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Hirtzberger Franz, Spitz

Weltkulturerbe und internationales Aushängeschild Österreichs
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robertz

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Re: Hirtzberger Franz, Spitz

BeitragSo 19. Apr 2020, 18:58

Heute musste wieder einmal ein gereifter GV-Smaragd den Tag belohnen.

Es wurde der GV Smaragd Axpoint 2007 von Franz Hirtzberger.

Im Zalto Universalglas nach 3 Std. Belüftung: strahlendes mittleres goldgelb mit noch immer grünlichen Reflexen; animierende eher ausgeprägte Nase, reife Zitrusnote, etwas Weingartenpfirsich, aber auch Orangenzesten, mit Luft und etwas Wärme gesellen sich auch Kräutertee, nasses Lössgestein und eine dezente Wachsnote hinzu (Assoziationen an gereiften Burgunder trotz fehlendem Barrique); am Gaumen feine stützende Säure, Pfirsich (vor allem Pfirsichhaut) und Zitrus zeigen sich, kraftvoller stoffiger aber nicht cremiger Gaumen, sehr lange, zeigt im Abgang trinkanimierende Kräutertöne und mineralisch salzige Noten, klingt in einem fast endlos langen feinherben Nachhall aus (Grapefruit), für sein Alter sehr jugendlich, sollte dieses Plateau noch lange halten

Das ist trotz Smaragd ein Spaßwein und kein Verkostungsmonster, hier schmeckt auch das 2. 3. und 4. Glas, oh je Flasche leer :lol:

Der provokante Satz „Österreichs beste Weine sind weiß und kommen zumeist aus der Wachau“ :roll: stimmt momentan bei diesem Wein vor mir, von mir äußerst selten vergebene 95 RPunkte

LG Robert
Vergeblich klopft, wer ohne Wein ist, an der Musen Pforte. ;)
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amateur des vins

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Re: Hirtzberger Franz, Spitz

BeitragMo 7. Mär 2022, 16:33

Und mal wieder ein Beifang:

Franz Hirtzberger, Steinterrassen Federspiel 2020
            Riesling


Helles Goldgelb.
Nase riesling-esk, auf der cremiggelbsteinfruchtigen Seite. Nur äußerst dezente Mineralität.
Am Gaumen... Ups!!? Sehr weicher Antrunk, trocken, einige Frische, leicht metallisch – und dann plötzlich nichts mehr. Nada, rien. Instantan weg. :(

Es kommt dann noch eine leicht grasig-würzige Note zurück, aber der abrupte Absturz - aromatisch gesehen - ist doch etwas antiklimaktisch. Auch ist die "Retrowürze" leicht metallisch-bitter.

Der GV "Rotes Tor" (iirc als Smaragd) gefiel doch wesentlich besser, jedenfalls mit Urlaubsbonus. Dabei hielt er auch die Konkurrenz der Domäne (fragt mich nicht nach dem konkreten Wein) deutlich auf Abstand. Somit erhoffte ich mir deutlich mehr, als dieses kurze (sic!) Vergnügen zu bieten vermochte.

Honivogl etc. werden ja Wunderdinge nachgesagt, und ich werde das bei Gelegenheit einer Überprüfung unterziehen. Bis dahin bleibe ich einstweilen von österreichischem Riesling ernüchtert (sic!).
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Hirtzberger Franz, Spitz

BeitragSo 26. Feb 2023, 20:04

Bei Hirtzberger war noch eine Überprüfung fällig:

Hirtzberger, Rotes Tor Smaragd 2021
          Grüner Veltliner


Deutlich grünschimmerndes (sic!) Strohgelb.
Straffe, recht kühle, mineralische Nase. Dezenter Walshonig; deutlich kräuterig.
Auch am Gaumen ohne auffällige Restsüße trotz großer Dichte. Unter der "Mineralik" etwas gelber Apfel und Honigmelone.

Der Text ist ziemlich zusammengestümpert. Tatsächlich ist das einer der spannendsten Grünen Veltliner, die ich bisher im Glas hatte. Nicht ohne eine gewisse barocke Üppigkeit, aber nie richtig breit und wirklich tief und interessant.

[+2d] Wieder etwas restsüß anmutend, obwohl ich mich bei GV diesbezüglich besser etwas zurückhalte... ;)
Vom Querlesen her hatte ich Hirtzberger eher auf der üppigeren, gar fetten Seite erwartet. Stattdessen hat der Wein trotz Schmelz' und (gemutmaßter) Restsüße von allen Veltlinern bisher mit die "mineralischste" Erscheinung, was ihn für mich deutlich positiv abhebt.

In Anbetracht meiner latenten Schwierigkeiten mit der Rebsorte sehr gelungen!
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Hirtzberger Franz, Spitz

BeitragMo 20. Nov 2023, 19:15

Na sowas! Auf der Suche nach einem passenden Wein stolperte ich über eine Flasche, von der ich fest annahm, sie hätte sich bisher dem Antesten entzogen. So gab es gestern gleich nochmal den

Hirtzberger, Rotes Tor Smaragd 2021
          Grüner Veltliner


Daß ich den Wein bereits im Glas hatte, fällt mir erst jetzt auf. :lol:

Der Ersteindruck aus dem Vorpost hat sich bestätigt; Unterschiede führe ich auf die Tagesform zurück:

Direkt nach dem Aufziehen ganz kurz Banane; schnell weg. Dann reife Steinfrucht (Mirabelle, Pfirsich). Balanciert. Ganz am Rande der Hauch einer grünen Note, aber überhauptnicht i.S.v. unreif, sondern wie frische, zarte Gemüsetriebe. Es dominieren reife gelbe Aromen, auch mit einer Spur Honig.

Der Wein ist üppig und hat Schmelz, ist aber auch mineralisch und driftet nicht in die Breite ab, obwohl er nicht ganz trocken wirkt - aber vielleicht ist das ja auch "nur" Rebsorte, gepaart mit Extrakt. Die Säure ist jetzt auch nicht direkt bissig. :mrgreen: Und trotzdem gefällt mir der Wein sehr gut, und Mme sowieso, denn milde Säure und eine gewisse Opulenz kommen ihrem Geschmack entgegen. Die Gegenprobe steht aus, aber ich könnte mir vorstellen, daß 2021 diesen ausgewogenen, trinkanimierenden Charakter erst ermöglicht hat.

Ich könnte genervt sein, nicht vorher geguckt zu haben, denn jetzt sind sie beide weg. Tatsächlich hatte ich jedesmal Spaß und verspüre keinerlei Bedauern. Ich habe nicht den Eindruck, die Weine wären "zu früh" getrunken worden. Aber nachkaufen werde ich jetzt wohl müssen... :ugeek: :D
Besten Gruß, Karsten
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Chrysostomus

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Re: Hirtzberger Franz, Spitz

BeitragSo 11. Feb 2024, 23:48

Gleich im Doppelpack, wenn auch aus unterschiedlichen Epochen:

Hirtzberger Riesling Smaragd Hochrain 2017
Jaja, die Preisgestaltung der Hirtzberger-Weine. Der hier war noch für rund 35,- zu haben, der aktuelle Jahrgang kostet (glaube ich) um die 60,- ! Aber diese Diskussion hatten wir schon andernorts....
Jugendlicher Eindruck, Kohlensäure noch deutlich wahrnehmbar. Goldgelbe Farbe. Deutlicher Duft nach frisch aufgeschnittenen Ananas, der gelbe Fruchteindruck überwiegt auch am Gaumen. Schönes Spiel zwischen Fruchtsüße und Säure. Großes Potential, derzeit noch vielleicht etwas unruhig. Dennoch 94++ Punkte

Hirtzberger Riesling Smaragad Singerriedel 2001
Auch hier ein Wort zur Preisgestaltung: der 2001 war am Sekundärmarkt deutlich unter dem Preis eines 2022ers zu haben...
Goldgelbe Farbe (unterscheidet sich nur geringfügig vom 2017er Hochrain) - insgesamt sehr intakter Gesamteindruck. Keine Alterserscheinungen, mit Ausnahme vielleicht einer kleinen Bitternote im Abgang, die dem Wein aber noch einen gewissen Grapefruit-Touch verleiht. Sehr gediegener, eleganter Gesamteindruck. Das hat schon Klasse! Fast burgundisch anmutende Struktur, der Wein gleitet über die Zunge und den Gaumen, ohne jemals schwer zu werden, bleibt aber fast endlos im Mund präsent - ewiger Abgang! Hat sicher noch einige Jahre vor sich! 96 Punkte
Schöne Grüße, Markus
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