Domäne Wachau

Hallo Gerald,

"klingende Steinobstaromatik, "Karottengrün" – das sind für mich interessante, bezüglich Achleiten nachvollziehbare Begriffe. Weine zu beschreiben finde ich sehr schwer, im Grunde unmöglich, aber jede treffende Annäherung ist schön. Kürzlich habe ich den Veltliner Axpoint 09 probiert und war völlig verblüfft. Ich wurde dann in ein Gespräch gezogen und konnte den Wein nicht wirklich erfassen. Es ging jedenfalls in eine eher blumige und rotfruchtige Richtung, die ich von der Domäne nicht erwartet hätte. Von Beginn an ein grandioses Erlebnis und ohne dieses hintergründig Flache, das der Achleiten für mich öfter hat.

Hallo Gerald, Hallo Carsten,

vielen Dank für Eure Eindrücke, ich habe von beiden Weinen eine kleine Reserve im Keller liegen und Ihr habt meine Vorfreude darauf gesteigert! Ich werde bei Zeiten berichten!

Viele Grüße,
Björn

Hallo zusammen,

wie versprochen eine Notiz:

2009 Grüner Veltliner Federspiel Kaiserberg

Kräuterige Nase mit Marillen, Stachelbeere und weißem Pfeffer. Am Gaumen zusätzlich von Bergamotte und Kamillenblüten sowie Mate-Tee. Dazu pfeffrige-kräuterige Würze, prägnante Säure, straff und muskulös und einfach gut zu trinken. Passt wunderbar zur Truffade (inkl. Verwendung als Kochwein). 86 Punkte mit gutem PLV.

Viele Grüße,
Björn

[Gerald]

Hallo Björn,

den Wein habe ich kurz nach Jahrgangspräsentation (Ende März 2010) probiert. Da war er noch eindeutig unfertig und hat sich erst nach einem Tag offen an der Luft richtig schön präsentiert. Siehe auch http://www.verkostungsnotizen.net/vkn_d ... p?ID=30063

Eigentlich (im positiven Sinn) mutig von den Verantwortlichen der Domäne, einen noch klar unfertigen Wein bereits in den Handel zu bringen. Die Gefahr ist doch recht groß, dass er bei der Präsentation nicht so richtig schmeckt. Oder sind das einfach die ökonomischen Zwänge, die es grundsätzlich unmöglich machen, ein Federspiel erst z.B. im Sommer auf den Markt zu bringen?

Noch deutlich besser hat mir allerdings der Loibenberg geschmeckt, meiner Meinung nach auf lange Sicht der beste Federspiel-Veltliner der Domäne.

Grüße,
Gerald

der Riesling Singerriedel Smaragd 03 hat mich überrascht. Ich kenne vor allem deutsche Rieslinge aus dem Jahr und ihre typischen Bonbonnoten, die auch etwas Faszinierendes haben und in vielen Fällen mit der Zeit verschwinden. Der Singerriedel hatte aber am ersten Tag überhaupt nichts, was ich mit dem Supersonnenjahr verbinde. Er schmeckte seltsam leer und durchaus noch frisch. Alles in allem wie ein akzeptabler Trebbiano, der schon einige Zeit im Supermarktregel verbracht hat. Tatsächlich kommt der Wein frisch aus dem Dürnsteiner Domänenkeller (mit pittoresk gealtertem Etikett). Am nächsten Tag die große Überraschung: Enorm florale Noten, auch Kirschgeist und Brombeere. Ein bischen wie die Fruchtzubereitung für Waldbeer-Joghurt, etwas künstlich. DAS erinnerte mich nun doch an andere 2003-Erfahrungen. Der Wein wegen seiner Verwandlung sehr interessant, aber mehr als 84 Punkte würde ich ihm nicht geben.

[Gerald]

Hallo Kle,

die 2003er der Domäne waren in ihrer Jugend sehr attraktiv, wurden aber von den meisten Weinprofis schlecht bewertet (was meiner Ansicht nach weniger an der Qualität der Weine gelegen hat, sondern da der damalige Geschäftsführer Grossinger aus mir nicht näher bekannten Gründen sehr unbeliebt war). Das Hitzejahr 2003 war in der Wachau ja eigentlich kein so großes Problem, da es ja schon die Bewässerungsanlagen gab.

Ich habe noch einige Smaragde aus dem Jahr im Keller, aber schon geraume Zeit nichts mehr probiert. Bin neugierig, ob ich die von dir beschriebene "Verwandlung" auch nachvollziehen kann (Singerriedel habe ich aber keinen mehr).

Im Vorjahr habe ich übrigens einen Veltliner Federspiel (!) Loibenberg 2003 der Domäne getrunken, der noch komplett frisch und jugendlich war. Da könnte sich manch ein Smaragd eine Scheibe abschneiden ...

Grüße,
Gerald

[Gerald]

Gestern im Glas:



Ein sehr schöner Wein, an dem nur die (leichte) Bitternote ein bisschen stört. Vielleicht gibt sich das noch mit etwas Lagerung?

Was mir auch gut an dem Wein (bzw. der Stilistik der Domäne allgemein in der letzten Zeit) gefällt ist der elegante Stil, der auch noch nach dem ersten Glas viel Spaß macht, auch wenn er in den Weinguides vielleicht einen Punkt weniger bringt ...

Grüße,
Gerald

Was mir auch gut an dem Wein (bzw. der Stilistik der Domäne allgemein in der letzten Zeit) gefällt ist der elegante Stil, der auch noch nach dem ersten Glas viel Spaß macht, auch wenn er in den Weinguides vielleicht einen Punkt weniger bringt ...

Im aktuellen Gault Millau Weinguide hat die Domäne zugelegt. Liegt vielleicht am Juror .

Ciao
Peter

[Gerald]

Hallo Peter,

ich habe bei der Aussage natürlich an den einzig maßgeblichen Weinguide gedacht ...

Grüße,
Gerald

Hallo zusammen,

gestern Abend gab's den ersten 2010er von der Domäne:

Grüner Veltliner Terrassen Federspiel

Unmittelbar nach dem Öffnen sehr exotische Nase: Mango, Banane, Dosenpfirsisch, die sich dann mit etwas Luft zur typischen Wachau Terrassen Federspiel Nase entwickelt. Am Gaumen sortentypisch, animierend, frisch, macht Lust auf Frühling
Dieser Wein ist wie jedes Jahr eine Bank im Bereich der gehobenen Alltags-/Tischweine (für mich 85/100) und bietet ein erstklassiges PLV (v.a. aus dem 12er-Paket).

Viele Grüße

Markus