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Wachau Jahrgang 2021 – ganz groß??

Weltkulturerbe und internationales Aushängeschild Österreichs
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Alba

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Wachau Jahrgang 2021 – ganz groß??

BeitragMi 20. Jul 2022, 21:10

Hallo,

nachdem der JG 21 in Österreich, zumindest für die Weißen entlang der klassischen Donau–nahen Gebiete wie Wachau, Kamp– Krems– und Traisental, ebenso wie Wagram und Wien in höchsten Tönen gelobt wird (Falstaff, Vinaria, die internationalen Kritiker kommen wohl etwas später) mal meine ersten Eindrücke dazu, überwiegend Wachauer, daher auch hier im Faden.
Also, ich kann mich kurz gesagt an keinen Jahrgang erinnern der mich bereits in der Federspielklasse ( trocken bis 12,5%) durchgehend so beeindruckt hat. Für mich ist das die bereits optimale Klasse des 19er mit noch etwas mehr Frische und Brillianz, bei ebenbürtiger Kraft und Struktur.
Verkostet bisher und echt fantastisch der Prager GV Hinter der Burg, Alzinger Mühlpoint, Mathias Hirtzberger Treu und vor allem auch der Axpoint von FJ Gritsch. Alles Federspiele, in der selben Gewichtsklasse auch der Klostersatz von Pichler–Krutzler. Tolle „jetzt und auch in der Zukunft“ Weine.
Bei den Rieslingen hat mich auch der Loibenberg Federspiel von Knoll echt beeindruckt. Bei all diesen „Mittelgewichten“ ist aber in ein paar Monaten und Jahren noch viel mehr zu erwarten, keine Frage.
Und die Smaragde (bzw. Äquivalente wenn nicht Vinea …) ?
Die Pragers ruhen (noch lange, wobei eine Flasche … :oops: ) u.a. der erneute 100 Punkter (Falstaff) von den uralten Zwerithaler — Kammergut Reben (ist schon jetzt schwierig zu bekommen, wenn Suckling & Parker publizieren wird er wohl dreistellig).
Verkostet bisher „nur“ (was für eine unfaire Bezeichnung !) den GV Liebenberg als auch den Riesling Höhereck von Alzinger. Hier ist endgültig klar, dass da (ganz) großes im Anmarsch ist, angeblich sind auch die bereits erhältlichen Domaine Smaragde (ebenso wie die Federspiele) großes Wachau Kino. Eines ist für mich klar – der JG gefällt außerordentlich und da gibt es definitiv „more to come“, zum Glück eine extrem reduzierte Bdx 21 Subs. 8-)
Wenn schon Erfahrungen und Eindrücke im Forum – würden mich die sehr interessieren – wer hat denn schon :?:

Gruß
Manfred
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Jochen R.

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Re: Jahrgang 2021 – ganz groß??

BeitragDo 21. Jul 2022, 06:10

Hallo Manfred,
danke für diese interessante Übersicht!

Witzigerweise hatte ich mir letzten Sonntag - ohne irgendwelche
Infos zum Jahrgang - seit längerer Zeit mal wieder ein paar GV Vino-
thekfüllungen von E. Knoll reserviert. Scheint nicht verkehrt gewesen
zu sein :-)
Falls du dazu (oder zum Ried Kreutles Sm.) irgendwann mal eine VKN
parat hast, würde mich das sehr interessieren.

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Gerald

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Re: Jahrgang 2021 – ganz groß??

BeitragDo 21. Jul 2022, 06:50

Ich habe zwar schon eingekauft, aber bisher noch nichts geöffnet - scheint mir auch für eine seriöse Beurteilung noch ein bisschen früh (ganz abgesehen davon, dass ich bei der aktuellen Hitze ohnehin keine große Lust auf Wein habe). Jedenfalls haben die diversen Kritiker sich bei früheren Jahrgängen oft ziemlich getäuscht - vielleicht ist eine seriöse Prognose bei Bordeaux einfacher, keine Ahnung?

Grüße
Gerald
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austria_traveller

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Re: Jahrgang 2021 – ganz groß??

BeitragDo 21. Jul 2022, 07:20

Ja, ich habe es mir schon gedacht weil ich so viel Gutes über den Jahrgang gehört habe.
Allerdings habe ich in 2019 schon soviel eingekauft, dass mein Keller doch etwas voll ist.
Bei mir werden es wohl nicht viele Flaschen werden.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
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Alba

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Re: Jahrgang 2021 – ganz groß??

BeitragDo 21. Jul 2022, 07:24

Hallo Jochen,
Der Witzigkeiten nicht genug, habe gestern noch per Zufall entdeckt, nachdem der Post rausging, dass es (bei einem bekannten Händler in Bremen) die großen Knolls zum Bestellen gibt :shock: und zum Beispiel von der Vinotheksfüllung bereits nur mehr 3 Magnums verfügbar…, war dann auch bald eine weniger, dazu ein paar Normalflaschen und vor allem Schütts. Billiger werdend die nicht mehr, leider. Auch die FX Paradesachen sind zum Teil schon weg dort.
Raus kommt ja alles erst im Herbst- einen Kreutles SM werde ich besorgen und gerne berichten.

@ Gerald
Bin bei dir, wissen tut man‘s in 5-10 Jahren, und die Bewertungen (Bewerbungen) der beiden heimischen Publikationen sind fast immer hoch :twisted:
Aber für mich macht das bisher verkostete aus 21 ganz viel Sinn und Freude, auch die klimatischen Voraussetzungen waren halt top für Weiß- kein exzessiver Sommer mit einem warmen und ausgewogenen, lange schönen Herbst. Sollte passen. Aber klar, bei den Jahrgängen gibt es schon große Unterschiede in den Vorlieben, ich kann mit den kühlen (knackigeren) wie 10, 14 ( z.T. 16) weniger anfangen, auch 18 am anderen klimatischen Ende ist schwierig in der Breite - gibt aber Leute die z. B. 2010 (auch 2014) richtig feiern. Für mich waren und sind es die 7er und 9er Jahrgänge und als begründete Annahme auch 21.
Gruß
Manfred
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EThC

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Re: Jahrgang 2021 – ganz groß??

BeitragDo 21. Jul 2022, 07:30

austria_traveller hat geschrieben:Bei mir werden es wohl nicht viele Flaschen werden.
...wenn die Säurestruktur paßt, dann bei mir schon, hab mich ja in den letzten Jahren in D und A deutlich zurückgehalten. Mal schauen...
Alba hat geschrieben:gibt aber Leute die z. B. 2010 (auch 2014) richtig feiern
Jaaa :!: :mrgreen: :ugeek:
Gerald hat geschrieben:Jedenfalls haben die diversen Kritiker sich bei früheren Jahrgängen oft ziemlich getäuscht
...das ist richtig, diese haben aber auch stets mehr den Geschmack des Mainstreams bei den globalen Jahrgangsbewertungen im Hinterkopf. Wenn man da mitschwimmt, mag's passen, ansonsten im Einzelfall irrelevant.
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Gerald

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Re: Jahrgang 2021 – ganz groß??

BeitragDo 21. Jul 2022, 07:34

Ja, auch für mich war 2010 einer der besten Jahrgänge der Zeit - haben sich übrigens auch bis jetzt hervorragend gehalten, sogar die Federspiele.

Grüße
Gerald
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UlliB

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Re: Jahrgang 2021 – ganz groß??

BeitragSa 30. Jul 2022, 07:41

Alba hat geschrieben:Verkostet bisher und echt fantastisch [...] vor allem auch der Axpoint von FJ Gritsch.

Von dem habe ich mir mal etwas besorgt:

Grüner Veltliner Axpoint Federspiel 2021 (FJ Gritsch) 12,5%Vol. Offene, sehr intensive Nase, sortentypische Frucht über dunkler, fast rauchiger Mineralik. Am Gaumen sehr dicht, kräftig, die lebendige Säure gibt ordentlich Schwung, blitzsauber, lang.

Das ist für die Kategorie tatsächlich herausragend gut und von der Struktur her schon eher ein Smaragd als ein Federspiel. Ok, wer nach Eleganz sucht, wird hier nicht unbedingt fündig, das Thema ist eher Kraft und Dichte, aber ohne jede Schwerfälligkeit.

Wenn das für den Jahrgang typisch ist, sieht's in der Wachau wirklich gut aus. Hoffentlich hat man die Smaragde nicht überpowert...

Gruß
Ulli
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UlliB

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Re: Jahrgang 2021 – ganz groß??

BeitragSa 13. Aug 2022, 10:35

Der nächste 21er:

Grüner Veltliner Hinter der Burg Federspiel 2021 (Prager) 12,5%Vol.

Bei Prager gibt es regelmäßig neben diversen Smaragden nur jeweils ein Federspiel aus Riesling und Grüner Veltliner, letzterer aus der Weißenkirchener Lage "Hinter der Burg", einer ziemlich flachen Lage hinter dem Ort. Ich habe über ein Jahrzehnt hinweg direkt auf dem Gut gekauft (das ist jetzt allerdings auch schon wieder sehr lange her), und beim Verkosten des Sortiments fielen die beiden Federspiele gegenüber den zum Teil wirklich grandiosen Smaragden doch sehr deutlich ab und waren häufig nur "Wachauer Durchschnitt" - und dafür dann zu teuer. Jetzt bot sich mal wieder die Gelegenheit, es mit einer Flasche "Hinter der Burg" zu versuchen.

Sehr blasses grüngelb. Offene, straffe, ziemlich schlanke Nase, gelbfruchtig, sortentypisch. Im Gaumen klar, auch hier schlank, für einen Veltliner ungewöhnlich stramme Säure, etwas herb, mittlere Länge.

Das ist gutstypisch absolut sauber und wirklich gut gelungen, aber nicht sonderlich komplex (was ein Federspiel allerdings auch nicht unbedingt sein muss) und ohne großen Tiefgang. Im Distanzvergleich gefällt mir der Axpoint von FJ Gritsch deutlich besser, und der hat sogar noch ein paar Euro weniger gekostet.

Gruß
Ulli


@Gerald: Könntest Du den Namen des Threads ändern in z.B. "Wachau Jahrgang 2021 - ganz groß??" - So wie der Name jetzt ist, erscheint er in der Übersichtsliste der aktiven Themen völlig unvermittelt, und man muss erst einmal genau hinschauen, auf welches Land und Gebiet sich der Thread denn eigentlich bezieht.
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Gerald

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Re: Wachau Jahrgang 2021 – ganz groß??

BeitragSa 13. Aug 2022, 12:28

Hallo Ulli,

der Thread ist umbenannt.

aber nicht sonderlich komplex (was ein Federspiel allerdings auch nicht unbedingt sein muss) und ohne großen Tiefgang


Ich gebe gern zu, dass das leider fast der Normalfall ist - aber keineswegs so sein muss. Auf die Gefahr mich zu wiederholen, sind die Lagenfederspiele der Domäne Wachau hier ein sehr gutes Gegenbeispiel. Aus meiner Sicht von der Komplexität her durchaus mit den Smaragden des Weinguts vergleichbar.

Bei vielen (nicht nur Wachauer) Weingütern ist es leider Standard, mit einigen tollen (und teuren und/oder gleich ausverkauften) Weinen sich einen Namen zu machen und diesen dann zum Verkauf überteuerter Basisqualitäten zu nützen. Aber wenn der Markt das so akzeptiert, wäre man ja dumm, das nicht so zu machen. ;)

Grüße
Gerald
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