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Weingut Prager

Weltkulturerbe und internationales Aushängeschild Österreichs
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amateur des vins

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Re: Weingut Prager

BeitragDo 2. Mär 2023, 13:35

Analysedaten zu den Prager-Weinen sind im Netz schier unmöglich zu finden. Ich habe beim Weingut angefragt, und freundlicherweise hat mir Robert Bodenstein umgehend geantwortet und der Veröffentlichung hier zugestimmt:
Robert Bodenstein hat geschrieben:RI SM Ried Klaus 2021: RZ: 4g/l S: 9g/l
RI SM Wachstum Bodenstein 2021: RZ: 5g/l S: 9,1 g/l
GV SM Wachstum Bodenstein 2021: RZ: 2,8 g/l S: 6,3 g/l
GV SM Ried Achleiten Stockkultur 2021: RZ: 3 g/l S: 6,5 g/l
GV FED Ried Hinter der Burg 2021: RZ: 1,4 g/l S: 6,4 g/l
RI FED Ried Steinriegl 2021: RZ: 2,4 g/l S: 8,9g/l
Als Schmankerl teilte er dann noch mit:
Robert Bodenstein hat geschrieben:Vielleicht noch als spannendes Merkmal bei den GV Smaragden:
Trockenextrakt - GV SM Achleiten Stockkultur: 27 g/l
Trockenextrakt - GV SM Wachstum Bodenstein: 23 g/l

Ich empfinde die Stockkultur oft deutlich süßer/fruchtiger als den teilweise recht kargen/puristischen GV Wachstum Bodenstein.
Die Ursache dafür sehe ich im Trockenextrakt, bzw. dem deutlich geringeren Einzelstockertrag der Stockkultur Anlage.
Und schließlich:
Robert Bodenstein hat geschrieben:Bitte entschuldigen Sie, dass man keine Werte/Datenblätter zu unseren Weinen findet. Wie Sie vielleicht wissen, ist unsere Website etwas in die Jahre gekommen. Wir sind drauf und dran diese zu erneuern - gut Ding braucht jedoch etwas Zeit.

Bitte lassen Sie mich wissen, wenn ich Ihnen oder Ihren werten Forenkollegen noch Infos zukommen lassen darf.

Vielen Dank an Herrn Bodenstein für den überaus netten Kontakt!
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Weingut Prager

BeitragDo 2. Mär 2023, 13:40

...und wenn ich mir so die Werte im Vergleich Riesling vs. Veltliner anschaue, müßte ich wohl mal meine Papillen rekalibrieren...
:idea: :lol:
Besten Gruß, Karsten
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Hasi

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Re: Weingut Prager

BeitragFr 3. Mär 2023, 10:40

ich finde es sehr erfrischend, dass die Bodensteins mit ihren Weinen zu den absoluten Lichtgestalten der Wachau gehören und dennoch auf Internetz nicht sehr großen Wert legen - das zeigt, dass man auch „oldschool” überleben kann!

Hasi
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Gerald

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Re: Weingut Prager

BeitragFr 3. Mär 2023, 11:33

Das hat glaube ich nichts mit "old school" zu tun. Sondern wie in vielen anderen Branchen: wenn man ohnehin genug Kunden hat und das Sortiment trotz gehobenem Preisniveau sich sehr gut verkauft, braucht man sich wenig Gedanken um Werbung, PR etc. zu machen.

Allerdings kann sich die Situation ja auch ändern und es ist möglicherweise nicht die beste Strategie, sich auf den Lorbeeren auszuruhen ...

Grüße
Gerald
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Hasi

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Re: Weingut Prager

BeitragFr 3. Mär 2023, 18:44

ach wie herrlich ist es doch, dass wir Menschen verschiedene Meinungen und Auffassungen haben (dürfen)
h
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amateur des vins

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Re: Weingut Prager

BeitragDo 9. Nov 2023, 21:16

Das Unglaubliche ist geschehen!
Aber lest selber...

Babymord im Dienste der Wissenschaft:

Prager, Ried Klaus 2022 (13,0 %)
      RI Smaragd
Prager, Wachstum Bodenstein 2022 (13,5 %)
      GV Smaragd


Klaus:
Fahlgelb. Nase verhalten, Riesling gerade so zu erahnen. Kaum Frucht (am ehesten hell: weißer Pfirsich, unreife Ananas); gewisse "Steinigkeit". Am Gaumen dann sehr deutlich Riesling. Sehr knackige zitronige und grünapfelige Säure. Ziemlich deutliche Adstringenz, eher "staubig" als schmirgelnd und auf die Zunge beschränkt - ich bin versucht, das eher der Säure als irgendwelchen Tanninen zuzuschreiben, wenngleich ich diesen Effekt bisher nur selten hatte. Hier auch gelbe Steinfrucht, die es hinter der Säure aber schwer hat.

Grenzwertig, aber auf der sehr guten Seite. Scheint noch etwas ungestüm. Man vermeint schmecken zu können, daß 2022 wärmer als 2021 war, aber breit ist hier nix.

Bodenstein:
Fahlgelb. Nase: reife Wassermelone, Birne. Fokussiert, etwas "steinig". Am Gaumen im direkten Vergleich etwas "fruchtsüß" wirkend; auch die Lippen werden ganz leicht klebrig. Trocken wirkt der Wein dennoch. Rebsortentypisch ist die Säure niedriger als beim Riesling, aber immernoch lebendig. Kaum mürbe gelbe Frucht, wie sie mir - besonders gepaart mit (zu) hohem Alkohol - GV etwas verleidet hat. Im Abgang zeigt sich dann noch ein feines Pfefferl. Lang!

Ich traue mich kaum, es zu schreiben, aber Stand jetzt gefällt mir der Veltliner besser! Und das, wo ich mich mit der Rebsorte etwas schwertue. Aber wenn schon, dann von Prager, soweit meine bisherigen Versuch das hergeben. Beide Weine sind sehr gut, wobei der Riesling sich noch ein bißchen finden muß. "Smaragd-Trägheit" sucht man hier vergebens.
Besten Gruß, Karsten
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Alba

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Re: Weingut Prager

BeitragDo 9. Nov 2023, 22:27

amateur des vins hat geschrieben:Das Unglaubliche ist geschehen!
Aber lest selber...

Grenzwertig, aber auf der sehr guten Seite. Scheint noch etwas ungestüm. Man vermeint schmecken zu können, daß 2022 wärmer als 2021 war, aber breit ist hier nix.



Hallo Karsten,

danke für dein wissenschaftliches Opfer!
Klingt gut, ich glaube ich muss da doch noch was lockermachen für ein paar feine 22er, eigentlich ist das Jahresbudget längst verpulvert, aber was heißt das schon 8-)

Ich glaube, ohne belegbare Basisdaten, dass 22 tatsächlich über den Sommer etwas wärmer war als der sehr ausgewogene 21er (def. mein Liebling jahrganstechnisch so far);
was den 22er in der Wahrnehmung (Kritiker- Einschätzungen, aber auch von Winzern gehört) etwas schwächer macht ist der Umstand, dass der Herbst mit Regenfällen, zum recht ungünstigen Zeitpunkt, die Lese etwas komplizierter machte - aber wie immer und überall - die Besten (und nicht nur die) bekommen heute trotzdem Großartiges in die Flasche.
Gruß
Manfred
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Jochen R.

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Re: Weingut Prager

BeitragSo 3. Dez 2023, 13:25

Fast 5 Jahre später ...
Ein „jugendliches“ gelb. In der Nase erst mal heller Tabak, Aprikosen,
etwas Zedernholz und Karamell, ein Hauch Petrol und auch etwas
weihnachtliches: Gewürze und Bratapfel ?? Komplex!
Mittlerer Körper, gelbfruchtig, Dörrobst, pfeffrig/würzig, baut schon mit
wenig Luft mächtig Druck auf, Trinkfluss, schöne Adstringenz, ewig langer
Abgang.

Das warten hat sich gelohnt. Großer Wein und einer der besten Weißweine,
den ich dieses Jahr im Glas hatte. 94-95 P.

Jochen R. hat geschrieben:Prager - GV Wachstum Bodenstein Smaragd 2011:
Doppelt dekantiert. Helleres Goldgelb. Mittelkräftige Nase mit floralen
Noten und Gewürzen, Karamell, heller Tabak. Gelbe Früchte. Tolle
Entwicklung mit Luftzufuhr, ständig wechselnde Geschmackseindrücke,
nach gut 1 Std. auch eine animalische Note, Minze.
Mittelgewichtig, auch hier gelbfruchtig, schöne Frische und Trinkfluß trotz
14 %-Vol., floral/würzig/salzig. Mittellanger bis langer Abgang, der mit der
Zeit immer länger wird.
Schöner Begleiter zum Lachs, macht solo auch Spaß - für meinen Geschmack
aber noch zu jung. Schätze da geht noch mehr, 90-91+ P.

Viele Grüße,
Jochen
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