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Südburgenland / Eisenberg DAC

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
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amateur des vins

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragMo 4. Dez 2023, 20:33

Heute mal wieder im Glas:

Kopfensteiner, Saybritz 2018

Meine Beschreibung ist heute (blind, nicht gespickt!) meiner Notiz vom September 2022 sehr ähnlich:

Mitteldicht, nur ganz leicht purpur.
Nase eher rustikal, würzig - fast mit leichter Pfefferschärfe (kein Alk.!). Wacholder, Bleistift. Fast nur unterschwellig dunkelrote Frucht Richtung Kirsche mit einer Spur Holunder.
Ah, etwas zu kalt (Keller hat 11°C)...
Am Gaumen ganz ähnlich. Frische Säure und mittelfeine Tannine. Wieder maskuliner Charakter wie oben. Die Frucht ist relativ schnell weitgehend weg, aber der Wein ist dennoch lang, nur eben auf der Würze, aber ohne Bitterkeit. Auch etwas "Rost" schwingt mit.

Mein Urteil fällt allerdings anders aus:

Ich finde den Wein weiterhin sehr gut, aber mit den Spitzenweinen von Moric oder Schiefer kann er nicht mithalten: Selbst wenn ich von der Rustikalität (kein Malus per se!) zu abstrahieren versuche, hat er nicht deren Komplexität und Tiefe. Preisbereinigt paßt das aber einigermaßen.
Besten Gruß, Karsten
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austria_traveller

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragDi 5. Dez 2023, 14:52

Bernd Schulz hat geschrieben:Was wieder einmal zeigt, dass das Burgenland mittlerweile ein absolutes Schnäppchenparadies im Hinblick auf Rotwein darstellt. Und das scheint immer noch kaum jemand zu wissen. Verrückterweise wissen es gerade die Österreicher selber nur ausnahmsweise :twisted: - jedenfalls drängt sich mir dieser Eindruck auf, wenn ich die Beiträge eines austria_travellers hier im Forum so lese....

Was soll der Spruch Bernd ????
Jeder mag halt nicht den selben Stil; jeder hat andere Interessen.
Das Wissen des Interesse des Schreibers vorausgesetzt, kann man jede VKN passend einordnen

ich bin sicher, dass ich schon mehr österreichische Rote verkostet habe, als du jemals getrunken hast und noch trinken wirst.
Du kannst mir glauben, dass ich die Rotweinwelt Österreichs ganz gut einschätzen kann.
Ich bin schließlich näher dran und kann ggf. einfach mal vorbeifahren.
Brauche mich also nicht auf die Empfehlung von irgendwelchen Weinhändlern verlassen müssen.

Akzeptiere einfach meine Meinung und unterlasse diese gehässigen Äußerungen.
Ich schreibe eh schon fast nicht mehr hier
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Bernd Schulz

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragDi 19. Dez 2023, 22:17

Im Glas befindet sich gerade dieser erfreuliche Blaufränkisch vom Eisenberg:

Bild

Ich habe den Wein über Ralf zu einem noch etwas unter dem Ab-Hof-Preis liegenden Kurs (11 Euro) erhalten, aber das macht im Hinblick auf das generelle PGV keinen Unterschied. Um das ganz große Rotweinkino handelt es sich selbstverständlich nicht, aber schon um einen kleineren Wein mit größerem Anspruch (wie mittlerweile oft bei bei den burgenländischen Roten zu erleben). In Relation zu dem "Premium"-Spätburgunder aus Ayl, mit dem ich mich gestern herumgeschlagen habe (und heute auch noch herumschlage :( ), ist das schon eine Offenbarung. Und zwar eine Offenbarung fürs halbe Geld.
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Climins

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragDo 1. Feb 2024, 22:44

Heute Abend mit Freunden und einem Abendessen das "Weinjahr" eingeläutet. Dazu gab es:

Wachter-Wiesler, Blaufränkisch Reserve Eisenberg DAC, 2019

Dunkles rot und minimal trüb. In der Nase eine ätherische Note, Eisen und Blut, rot-dunkle Frucht, ein leicht laktischer Ton. Dieser legt sich mit etwas Luft und offenbart einen ernsthaften Wein. Am Gaumen zeigt sich ein sehr balancierter Blaufränkisch, der toll zwischen der Säure, den leichten Pfeffernoten, der Frucht und der Struktur spielt. Deutlich zu jung, wenn man ihn hat frühestens in 5 Jahren aufmachen.

90 P (ca. 20 Euro)
Beste Grüße,
Clemens
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Chrysostomus

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragDi 12. Mär 2024, 17:29

Wachter-Wiesler Olasrizling 2022

"Burgundischer" Welschriesling, wie man ihn im Südburgenland nun immer öfter findet (Schiefer, Straka, Stubits,...) . Die Rebsorte wird neu entdeckt und völlig neu interpretiert. Die Nase springt förmlich aus dem Glas. Typische Burgundernoten in der Nase und am Gaumen, sehr schöne Struktur und auch ein gewisser Schmelz und Druck vorhanden. Wirklich wunderbar, wenn man den Preis von € 15,- auch noch mit ins Kalkül zieht. Insgesamt für mich 1-2 Stufe(n) unter dem "Prantner" von Straka, oder dem Schiefer "S", aber auch praktisch nur der halbe Preis! Schön zur gedämpften Forelle! 91 Pt.
Schöne Grüße, Markus
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Bernd Schulz

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragSo 24. Mär 2024, 22:15

Ralf hatte gestern ein schönes Pärchen im Gepäck; wir kamen in den Genuss von Aldingers 17er Lemberger-GG aus dem Fellbacher Lämmler und hatten vorher den exzellenten 17er Reihburg Reserve von Kopfensteiner im Glas:

Bild

Für mich hatte gestern blind der Kopfensteiner die Nase leicht vorne, was sich jetzt gerade bei der Nachverkostung wieder bestätigt. Interessanterweise haben wir beide (Ralf wusste auch nicht mehr, was für ein Etikett unter dem jeweils schwarzen Strumpf steckte) beim Versuch der blinden Zuordnung daneben gelegen: Den Deutschen haben wir übereinstimmend für den Österreicher gehalten und ergo natürlich den Österreicher für den Deutschen :oops: .
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Ralf Gundlach

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragSo 24. Mär 2024, 22:25

Bernd Schulz hat geschrieben:Ralf hatte gestern ein schönes Pärchen im Gepäck; wir kamen in den Genuss von Aldingers 17er Lemberger-GG aus dem Fellbacher Lämmler und hatten vorher den exzellenten 17er Reihburg Reserve von Kopfensteiner im Glas:

Bild

Für mich hatte gestern blind der Kopfensteiner die Nase leicht vorne, was sich jetzt gerade bei der Nachverkostung wieder bestätigt. Interessanterweise haben wir beide (Ralf wusste auch nicht mehr, was für ein Etikett unter dem jeweils schwarzen Strumpf steckte) beim Versuch der blinden Zuordnung daneben gelegen: Den Deutschen haben wir übereinstimmend für den Österreicher gehalten und ergo natürlich den Österreicher für den Deutschen :oops: .


Hallo Bernd,

das war ein Klasse-Pärchen. Für mich hatte der Kopfensteiner gestern auch leicht die Nase vorn.
Aber das war ein Vergleich auf einem richtig hohem Niveau. Aldinger zeigte auch eindrucksvoll, warum er der Platzhirsch in Württemberg ist. Vor allem waren beide auf der eher eleganten Seite angesiedelt, trotz der Power und Länge. Das macht unglaublich Spaß , wenn man Weine auf solch einem Niveau trinkt und trotzdem bei jedem Schluck pure Trinkfreude verspürt.

Gruß

Ralf
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Bernd Schulz

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragSo 24. Mär 2024, 22:34

Ralf Gundlach hat geschrieben:das war ein Klasse-Pärchen.


Das war es ohne Frage! Und ich muss mich noch einmal besonders dafür bedanken, dass ich diese beiden tollen Rotweine, die doch schon jenseits meiner preislichen Schmerzgrenze liegen, zusammen mit dir trinken durfte und jetzt alleine nachverkosten darf! :D

Ralf Gundlach hat geschrieben: Das macht unglaublich Spaß , wenn man Weine auf solch einem Niveau trinkt und trotzdem bei jedem Schluck pure Trinkfreude verspürt.


Hervorragend formuliert! Nichts an diesen beiden Weinen wirkt(e) sperrig, und vor allem hat man auch nicht das Gefühl, dass man sie gerade nicht im richtigen Zeitfenster erwischt.... :twisted:
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Chrysostomus

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragDi 26. Mär 2024, 21:25

Freut mich, dass euch der Reihburg gemundet hat! Da liegen bei mir noch einige Flaschen im Keller :D und ich kann eure Notizen vollinhaltlich bestätigen ! Der wird in den nächsten Jahren sogar noch zulegen, da bin ich mir sicher. (Vielleicht wandert er ja mit einem Paket noch einmal nach Deutschland....)

Der Reihburg von Kopfensteiner ist um einiges "fülliger", als jener von Schiefer - ohne dabei aber zu voluminös zu werden. Die Säure ist bei Schiefer vor allem in jungen Jahrgen einfach prägnanter. Wir hatten den 2019er Reihburg von Kopfensteiner vor einigen Tagen als "Pirat" bei einer Piemont-Verkostung dabei. War auch schön, allerdings noch sehr holzgeprägt und braucht definitiv noch einige Jahre. Für eine korrekte Wasserstandsmeldung einfach noch nicht in der richtigen Phase. Die ungeraden Jahrgänge 2017/19/21 sind/werden am Eisenberg richtig groß, insofern auch für Einsteiger in die Weinwelt des Südburgenlandes leicht zu merken...! Auch für burgenländische Verhältnisse noch immer sowas wie ein "Preis/Leistungs-Wein", damals für deutlich unter 30,- zu haben. Der "große Bruder" von Schiefer kostet da schon zweimal so viel.
Schöne Grüße, Markus
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EThC

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Re: Südburgenland / Eisenberg DAC

BeitragFr 29. Mär 2024, 21:41

Laut Guts-Heimseite bezieht sich der Name unseres heutigen Weins auf den seit langer Zeit geschlossenen Gasthof Erika Hetfleisch in bzw. bei Eisenberg a.d. Pinka, in das die emittierende Winzerin in ihrer Jugend gerne gegangen ist. Und direkt in der Nähe befindet sich die Riede Eisenberger Reihburg. Offiziell vinifiziert in manchen guten Jahren Christoph Wachter -vom Weingut Wachter Wiesler- diesen Blaufränkisch aus 80-jährigen Reben und Jutta Ambrositsch (bzw. mittlerweile eigentlich Kalchbrenner) füllt ihn in gerade mal 240 Flaschen ab. Die Winzerin stammt also aus der Ecke, ich weiß aber nicht genau, wie die Konstellation Ambrositsch / Wachter zustande kam und wer beim „Hetfleisch“ nun genau was macht. Aber schauen wir mal, was uns da erwartet, denn der Name „Reihburg“ weckt ja schon einige Erwartungen, auch wenn er nicht auf dem Etikett, sondern -landweinbedingt- nur nach etwas Rumgerätsele in den Tiefen des Internets zu finden ist:

Bild
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
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