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Domäne Wachau

Weltkulturerbe und internationales Aushängeschild Österreichs
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Gerald

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Re: Domäne Wachau

BeitragSo 15. Jan 2023, 13:11

Hallo Michael,

interessante Notiz vom MTX, ich habe ihn nur früher mehrmals vor Ort (bzw. bei Verkostungen) probiert, aber nie selbst gekauft. Vor allem auch, da mit die Sache mit dem Ausbau im Beton immer irgendwie suspekt war, wer weiß, welche Komponenten aus dem Beton da sich herauslösen :?

Aber wahrscheinlich verhält es sich da wie die anderen Diskussionen über potenziell problematische Stoffe im Wein (Pestizidrückstände & Co): verglichen mit dem enthaltenen Alkohol gesundheitlich eher zu vernachlässigen ...

Grüße
Gerald
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Udo2009

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Re: Domäne Wachau

BeitragSo 15. Jan 2023, 14:29

Gerald hat geschrieben:...Ausbau im Beton immer irgendwie suspekt war, wer weiß, welche Komponenten aus dem Beton da sich herauslösen ...

Weingut Roth in Wiesenbronn macht auch Wein im Beton-Ei - Q.E.D gemischter Satz - habte ich schon probiert. Hat keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Vom Beton habe ich jedenfalls nichts geschmeckt - falls da überhaupt was von zu schmecken ist..
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Gerald

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Re: Domäne Wachau

BeitragSo 15. Jan 2023, 14:32

Zum Thema Beton-Ei gibt es übrigens einen eigenen Thread (ist allerdings schon etwas älter), wo diese Ausbauart nicht nur Befürworter findet ...

viewtopic.php?f=32&t=1429

Grüße
Gerald
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EThC

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Re: Domäne Wachau

BeitragSo 15. Jan 2023, 15:38

Gerald hat geschrieben:Zum Thema Beton-Ei gibt es übrigens einen eigenen Thread (ist allerdings schon etwas älter), wo diese Ausbauart nicht nur Befürworter findet ...

viewtopic.php?f=32&t=1429

Grüße
Gerald
...tatsächlich hatte ich mal einen Silvaner von Rainer Sauer aus dem Betonei (Ab Ovo), der ziemlich zementig schmeckte. Wahrscheinlich kommt es hier darauf an, ob und welche Beschichtung verwendet wird. In dem verlinkten Faden wird auch von "Glasauskleidung" geschrieben, vermutlich ist hier die Beschichtung mit Wasserglas gemeint, eine übliche Art der Ausrüstung von Betonbecken, um ein Herauslösen von Stoffen aus dem Beton zu verhindern bzw. weitestgehend zu verringern. Wurde gerade an einem Rohwasserbecken in einem meiner Projekte so gemacht.

Bei anderen Weinen, bei denen nach meiner Kenntnis Beton im Spiel war, hab ich keine Erinnerung an signifikante Einflüsse auf den Geschmack, auch beim Q.E.D. von Roth nicht.
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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UlliB

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Re: Domäne Wachau

BeitragSo 15. Jan 2023, 16:27

Gerald hat geschrieben:Insgesamt macht der Jahrgang viel Freude, allerdings kann ich - anders als in anderen Wortmeldungen zum Jahrgang in der Wachau bzw. Niederösterreich allgemein - keinen dramatischen Unterschied zu den beiden Vorgängerjahren 2019 und 2020 erkennen. Sicher, die Weine (besonders die Veltliner) sind stärker säurebetont, aber vom Gesamtbild aus meiner Sicht durchaus vergleichbar.

Vermutlich liegt das daran, dass ein in Weinbergsarbeit und Keller routiniertes und langjährig erfahrenes Team in fast jeden Jahrgang sehr gute Weine zustande bringt und die Jahrgangsunterschiede vielleicht eher bei weniger erfahrenen Weingütern so deutlich hervortreten?

Was die Weinbergsarbeit betrifft, wird die ja vermutlich von den einzelnen Mitgliedern der Genossenschaft vorgenommen, und nicht vom Team der Domäne. Da können zwar Vorgaben gemacht werden, aber im Detail werden die sich bei mehr als 250 Mitgliedern weder wirksam kontrollieren noch vollständig durchsetzen lassen. Ein typisches Problem großer Genossenschaften.

Wenn keine großen Jahrgangsunterschiede zu erkennen sind, würde mich das eher irritieren als erfreuen. Gerade '20 und '21 waren in der Wachau vom klimatischen Verlauf schon dramatisch unterschiedlich, und wenn sich das nicht in den Weinen ausdrückt, würde ich vermuten, dass man im Keller an denen so lange herumgemacht hat, bis sie eine "lagenspezifisch standardisierte" Vorstellung passen. Dass man anders als Einzelbetriebe über hohe Volumina und vermutlich auch aus den einzelnen Lagen über mehrere Partien verfügt, die man nach seinen Zielvorstellungen miteinander verschneiden kann, erleichtert die Sache natürlich.

Gruß
Ulli
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Jochen R.

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Re: Domäne Wachau

BeitragSo 15. Jan 2023, 16:36

UlliB hat geschrieben:...
Wenn keine großen Jahrgangsunterschiede zu erkennen sind, würde mich das eher irritieren als erfreuen. Gerade '20 und '21 waren in der Wachau vom klimatischen Verlauf schon dramatisch unterschiedlich, und wenn sich das nicht in den Weinen ausdrückt, würde ich vermuten, dass man im Keller an denen so lange herumgemacht hat, bis sie eine "lagenspezifisch standardisierte" Vorstellung passen. Dass man anders als Einzelbetriebe über hohe Volumina und vermutlich auch aus den einzelnen Lagen über mehrere Partien verfügt, die man nach seinen Zielvorstellungen miteinander verschneiden kann, erleichtert die Sache natürlich.

Gruß
Ulli

Ich war bzgl. dieser Aussage auch etwas irritiert. Kenne mich zwar in
dieser Ecke viel zu wenig aus, aber da erscheint mir schon ein deutlicher
Unterschied.
Und danke, dass es hier nicht weiter ums belanglose Betonei geht :mrgreen:

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Gerald

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Re: Domäne Wachau

BeitragSo 15. Jan 2023, 16:46

Hallo Ulli,

UlliB hat geschrieben:Was die Weinbergsarbeit betrifft, wird die ja vermutlich von den einzelnen Mitgliedern der Genossenschaft vorgenommen, und nicht vom Team der Domäne. Da können zwar Vorgaben gemacht werden, aber im Detail werden die sich bei mehr als 250 Mitgliedern weder wirksam kontrollieren noch vollständig durchsetzen lassen. Ein typisches Problem großer Genossenschaften.

Wenn keine großen Jahrgangsunterschiede zu erkennen sind, würde mich das eher irritieren als erfreuen. Gerade '20 und '21 waren in der Wachau vom klimatischen Verlauf schon dramatisch unterschiedlich, und wenn sich das nicht in den Weinen ausdrückt, würde ich vermuten, dass man im Keller an denen so lange herumgemacht hat, bis sie eine "lagenspezifisch standardisierte" Vorstellung passen. Dass man anders als Einzelbetriebe über hohe Volumina und vermutlich auch aus den einzelnen Lagen über mehrere Partien verfügt, die man nach seinen Zielvorstellungen miteinander verschneiden kann, erleichtert die Sache natürlich.


Soweit ich weiß, funktioniert das mit den Vorgaben an die Mitgliedswinzer hervorragend - hat natürlich Jahre gebraucht, bis es soweit war. Ich glaube eigentlich schon, dass da ein ganz anderes Qualitätsniveau als bei irgendwelchen anderen Genossenschaften existiert.

Und natürlich gibt es starke Unterschiede zu 2020, sollte ja auch aus meinen VKN '20 vs. '21 mehr oder weniger deutlich herauskommen. Nur von der Gesamtbewertung (schmeckt oder schmeckt nicht ;) ) sehe ich nicht so große Differenzen. So wie wenn ein Freund der Bepunktung (zähle mich nicht dazu) für einen Bordeaux und einen Riesling je 95 Punkte vergibt.

Grüße
Gerald
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Re: Domäne Wachau

BeitragFr 3. Feb 2023, 18:26

Was ich bisher so von der Domäne im Glas hatte (nicht so arg viel), konnte mich nicht überzeugen: zu nett, nicht besonders komplex und eher spannungsarm war mein Urteil anhand sehr kleiner Stichprobe. Aber Urteile sind ja schließlich dazu da, hinterfragt und überprüft zu werden, und so gibt es heute:

Domäne Wachau, Singerriedel Smaragd 2021

Der strohgelben Robe folgt eine intensive Rieslingnase, durchaus fokussiert und nicht breit, aber auch mit warmem Unterton. Dichte gelbe Steinfrucht (mehr Aprikose als Pfirsich), auch etwas Birne. Erkennbar mineralische Komponente, sogar mit einer Spur Kaminrauch.
Am Gaumen dito, aber zusätzlich eine etwas dunklere, exotische Note Richtung Maracuja. Die etwas wärmere, weichere Textur spielt wunderbar mit der pikanten Säure zusammen, sodaß immer der Eindruck von Lebhaftigkeit herrscht.
Toller sehr fein herber Abgang, der nie in's Bittere abgleitet.

Nicht knochentrocken (RZ 3.9 g/l bei 7,9 ‰ Säure), was ich leicht klebrig an den Lippen spüre, aber auch unerhörten Trinkfluß beschert.

Singerriedel hatte ich noch nicht, aber wie oben geschrieben: Die Domäne konnte mich bis dato nicht überzeugen. Anders dieser 2021er Singerriedel, der - so scheint es - ganz erheblich von der Jahrgangssäure profitiert.

Ziemlich gut!
Besten Gruß, Karsten
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PSI

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Re: Domäne Wachau

BeitragMo 13. Feb 2023, 11:11

Lieber Gerald,
auch von mir ein großes Dankeschön für die zahlreichen Beschreibungen des 21er.
Habe selber ca. die Hälfte der beschriebenen Weine im Glas gehabt und finde, deine Beschreibungen passen sehr gut!

Kleiner Unterschied bisher war, der GV Kreuzberg hat mir mehr als der Pichlpoint gefallen. Letzterer hat am ersten Tag recht unrund und am 2ten Tag abweisender gewirkt, zusammen mit einem stärkeren Bitterton. Insgesamt war er mir bisschen zu anstrengend mit zu geringem Trinkfluss.

Bzw. 2ter Unterschied: Dieses Wochenende war der Riesling Steinriegl Federspiel offen. Am ersten Abend hat er schon sehr gefallen, aber bis zum nächsten Tag hat die zweite Hälfte an Ausdruck und Kraft gewonnen.

Die Smaragde (GV Axpoint, Riesling Loibenberg & Achleiten) sind bisher unangetastet. Letzter gab es für 22,50 am Flughafen, hat mich verwundert aber nehme ich gerne mit).
Wo ich das erwähne: Die Federspiele konnte man für unter 8€ bekommen, was ein hervorragendes PGV darstellt!
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Gerald

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Re: Domäne Wachau

BeitragMo 13. Feb 2023, 11:20

Hallo Jakob,

22,50 für die Smaragde und 8 € für die Federspiele (Normalflasche, oder?) ist ja weit unter dem Ab-Hof-Preis. Wenn das nicht ein Abverkauf war - bei 2021ern nicht sehr plausibel - vielleicht ein Kalkulationsfehler (Einkaufspreis = Verkaufspreis)? Aber schön, wenn man die gelungenen Weine zum Schnäppchenpreis bekommt. ;)

Grüße
Gerald
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