Seite 10 von 12
Re: F.X. Pichler
Verfasst: So 16. Mai 2021, 23:03
von weinfidél
Guten Abend
Ich weiß selber nicht so genau, warum es mich wieder mal hierher verschlagen hat.... Aber, wenn ich schon mal hier bin, habe ich natürlich mal in meine Lieblingsthemen reingeschaut und bin zuallerst haargenau hier gelandet.
So, und wenn ich das alles so zu F.X. lese, was in letzter Zeit von den Einen oder Anderen von sich gegeben wurde, dann beschleicht mich leider ein bisschen der Eindruck, dass hier ziemlich gezielt F.X.-Bashing betrieben wird.
Ich oute mich als jemand, der F.X., über alles gesehen, immer geliebt hat, sicher auch deshalb, weil ich die Familie seit mittlerweile rund 20 Jahre kenne. Und ja, immer ist es weder dem Senior noch dem Junior gelungen, nur sehr gute Weine zu erzeugen. Aber, im Gesamten gesehen, ist es schon so, dass der Betrieb in Dürnstein nach wie vor zur absoluten Spitzenklasse gehört. Wenn dann aber hier sogar dümmliche Stimmen zu Bewertungen von reputierten Fachmedien hochkommen, okay, kann man machen, aber muss man (ich) ganz sicher nicht goutieren.
Nun, da ich selber noch einiges von F.X. lagernd habe, bin ich sehr gerne bereit, meinen Teil (in Form von Riesling Smaragden) beizutragen, um, in einem konkreten Vergleich (ich darf dann mal um zeitnahe Vorschläge bitten!), der Sache auf den Grund zu gehen.
Hochgespannt auf Antworten wartend verbleibe ich mit den allerbesten Wünschen....
Rico E.
Re: F.X. Pichler
Verfasst: Mo 17. Mai 2021, 09:43
von EThC
weinfidél hat geschrieben:dass hier ziemlich gezielt F.X.-Bashing betrieben wird
...es gab ja an anderer Stelle mal so eine Art "Bashing" hinsichtlich der F.X.Weine, wo es auch um die berüchtigten Medizinaltöne ging. Die Äußerungen hier würde ich jetzt nicht in diese Schublade einordnen, wenn jemandem die Weine nicht gefallen und hier eine entsprechende Beschreibung / Bewertung abgegeben wird, ist das für mich kein "Bashing" im Wortsinn.
Ich habe nicht arg viel Erfahrung mit den FX-Weinen, den letzten habe ich wohl so in 2013 / 2014 getrunken. Mir waren die Weine aber allesamt zu mastig, war gar nicht meine stilistische Baustelle. Ich habe mich in der Zeit dann gezielt den "Wachau-Revoluzzern" zugewandt, angefangen mit Martin Muthenthaler über Peter Veyder-Malberg und Machherndl bis zu Pichler-Krutzler, deren deutlich schlankerer, fokussierterer Stil sagt mir erheblich mehr zu...
Re: F.X. Pichler
Verfasst: Mo 17. Mai 2021, 10:34
von robertz
Hallo Rico
weinfidél hat geschrieben:
So, und wenn ich das alles so zu F.X. lese, was in letzter Zeit von den Einen oder Anderen von sich gegeben wurde, dann beschleicht mich leider ein bisschen der Eindruck, dass hier ziemlich gezielt F.X.-Bashing betrieben wird.
Ich oute mich als jemand, der F.X., über alles gesehen, immer geliebt hat, sicher auch deshalb, weil ich die Familie seit mittlerweile rund 20 Jahre kenne. Und ja, immer ist es weder dem Senior noch dem Junior gelungen, nur sehr gute Weine zu erzeugen. Aber, im Gesamten gesehen, ist es schon so, dass der Betrieb in Dürnstein nach wie vor zur absoluten Spitzenklasse gehört.
Rico E.
Wen bezichtigst du hier des Bashing?
Es kann immer wieder vorkommen, das gereifte Tropfen nicht die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen, vor allem, wenn sie teuer waren. Das darf auch gepostet werden.
Es gibt immer wieder Leute, die keine Freude mit Verkostungsmonstern haben, da ihnen die Trinkfreude sehr wichtig ist und auch das 3. Glas noch schmecken sollte. Das darf auch gepostet werden.
Und es hat sich in den letzten Jahren sehr viel bezüglich Weinqualität (auch in der Wachau) getan, somit ist das PLV eine sich ändernde Konstante. Bei Verkostungen haben vor 20 Jahren noch Weine von Winzern qualitativ hervorgestochen, die nun in der breiteren Masse eher vom Preis hervorstechen. Und auch das darf gepostet werden.
Schöne Grüße aus Wien, Robert
Re: F.X. Pichler
Verfasst: Mo 17. Mai 2021, 14:41
von austria_traveller
weinfidél hat geschrieben:Ich weiß selber nicht so genau, warum es mich wieder mal hierher verschlagen hat....
Hi Rico,
Schon ewig nichts mehr gehört von dir.
Würde mich freuen, wenn das keine Eintagsfliege war ....
Re: F.X. Pichler
Verfasst: Do 20. Mai 2021, 18:51
von weinfidél
Hallo Robert
robertz hat geschrieben:Hallo Rico
Wen bezichtigst du hier des Bashing?
Es kann immer wieder vorkommen, das gereifte Tropfen nicht die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen, vor allem, wenn sie teuer waren. Das darf auch gepostet werden.
Es gibt immer wieder Leute, die keine Freude mit Verkostungsmonstern haben, da ihnen die Trinkfreude sehr wichtig ist und auch das 3. Glas noch schmecken sollte. Das darf auch gepostet werden.
Und es hat sich in den letzten Jahren sehr viel bezüglich Weinqualität (auch in der Wachau) getan, somit ist das PLV eine sich ändernde Konstante. Bei Verkostungen haben vor 20 Jahren noch Weine von Winzern qualitativ hervorgestochen, die nun in der breiteren Masse eher vom Preis hervorstechen. Und auch das darf gepostet werden.
Schöne Grüße aus Wien, Robert
Nun, bezichtigen ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber das was "Hasi" geschrieben hat, grenzt für mich schon beinahe an Rufschädigung. Ansonsten gehe ich mit Dir absolut konform. Ich selbst bin auch schon länger mehrheitlich weg von den, nun, sagen wir mal "überbordenden" Weinen. Im Übrigen gebe ich "Weingeist" sogar insofern recht, als die "Monster"(...) nicht wirklich sehr lange zu halten scheinen. Das dürfte möglicherweise mit einem "Zuviel" an Botrytiseinsatz zu tun haben. Z.B. habe ich aber festgestellt, dass Weine von Rudi Pichler aus den Jahren bevor er ebenfalls begonnen hat, zusätzlich auf Botrytis zu setzen, sensationall halten und auch heute noch wirklich tollen Trinkspaß bereiten.
Und was das Schreiben aller hier betrifft, klar, logisch, mehr oder weniger dürfte alles erlaubt sein, solange der Anstand gewahrt bleibt. Aber, je nachdem was da so von sich gegeben wird, muss der "outputende" halt schon auch davon ausgehen, dass ein entsprechendes Echo kommt...
Lieben Gruß zurück, aktuell aus Frankfurt a.M.
Rico E.
Re: F.X. Pichler
Verfasst: Di 1. Feb 2022, 19:57
von amateur des vins
Bashing hin oder her, schon lange wollte ich mir ein eigenes Bild dieses Winzers machen:
FX Pichler, Ried Loibenberg Smaragd 2019
Grüner Veltliner
Weißgold.
Die Rebsorte ist durchaus zu erkennen: Mürber roter Apfel und weißer Pfeffer sind schon deutlich da, wenn auch nicht sehr ausgeprägt. Hinzu kommen reife dunkelgelbe Steinfrüchte und ein wenig Holunder.
Am Gaumen dito; üppig, aber nicht breit.
[+1d] Durchaus als Veltliner zu erkennen, jedoch mit ausgewiesen plüschigem, honigsüßem Charakter. Nicht latschert oder marmeladig, aber etwas mehr Spannung dürfte er dennoch haben. Die Würze ist jedoch durchaus beeindruckend, v.a. das Pfefferl im Abgang.
Ich habe eine ganze Weile nach technischen Daten gesucht, aber nichts gefunden. Kann jemand weiterhelfen? Ich frage mich, wieviel RZ da im Spiel ist...
Gut, aber nicht komplett überzeugend => FX auf Wiedervorlage
Re: F.X. Pichler
Verfasst: Mi 26. Apr 2023, 07:19
von Chrysostomus
Nicht überzeugend und die letzten Erfahrungen negativ bestätigend -
ich hatte den Wein übrigens vor ca. 5 Jahren auch schon im Glas und der Eindruck hat sich nicht verändert
Re: F.X. Pichler
Verfasst: Do 27. Apr 2023, 22:12
von Ralf Gundlach
Chrysostomus hat geschrieben:Nicht überzeugend und die letzten Erfahrungen negativ bestätigend -
ich hatte den Wein übrigens vor ca. 5 Jahren auch schon im Glas und der Eindruck hat sich nicht verändert
Hallo Markus,
dass hört sich nach einer ziemlichen Enttäuschung an. Ab und zu gönne ich mir auch mal einen Wein in diesen Preissegment ( 1-2 mal pro Jahr). Ich würde mir dann in den Allerwertesten beissen, wenn ich dann solch eine Enttäuschung im Glas hätte.
Viele Grüße
Ralf
Re: F.X. Pichler
Verfasst: Fr 28. Apr 2023, 07:51
von Gerald
Hallo,
den konkreten Wein kenne ich nicht (und bin im Übrigen auch kein Fan des Weingutes), aber nach der Beschreibung kann ich mir schon vorstellen, dass die "unharmonische Zwischenphase" vieler Smaragde zugeschlagen hat - jetzt und auch schon vor 5 Jahren.
Grüße
Gerald
Re: F.X. Pichler
Verfasst: So 17. Dez 2023, 09:07
von Alba
Hallo,
gestern zum gefüllten Brathenderl einen 2022-er FXP Grünen Veltliner
Steinertal
Nachdem ich im JG 21 ziemlich zugeschlagen habe war und ist 22 bisher eher eine Randerscheinung einkausmäßig, bisher auch wenig probiert (- ein Fehler ?).
Wie auch in anderen Wachau threads schon nachzulesen - mäßig (oder gar schlecht) ist das definitiv nicht, m.M nach aber nicht ganz auf der Höhe der fantastischen 21-er, der Jahrgang hat mit seinem nicht zu heißen Sommer und der fast unendlichen Herbstschöne (gibt´s das Wort überhaupt ?) einfach in Sachen später Erntezeitpunkt alles erlaubt. Hat vor ein paar Tagen auch ein Wagramwinzer erneut bekundet. 2023 dürfte übrigens auch in die Richtung gehen und großartig werde, schaun ma mal ...
Zurück zu 2022 Steinertal - bemerkenswert schon einmal die nominell 12.5% Alkohol, wenn FXP noch in der Vinea wäre würde das wohl als Federspiel kommen.
Der erste Naseneindruck kommt durchaus fein und Wachau- Veltlinertypisch rüber, sehr klar und definiert - Richtung gelber Früchte (reifer Golden Delicious oder so) gepaart mit dezenter Würzigkeit. Am Gaumen 1:1 Fortsetzung, auch eine erste mineralische Note ist schmeckbar, insgesamt kühl - klar gezeichnet und trotzdem mit schönem Körper.
Von wegen potenzielles Federspiel
-wegen dieser Kombination liebe ich Steinertal, insbesondere eben auch von FXP.
Auch guter Abgang. Da ist nichts falsch und die Flaschenhalbwertszeit ist rekordverdächtig kurz - eben super Trinkfluss mit geringem Alkohol - sehr schön.
Vermutlich wird der 2021 auf Sicht der Wein mit größerem Potenzial und einfach etwas mehr "Drama" sein, aber grundsätzlich auch der 22-er eine klare Empfehlung.
LG
Manfred
PS - was auffällt, zumindest bei den "großen" Wachauern, die Preissteigerung 21 auf 22 war sehr heftig, nach dem Überjahrgang 10% (und teilw. auch deutlich mehr) aufzuschlagen, na ja, läßt für 2023 jedenfalls nichts Gutes erwarten.