Ralf weiter oben geschrieben:

Dieses Weingut wird bis jetzt nicht besonders beachtet im Forum. Vielleicht zu unrecht:

Wenn das Niveau bei Strake einigermaßen durchgängig so hoch wie im Falle des "Grünschiefers" liegen sollte, könnte es sich in der Tat um einen Betrieb handeln, der mehr Beachtung verdient.

Für mich ist das Burgenland, wie ich schon mal an anderer Stelle geschrieben habe, im Hinblick auf gute und erschwingliche Rotweine das europäische Anbaugebiet schlechthin; nirgendwo sonst finden sich auf relativ kleinem Raum so viele Erzeuger, die ausgesprochen schöne Qualitäten in einem Bereich von um die 10 Euro anbieten. Ein österreichisches Forumsmitglied hat das zwar bestritten, aber ich vermute, dass Gerhard aus Wien einfach einen völlig anderen Geschmack als ich hat....

Herzliche Grüße

Bernd

Nachdem Ralf gerade einen Blaufränkisch vom Eisenberg getrunken hat, musste für mich auch so etwas her :



Hier handelt es sich ebenfalls um einen Roten, der seine Herkunft nicht verleugnet, wobei ich die Säure als prägnant, aber nicht als fordernd empfinde. Viel Blaufränkisch fürs Geld (besonders zum Angebotspreis)!

Herzliche Grüße

Bernd

Hallo Bernd,

den habe ich auch gerade im Glas. Ist ähnlich gut wie der 2018er. In sich stimmig, vielleicht etwas zur rustikalen Seite neigend. Aber das ist meckern auf hohem Niveau. Vor allem bei dem Preis.

Gruß

Ralf

Blaufränkisch Ratschen 2019 (Wachter-Wiesler) 13,5%Vol. Eisenberg DAC Reserve, bio. Korken raus und rein ins Glas und holla! schon aus einem halben Meter Abstand springt einen die Kirschfrucht regelrecht an. Nase ans Glas: Kirsche! Kirsche!! Kirsche!!! - Das geht im Gaumen mit dieser Kirschfruchtexplosion so weiter, da kommt dann gefühlt sogar ein Hauch Cyanid von den Kernen hinzu. Eine hypothetische Mischung aus fünf Teilen Eckes Edelkirsch mit einem Teil Kirschwasser, der man einen Großteil des Alkohols und den Zucker völlig entzogen hat (1 Gramm Restzucker). Das Abgleiten in den reinen Kirschfruchtkitsch verhindert eine lebendige, aber nicht bissige Säure und ordentlich sehr feines Tannin.

Das ist mit seiner fast schrillen Kirschfrucht schon etwas skurril - ich kann mich nicht erinnern, so etwas schon mal im Glas gehabt zu haben - aber macht trotzdem einfach saumäßig Spaß und trinkt sich zügig weg. Vermutlich in einer Extremfruchtphase erwischt, der Wein wird nicht so bleiben, aber was daraus mal wird, weiß ich nicht. Soll laut Erzeuger Jahrzehnte halten und sich stetig weiterentwickeln...

Gruß
Ulli

2018 Blaufränkisch Reserve Ried Szapary Kopfensteiner

In der Nase zurückhaltend. Am Gaumen öffnet er sich mit Luft immer mehr. Die Karaffe tut ihm gut. Ganz feine, komplexe Fruchtnoten. Für eine Roten sehr mineralisch. Knackige, fordernde Säure. Mittlerer Körper. Hat viel Extrakt. Ist aber noch zu jung. Die Säure braucht noch etwas Zeit, bis sie sich perfekt einbindet. Die zweite Pulle lege ich auf jeden Fall weg und hole sie in 5 Jahren wieder raus (wenn es denn klappt....).

90+ Punkte

Ralf, ich glaube, den Szapary hatte ich noch nicht im Glas, oder jedenfalls nicht kommentiert? Das ändert sich jetzt, in aller Kürze):

Parallel zu den Resten des Tinhof Leithaberg aufgezogen.
Himbeer und Kirsche. Etwas Holzkohle. Im Vergleich zum Tinhof maskuliner, aber mitnichten rustikal. Schöne "Eisenberg-Würze". Ich schreibe am zweiten Tag; kann gut sein, daß er gestern etwas weniger zugänglich war.

Ich selber finde die Säure nicht knackig oder fordernd, sondern genau richtig; frisch, aber nicht besonders auffällig. Auch, wenn ich ihn überwiegend auf der Frucht sehe, dürfte "meine Eisenberg-Würze" "Deine Mineralik" sein. Ich stimme Dir zu, daß er noch etwa juvenil daherkommt, aber weniger wegen der Säure, sondern mehr wegen eines etwas disjunkten Gesamteindrucks.

...und wer 2018er Hitze vermutet oder befürchtet: keine Spur davon!

Gefällt mir jedenfalls richtig gut! Mme mochte den feminineren Tinhof Leithaberg lieber; ich finde beide schön.

Auf Empfehlung von Chrysostomus (Markus) habe ich mir ein paar Weine von Stubits zugelegt. Im Glas:

2020 Welschriesling Selection Csaterberg Stubits (Kohfidisch)

Spontinase. Am Gaumen straff, kompakt und extraktreich. Eher wenig Frucht (am ehesten knackiger Pfirsich und Zitrusnoten). Dafür sehr mineralisch. Mit einer dezenten floralen Note. Lebendige, gut eingebundene Säure. Ähnlich gut wie der 21er von Straka, der mehr Frucht hat. Aber dafür trumpft der Stubits mit dieser Mineralität auf.
Ernsthafter, aber trotzdem freudenspendender Stil. Wirkt richtig trocken. Als Essensbegleiter ( Fisch, aber auch Geflügel) sicher noch besser als solo. Der macht Lust auf mehr.

90 Punkte. Kostet 10,80 Euro bei Videk ( die versenden auch nach Deutschland ab 60 Euro gratis, dafür sind die Preise höher. Zum Testen von Südburgenländer aber super).

Viele Grüße

Ralf

Und der zweite Wein folgt in rot:

2019 Blaufränkisch Csaterberg (Eisenberg DAC) Stubits

In der Nase ein Paket an dunklen Beeren. Am Gaumen dominieren auch die dunklen Beeren ( Brombeere, Heidelbeere, aber auch etwas Sauerkirsche). Eine ganz dezente Lakritznote fügt sich gut ein. Mineralische Noten sind auch erkennbar. Der hat nicht ganz so diese besonderen, speziellen "Eisenbergnoten". Aber dafür hat er im Vergleich deutlich mehr Substanz, Länge und Eleganz , die in der Kombination ungewöhnlich sind in der Preisklasse ( ich habe bei Videk 12,90 Euro bezahlt. Wahrscheinlich ist der ab Hof deutlich preiswerter). Und trotz der Substanz kommt der Wein mit 12,5% Alk. aus. Erinnert mich in seiner Stilistik an den Central Schiefer&Lehm von Wellanschitz aus dem Mittelburgenland. Den ich richtig gut fand.

90 Punkte.

Gruß

Ralf

Der erste vom Schützenhof:

Cuvee Dunkelbunt (non Vintage) Schützenhof

Eine Cuvee mit Ecken und Kanten. Feine Frucht. Mit Eisenberg-Mieralität inkl. leicht salziger Note Im Abgang. Und in demjenigen befinden sich auch noch eine stattliche Anzahl an Tanninen. Böse Zungen würden von Rustikalität sprechen. Ich würde das einen richtigen Eisenberger nennen. Da bekomme ich nochmal richtig Lust auf einen Madiran . Markus Faulhammer schein auf jeden Fall ein spannender Winzer zu sein. Mainstream ist anders.

88 Punkte. Kostet ab Hof 12 Euro.

Gruß

Ralf